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  • Day 6

    Countryside of Mongolia

    July 9, 2016 in Mongolia ⋅ ☀️ 17 °C

    Jelena und ich waren doch leicht überrascht, als die kleine Propeller-Maschine, die uns von Ulan Bator ins Altai-Gebirge brachte, fast drei Stunden für diese Strecke benötigte. Dort angekommen wurden wir von unserem Fahrer und einer Reisebegleiterin abgeholt, welche definitiv die bessere Touristin abgegeben hätte als wir. In Khovd gab es außer einem Jurten-Museum nicht all zu viel zu sehen, welches ganz interessant war, uns jedoch nicht so begeistert hat wie sie ;), die dann auch sämtliche vorhandenen Kostüme dort anprobierte und sich von uns fotografieren ließ.
    Die Kommunikation gestaltete sich auch nicht so einfach, da ihr Englisch nicht so gut ist und unser Fahrer gar keins spricht. Aber grobes ließ sich absprechen. Nach einem Einkauf für die nächsten Tage und einem Abendessen im Restaurant, in dem es natürlich nichts vegetarisches gab, aber ich habe dann einfach das Fleisch aussortiert, ging es zu unserer ersten Übernachtung in einer Jurte. Ich bin direkt in den ersten Stunden hier total von den Mücken zerstochen worden und habe mich etwas geärgert, nicht doch schon ein Moskitonetz mitgenommen zu haben.
    Der nächste Tag begann schon recht früh, da wir uns das Naadamfest anschauen wollten. Unser Fahrer hatte das vorgeschlagen und seinen etwa 14 jährigen Sohn mitgebracht. Später fanden wir heraus, dass er aus der Gegend stammte und jede Menge Bekannte dort traf. Dazu ging es erstmal ein paar Stunden in den Süden, über eine recht gute Straße, die sich einsam durch die weite Landschaft zog und anschließend noch etwa 45 Minuten offroad, bis wir mitten unter den Nomaden ankamen. Es dauerte noch ziemlich lang, bis das Fest richtig startete und generell warten wir hier viel, aber es ist auch sehr interessant zu sehen, wie die Menschen hier leben. Das Naadamfest ist übrigens das Volksfest hier, bei dem sich alle treffen und Wettkämpfe im Ringen und Pferderennen stattfinden. Leider hat es sich ab mittags total eingeregnet, so dass es dann auch schon recht ungemütlich wurde.
    Die Nacht verbrachten wir bei einer mongolischen Familie in der Jurte, die wahnsinnig gastfreundlich waren. Die Kommunikation gelang mit Händen und Füßen, einigen mongolischen Wörtern und Fingerspielen mit den Kindern. Wir spielten außerdem auch ein Kartenspiel mit ihnen, bestimmt 10 Runden oder mehr, leider sind uns die Regeln immer noch unklar. Das Schaf im Essen mit zu essen ließ sich an diesem Abend nicht vermeiden, dass wäre absolut unhöflich diesen Menschen gegenüber gewesen. Die wiederum fanden es total spannend, uns beim fertig machen fürs schlafen zu beobachten.
    Am nächsten Tag mussten wir wieder sehr früh los, um noch die Pferderennen des Naadam-Festes zu sehen. Ziemlich junge Kinder galoppieren dazu bis zu drei mal nacheinander 25 km durch die Gegend, schon ziemlich krass.
    Danach sind wir dann endlich weiter zu einer Höhle mit prähistorischen Höhlenmalereien, die in einem sehr trockenen Tal weit ab vom Schuss liegt. Dort war es deutlich wärmer und trockener. Die Höhle sah von außen recht unspektakulär aus, war von innen jedoch riesig und fast kathedralenartig. Die Malereien konnte man mit einer Taschenlampe gut erkennen, leider auch die Kritzeleien früherer Höhlenbesucher...
    Nach zwei Hering-in-Tomatensoße Dosen einer deutschen Marke (es gibt hier sehr viele deutsche Produkte im Supermarkt, dafür aber teilweise kaum Obst und Gemüse, weil hier so wenig wächst) mit Brot ging es weiter an den Khar Us Nuur, den schwarzen See, zum Vögel beobachten und Füße ins Wasser halten. Ein guter Platz für ein Bier. Unser Fahrer schien die Zeit mit seinem Sohn zu genießen, so dass es echt chillig war. Zurück in Khovd genehmigten wir uns noch ein (vegetarisches! ) Abendessen in einem Restaurant und gönnten uns eine Übernachtung im Hotel, der Duschmöglichkeit wegen. Die nächsten Tage planten wir ja wandern zu gehen und da gestaltet sich das mit dem Duschen ja eher schwieriger...
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