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  • Day 14

    Vulkankrater Cerro Chato

    May 19, 2017 in Costa Rica ⋅ ⛅ 25 °C

    Der Tag beginnt früh und wir sitzen schon bereits um sieben vor der Küche und gieren nach Kaffee. Ab acht Uhr wird die Küche leider erst geöffnet, also müssen wir uns noch etwas gedulden. Somit haben wir noch Zeit, um zu überlegen was wir machen. Die Sonne scheint und das Wetter ist so gut, dass wir sogar den Vulkan Arenal sehen können. Hier scheint es in der Regenzeit ein Glücksfall zu sein, wenn man ihn zu Augen bekommt.
    Wir laufen eine Runde durch die Nachbarschaft und überlegen die Besteigung des Cerro Chato in Angriff zu nehmen. Das Wetter lädt gerade dazu ein, aber wie wir wissen, kann das auch ganz schnell umschlagen.

    Zurück im Hostel gibt es dann auch gleich traditionelles Frühstück mit Pinto, Rührei und Kuhkäse. Der Kaffee hier in Costa Rica ist übrigens unschlagbar köstlich.
    Unser aus Chile importierter Pulverkaffee kann da keineswegs mithalten. Gut gestärkt laufen wir also los in Richtung Stadt und kommen noch an einer Feria Artesanal vorbei. Da gibt's lauter Leckereien aus der Region. Unter anderem auch Marmelade mit Erdbeer/Jalapeño Geschmack. Wir nehmen uns vor, diese noch nach der Wanderung zu holen und laufen weiter in Richtung Cerro Chato. Bis dort hin sind es alleine schon 4km an der Strasse entlang. Und dann scheint noch dazu die Sonne auf uns herab. Bereits jetzt läuft uns der Schweiß den Rücken herunter und die T-shirts sind klitschenass, dabei haben wir noch nicht einen Höhenmeter erklommen.

    Die Strapazen, scheinen uns ins Gesicht geschrieben zu stehen. Ein isrealisches Pärchen hält neben uns und fragt ob sie uns mit hinauf zum Parkplatz nehmen sollen. Es ist zwar nicht weit, aber die Steigung hat es nun auch wirklich in sich. Wir nehmen das Angebot dankend an und freuen uns über die spontane Mitfahrgelegenheit. Die beiden wollten zu den Wasserfällen. Die hatten wir durchaus auch in Betracht gezogen aber nachdem wir die 15$ Eintritt sehen drehen wir auf der Stelle.

    Vom Parkplatz aus, startet im Prinzip der offizielle Trail zum Cerro. Man kommt kurz darauf, an einem Hotel vorbei, bei dem man eigentlich den Eintritt zahlen muss. Wir laufen vorbei und bekommen die Auskunft, dass der Weg derzeit gesperrt ist und kein Eintritt verlangt wird. So richtig verstehen wir nicht wie das gemeint ist und man erzählt uns, dass der Cerro Chato nicht mehr offiziell bestiegen werden darf, da die Wege neu angelegt werden müssen, da sie durch Erosion sehr beschädigt sind. So lange die nicht instandgesetzt sind, wird auch kein Eintritt kassiert. Die Finanzierung der Rekonstruktion und Neuinstallation muss geregelt werden, so lange ist der Weg offiziell gesperrt.

    ABER: der nette Herr an der Rezeption gibt uns mit auf den Weg dass wir inoffiziell da hoch laufen können, dann ist es unsere eigene Verantwortung, wenn etwas auf dem Weg passiert. Es gehen einige Leute da hoch und auch die geführten Touren werden trotz der Sperrung durchgeführt. Also entscheiden auch wir uns den Weg anzutreten. Der Weg führt uns zunächst über eine Wiese, dann an einen Rastplatz und danach geht's dann auch schon in den Regenwald.

    Meterhohe mit Moos und Lianen behangene Bäume, an denen weitere Pflanzen ihren Platz gefunden haben und sichtlich gedeihen. Es riecht in etwa wie in einer Tropenhalle im Zoo. Leicht modrig und feucht. Das Klima ist schwül-warm. Dass es uns kalt werden sollte, darüber brauchen wir uns keine Gedanken machen. Das Blätterdach ist sehr dicht, dennoch leuchten ab und an einige Sonnenstrahlen hindurch und erfreuen uns mit einem wahrem Lichterspektakel aus lauter verschiedenen Grüntönen.

    Unser Blick ist immer in die Baumwipfel gerichtet, um ja keinen Vogel zu verpassen. Gleichzeitig müssen wir aber auch aufpassen, wo wir hin treten. Wir haben auch gelesen, dass es hier Schlangen geben soll, in die wir ungern treten wollen. Eventuell versteckt sich ja auch das ein oder andere Tier im Unterholz. Das wollen wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen.

    Der Weg erfordert volle Aufmerksamkeit und nun wissen wir auch, was der Herr nun meinte mit der Zerstörung des Weges durch Erosion.
    Der Trampelpfad, der hier durch den Wald führt, ist so stark vom Regen ausgewaschen, dass der Weg sich immer weiter in den Boden herein arbeitet. Es beginnt zunächst damit, dass die vielen Menschen, die Pflanzen die eigentlich den Boden bedecken würden an dieser Stelle kaputt treten. Wenn diese abgestorben sind, kommt der Regen oder der Wind und trägt alles ab, was nicht fest verwachsen ist.

    Hier ist es durch die vielen Regenfälle besonders schlimm und wir haben auf dem rutschigen Untergrund ganz schön zu kämpfen. Und das nun auf 2km und knapp 900hm bis zum Kraterrand. Ab da geht es dann runter zur Lagune und hier wird es dann nur noch schlimmer. Meterhoch ist der Hang abgetragen und man findet kaum noch Halt, um sich dort irgendwo fest zu halten. Der Weg ist schon wirklich sehr gefährlich und für nicht geübte, wäre es ziemlich waghalsig hier runter zu steigen. Wir finden es schon wirklich anstrengend. Der Blick aufs grünlich schimmernde Wasser entschädigt jedoch für die Strapazen.
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