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  • Day 13

    Montag, 13.11.2023

    November 13, 2023 in South Korea ⋅ ☀️ 3 °C

    Um die Ecke meines Hostels befindet sich ein süßes veganes (!) Café nach meinem Geschmack, aber leider werden zum Kaffee nur Donut-Varianten serviert. Damit läute ich den Tag äußerst ungesund ein. Wie bei den meisten Cafés in den letzten Tagen, ist auch dieses nicht viel wärmer als mein Hotelzimmer. Jenes entwickelt sich zunehmend zum Problem. Der Kühlschrank dröhnt, es zieht so kalt vom Fenster, dass ich ziemlich verkrampft schlafe und was zur Hölle ist das Konzept hiesiger Toiletten, die immer zur Hälfte mit Wasser volllaufen?
    Obwohl sehr kalt, ist wieder ein wunderschöner Tag in Seoul City und mein Weg führt mich zu einem weiteren Touri-Hotspot. Vielleicht nenne ich die Bildreihe ab sofort Buckethat on tour... Das Bukchon Hanok Dorf (북촌한옥마을) ist gänzlich bewohnt, weshalb überall darauf hingewiesen wird, dass man sich ruhig verhalten solle. Bei den Menschenmengen, die hier unterwegs sind ist das sicher auch kein Spaß. Über Umwege laufe ich zu einer ausgewiesenen Café-Straße, Samcheongdong (삼청동), die direkt zum Gyeongbokgung ( 경복궁 ), dem Palast der strahlenden Glückseligkeit führt. Zuerst (auf dem gleichen Areal) schaue ich mir das Nationale Volkskundemuseum (von außen an) und lichte mich mit der Generalin der Unterwelt ab - wie die meisten jungen Frauen in dieser Stadt, scheint sie sehr freundlich zu sein.
    Der Palast ist bevölkert von Menschen, die im Hanbok flanieren. Wichtig ist dabei, dass man die Fotos von hinten aufnimmt. Dass dies der angesagteste Insta-Trend ist, war mir bisher kaum bewusst. Der Palast wurde im 14. Jhdt. erbaut und ist der größte noch erhaltene, der Joseon-Dynastie. Vergleichen kann ich das aber wohl erst, wenn ich mir dir anderen angeschaut habe.
    Im Anschluss gehe ich zu Nuldam Space, einem Café mit Blick auf eines der Palasttore. Dort kann man Briefe an sein zukünftiges Ich schreiben, mit Wachs & Stempel versiegeln und dann in der Zukunft an sich verschicken lassen. Das schien mir für die erste Reiseetappe irgendwie witzig. Allerdings war es liebloser und weniger 'schön' als ich dachte aufgemacht. Wäre ich nur zufällig darüber gestolpert, hätte ich es wahrscheinlich deutlich cooler empfunden.
    Auf dem Weg zur Metro passiere ich dann das Gwanghwamun-Tor (광화문), das Haupttor des Gyeongbok-Palastes und fotografiere noch die Statue König Sejongs, der die koreanische Schrift (im 14. Jhdt.) erfunden hat. Angeblich hat die Einführung des Hangul dazu geführt, dass die Alphabetisierung Südkoreas bis heute nahe an die 100% heranreicht. Schlaue Leute sollen das in einer Nacht, weniger schlaue in ein paar Tagen gut erlernen können. Allerdings werden im Alltag parallel wohl auch chinesische Schriftzeichen (Hanja) eingesetzt . Ich bemühe mich redlich, die Unterschiede zu erkennen. Es fällt mir aber äußerst schwer. Ebenso bin ich nicht in der Lage einfachste Worte zu sagen, habe hier mehrfach ein 'Hallo' geübt und es noch nicht bewerkstelligt. So praktisch es auch sein mag, verführen die Übersetzerapps nicht nur mich, sondern alle Seiten, sich diesbezüglich gar nicht erst anzustrengen.

    Hindernisse: immer noch auf der Suche nach Essen

    Highlights: blauer Himmel über dem Palast und den umliegenden Berggipfeln

    Song des Tages: OVN/ Wani Han - Gyeongbokgung
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