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  • Day 986

    Rückholaktion der deutschen Botschaft

    March 31, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 8 °C

    Bin ich in einem SciFi-Zombie-Apokalypse-Film gelandet? Kommt Godzilla gleich noch um die Ecke? Gewundert hätte es mich nicht.

    Nach unserer Registrierung im Rückholprogramm der deutschen Botschaft, warten, einigen Emails und Infovideos haben wir heute endlich die ersehnte Nachricht erhalten "Dies ist ein Aufruf für alle, die auf den ersten Flug von Goa nach Frankfurt Abflug 31.3.2020 um 05.30 Uhr eigeteilt sind. (...) Bitte machen Sie sich sofort  auf den Weg zur folgenden Adresse:..."
     
    Ahhh, jetzt schnell alle Plörren zusammen schmeißen und los. Der erste Sammelplatz ist zum Glück in der Nähe und die Polizei lässt uns unbehelligt passieren. Dann ab in den Bus. Erstaunlich wie locker es die deutschen Urlauber nehmen. Maskenschutz und Abstand halten wird hier von den meisten noch nicht als notwendig angesehen, obwohl die Panik in den Augen unseres indischen Busfahrer durchaus ernst zu nehmen ist.

    Los geht es durch Polizeiabsperrungen, verbarrikadierte Straßen und Städte zu einer verlassenen Navi-Schule. Hier werden unsere Pässe kontrolliert, Temperatur gemessen und Zugangsbändchen verteilt. Noch ein wenig ausruhen und auf geht es mitten in der Nacht zum Flughafen.

    Der Flughafen wird nur für uns geöffnet. Pässe werden erneut kontrolliert, es gibt nur ein offenes Gate und alle Geschäfte sind geschlossen und verlassen. Im Flieger werden wir dann von sicher verpacktem Flugpersonal begrüßt. Dies ist ein "Do it yourself" Flug. Die Stewardessen kommen uns nicht zu nahe, auf 5m Abstand halten und das Personal bitte nicht ansprechen werden wir mit regelmäßigen Lautsprecherdurchsagen informiert und unser Essen oder Getränke dürfen wir uns selber nehmen. Ab und zu werden "ungiftige" Desinfektionsmittel versprüht (aber bitte Mund und Nase verdeckt halten) und uns gedankt dass wir Air India "gewählt" haben. Ganz schön spooky.

    Dennoch bin ich einfach nur dankbar. Deutschland macht einen hervorragenden Job, nicht nur Deutsche sondern auch EU-Bürger in Sichherheit zu bringen.

    Jetzt halte ich mich 14 Tage in Selbstkarantäne im Wohnwagen meiner Eltern. Mal sehen, welche Abenteuer hier so auf mich warten...
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