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  • Day 17

    Edinburgh unter die Linse genommen

    July 29, 2019 in Scotland ⋅ ⛅ 17 °C

    Dank der Aftershowparty der Hochzeitsgesellschaft im Zimmer über uns war es zwar eine kurze Nacht, aber dennoch zumindest für Frederik erholsam, der sich fast wie im eigenen Bett gefühlt hat. Trotzdem ging es heute früh aus den Federn, damit wir möglichst viel vom Tag mitnehmen konnten - und das haben wir auch getan. Erste Anlaufstelle war das Scott Monument, da wir da unsere Karten für den Hop on/Hop off-Bus ergattern wollten. Nachdem wir ein nettes Gespräch mit dem Verkäufer hatten, bei dem wir ordentlich Rabatt raus schlagen konnten, fuhren wir sofort die erste Strecke mit dem Tourbus bis zum Edinburgh Castle.

    Was uns dort erwartete, war der helle Wahnsinn. Vor dem Schloss wurden wir in der eigens für das "Royal Edinburgh Military Tattoo" - Musikfestival, das am Ende der Woche startet, aufgebauten Arena von einer jamaikanisch wirkenden Percussion Gruppe empfangen, die mit einer Trommeldarbietung das Publikum unterhielt. 6 Wochen dauern die ganzen Aufbauarbeiten, 4 Wochen der Abbau - und 3 Wochen das Festival selbst.

    Nach den ganzen Tagen in der Natur war es spätestens im Schloss die totale Reizüberflutung. Bereits vor dem Schloss war eine mega lange Schlange, an der wir aber dank des Explorer-Passes schnell vorbei laufen konnten. Im Schloss selbst entschieden wir uns dann gegen die Audio-Guides, dafür aber für eine geführte kurze Tour über das Schlossgelände. Das Schloss ist wirklich wunderschön und sehr beeindruckend und seine Geschichte reicht weit zurück. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es von England und Schottland teils aufgerieben, teils umgebaut, und immer wieder vom Einen oder vom Anderen zurück erobert. Heute war wirklich die Hölle dort los. Die Kronjuwelen mitsamt dem "Stone of Destiny" und die kleine Kapelle, das älteste Gebäude des Castles, haben wir uns dann sogar gespart, da wir uns nicht noch eine halbe Stunde pro Gebäude in die Schlange stellen wollten. Dafür haben wir dort aber Rebecca und Florian wieder getroffen, die wir am Anfang unserer Reise in Glasgow kennen gelernt hatten.
    Nach dem traditionellen Kanonenschuss um Punkt 13 Uhr versuchten wir dann aber doch etwas vor den Menschenmassen zu flüchten und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Punkt und damit zu einem weiteren nachträglichen Geschenk für Frederik: die Camera Obscura.

    Was waren wir froh, dass wir bereits am Morgen die Karten gekauft hatten, denn als wir dort ankamen war die Schlange auch hier ellenlang. Das ganze Haus ist wirklich ein Erlebnis für Jung und Alt. Auf jeder Etage gibt es etwas zu erleben und zu entdecken, es geht hauptsächlich um optische Täuschungen, Licht, Farbe und Hologramme und die Begeisterung in Frederiks Augen zu sehen war für mich mindestens genauso viel Wert, wie das Erlebnis an sich. Am Ende der Ausstellung gab es noch einen Hochzeitsautomaten, an dem man sich für 2 Pfund (nochmal) das Jawort geben konnte. Wir nutzen allerdings nur die Requisiten für ein kleines Foto.

    Um im Anschluss daran noch etwas Zeit zu überbrücken, setzten wir uns wieder in den Hop on-Hop off Bus, und ließen uns einen Teil der Stadt erklären. Somit sahen wir bereits relativ viel von der Stadt und konnten uns schonmal einen kleinen Eindruck verschaffen, um unseren letzten Tag für morgen besser planen zu können.

    Am Abend trafen wir dann erneut Rebecca und Florian wieder, um einen richtig tollen Abend miteinander zu verbringen. Zuerst gingen wir natürlich was leckeres Essen und danach nahmen wir an einer Ghost Tour durch die Gewölbe von Edinburgh und auf den Greyfriars Kirkyard - Friedhof teil. Der Tourguide schaffte es, die teilweise trockenen Geschichtsteile sehr unterhaltsam darzustellen, so dass die Zeit wieder einmal wie im Flug verging. Die Tour war eine gelungene Abwechslung zu den üblichen Rundgängen und es war schon ein wenig gruselig, in den dunklen Katakomben die morbide Geschichten der dunklen Seite Edinburghs so lebhaft nacherzählt zu bekommen.

    Im Anschluss ging es noch auf einen "Absacker" in den Pub "The World's End", der manch einem Filmliebhaber vielleicht bekannt sein könnte. Wir mussten den Abend dann leider etwas abrupt beenden, weil wir sonst keinen Bus mehr bekommen hätten, aber vielleicht ist es so auch so ganz gut, denn immerhin müssen wir ja morgen nochmal fit sein!
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