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  • Day 13

    Trinidad

    December 5, 2016 in Cuba

    Nach dem Frühstück sind wir mit einem Privattaxi nach Trinidad. Der Viazul wäre frühestens um 12:15 Uhr gefahren, mit dem Taxi sind wir um 9:30 Uhr los und waren um kurz nach 11 Uhr in Trinidad. Wir haben uns direkt in den Vorort von Trinidad...Casilda...fahren lassen und sind beim Hostal Buena Vista von Frank Heindel ausgestiegen. Wir haben zwar nicht reserviert, aber wir verlassen uns vor Ort auf die Beziehungen untereinander. Frank Heindel war voll, hat uns aber eine wundervolle Unterkunft bei einem älteren Ehepaar ums Eck besorgt. Der Sohn Mario scheint mit seiner Freundin im ersten Stock zu wohnen. Das nette Ehepaar spricht weder deutsch noch englisch, wir kein spanisch. Jedesmal wenn wir an der Sprachbarriere scheitern, brüllt die Mama nach Mario und selbiger kommt unverzüglich angetrabt und übersetzt. Total witzig. Da Sohn Mario schon mal in Deutschland war (fetter FC Bayern Fan, also Fußball und auch Oktoberfest) gibt's hier auch Fliegengitter vor den Fenstern. Auf Nachfrage bei Frank Heindel gibt's auf Kuba keine Fliegengitter zu kaufen.

    Frank Heindel war vor ca. 3 Wochen in einer Reportage im Fernsehen. Stephan hats aufgenommen und auf CD gebrannt. Die Deutschen, die wir hier getroffen haben, haben den Bericht auch alle gekannt. Frank selbst hat sich irrsinnig gefreut das er die DVD bekommen hat. So hat er jetzt zumindest eine Vorstellung davon, wie er im Fernsehen wirkt. Ausflugstechnisch und Informationsmäßig verlassen wir uns nun auf ihn. Wieder in Muttersprache zu agieren ist echt wieder ganz schön. Nach einem Blick auf meine verpustelten Beine fragte er an welchem Strand wir waren, also sind wir wohl von Sandflöhen gebissen worden. Bei meiner Frage nach den neuen Autos, die hier doch vermehrt herumfahren, gab es den Hinweis auf die Autokennzeichen. Hier bedeuten die Buchstaben nicht wie bei uns den Ort/Landkreis der Zulassung sondern wem das Auto gehört.
    P = Privat
    B = Regierung
    T = Touristen/Leihwagen
    K = Fahrzeuge ausländischer Investoren (die halten gesetzlich maximal 49% Anteile an kubanischen Unternehmen)
    M - Militär
    Die Neuwagen haben fast alle im Kennzeichen B, K oder T.

    Nachdem wir unser Zimmer (mit Fliegengitter!!!), eine moskitofreie Wohltat nach den letzten zwei moskitolastigen Unterkünften, bezogen haben sind wir mit dem Pferdebus in die Stadt, das ist ein Pferd mit Wagen für bis zu 8 Personen. Der fährt immer die gleiche Strecke hin und zurück. Kein Fahrplan, willst du zusteigen winkst du, willst du aussteigen sagst du zum Lenker Stopp. Kostet 25 CUC-Cent pro Person/einfache Strecke. Er fährt bis 17 Uhr.

    Nach einem kurzen Imbiss-Stopp sind wir erstmal zum Viazul. Wir haben Bustickets nach Santiago bekommen, zumindest eine mündliche Reservierung. Der Computer war kaputt. Wir haben uns jetzt in eine Liste eingetragen und hoffen nun das beste. Danach sind wir Trinidad anschauen gegangen. Es heißt es wäre das Rothenburg Kubas. Ein wirklich schöner Ort, das Kopfsteinpflaster ist aber lauftechnisch weniger schön. Für Flipflops eher ungeeignet, man muss beim laufen echt aufpassen weil es so uneben ist. Hier war ein kleiner Markt mit Kunst und Kitsch...hauptsächlich Kitsch...auf dem wir Harry und Frankie, die Briten aus der letzten Unterkunft, wieder getroffen haben. Das Museo Municipal ist das Haus eines ehemaligen Zuckerbarons, in dem man sich anschauen kann wie die früher gewohnt haben. Eintritt 2 CUC, Fotos machen 5 CUC und filmen 10 CUC. Etwas schräg, wir haben uns dann auf reine anschauen beschränkt. Das Gebäude hat den üblichen schönen Innenhof und einen Turm, den man erklimmen kann. Schmale steile Stufen...ich bin nur zur ersten Ebene hoch, Stephan ist ganz hoch. Schmale Stufen hochzusteigen ist ja nicht das Problem, aber der Abstieg schon. Finde ich zumindest.

    Danach ging es durch einen kleinen Park zur spanischen Treppe neben der sich ein weiterer Markt durch die Gassen schlängelte. Kitsch und Handwerk. Hüte, Tischdecken, gehäkelte Oberteile, Taschen und anderes, die üblichen einfachen Holzfiguren, Bilder (von denen einige recht gut waren) und Oldtimer aus recycelten Dosen. Hinter einer offenen Tür stellte ein Mann Holzportaits her, die waren wirklich gut. Der Künstler selbst sah mit seinen leuchtenden blauen nicht sehr kubanisch aus, war aber auf spanisch total nett und erlaubte mir einzutreten und Fotos zu machen. Als wir durch dem Markt durch waren, wollten wir eigentlich noch in die Kirche. Die war aber schon geschlossen. Dafür sind wir ins Cafe Don Pepe, hier gibt's heißen Kaffee, kalten Kaffee, heiße Kaffeecocktails und kalte Kaffeecocktails in über 40 Variationen. Stephan hat einen Cappuccino getrunken und ich einen Eiskaffee mit Honig. Da offiziell immer noch Alkoholverbot herrscht, kriegt man leider auch nicht überall welchen. Die Auswahl an gekühlten Kaffeecocktails war sehr reizvoll. Danach haben wir beim Restaurant La Bodeja angestanden und zwei Berliner kennengelernt. Mit denen waren wir essen...in dem Restaurant arbeitet übrigens Mario...und haben anschließend noch eine Bar gefunden, die Alkohol ausgeschenkt hat.

    Wir haben einen Opel Kapitän gesehen, deutsche Oldtimer sind hier echt selten.
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