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  • Day 20

    Panamakanal und Miraflores Schleuse

    June 8, 2022 in Panama ⋅ 🌧 27 °C

    Um zum eigentlichen Panamakanal zu gelangen, durchqueren wir die ehemalige Kanalzone, einen 10 Meilen bzw. 16 km breiten Abschnitt rechts und links vom Kanal. Bis 1999 war diese Zone amerikanisches Staatsgebiet und gleichzeitig Armeestützpunkt. Hier machen wir kurz Halt an dem imposanten Gebäude der Kanalverwaltung, die heute über 10.000 Menschen beschäftigt.

    Der Panamakanal selbst wurde nach mehreren Anläufen zwischen 1904 und 1914 unter Führung der Vereinigten Staaten erbaut.
    Die künstliche Wasserstraße mit einer Länge von rund 82 km verbindet seitdem den Atlantik mit dem Pazifik und erspart Schiffen damit die etwa 20.000 km längere Fahrt um das Kap Hoorn oder durch die Magellanstraße an der Südspitze Südamerikas.
    Heute ist der Kanal (der 2016 um 2 neue, breitere Schleusen erweitert wurde) eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt.

    Höhepunkt unserer Tour mit Sharon ist der Besuch der Miraflores Schleuse, die 1913 fertiggestellt wurde.
    Schiffe, die den 82 km langen Panamakanal durchfahren, passieren dabei insgesamt drei Schleusen. Bei Colón (Atlantik) werden die Schiffe durch die Gatún-Schleusen auf das Niveau des Gatúnsees (26 Meter ü.d.M.) gehoben, fahren dann in ausgebaggerten Wasserrinnen durch den künstlich angelegten See und den Río Chagres. Dann werden sie in den dicht aufeinanderfolgenden Pedro-Miguel Schleusen und Miraflores-Schleusen wieder auf die Höhe des Pazifiks herabgelassen und fahren bei Balboa, einem Vorort von Panama-City, in den Pazifik. Die Durchfahrt dauert im Schnitt etwa 15 Stunden und täglich passieren etwa 40 Schiffe den Kanal.
    Die Miraflores Schleusen sind die ersten Schleusen aus Richtung Pazifik. Sie sind 1,7 km lang und bestehen aus zwei direkt aufeinanderfolgenden Schleusenkammern mit einem Hub von 16,5 Metern. Das Füllen oder Leeren einer Schleusenkammer wird allein durch Schwerkraft bewältigt (keine Pumpen) und dauert etwa 8 Minuten. Wir haben Glück und können einen kompletten Schleusvorgang beobachten, der insgesamt ca. 30 Minuten dauert. Damit die Schiffe gut (d.h. mittig) durch die Schleusenanlagen gelangen, werden sie von vier bis acht Treideloks stabilisiert. Dieses Prinzip hat sich offenbar bewährt, denn alle originalen Schleusentore sind noch intakt und im Einsatz.
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