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  • Day 26

    Nach NZ...Sonntag, 26.11.2023

    November 26, 2023 in New Zealand ⋅ 🌙 15 °C

    Nach einem deutlich unbequemeren Flug (als FFM-Korea), konnte man beim Anflug auf Auckland nur manchmal einen Blick auf die Umrisse erkennen, da eine relativ dichte Wolkendecke über der Nordinsel bzw. Auckland lag. Schon beim Anflug wurde mir bewusst, dass ich schlecht vorbereitet bin. Einerseits bin ich einfach keine professionelle "Reisende" wie das so viele meiner Kolleg*innen und Freund*innen sind, andererseits hab' ich über zu viele unterschiedliche Reiseziele
    'gleichzeitig' recherchiert. Es ist einfach doch etwas Anderes, als mit 19 planlos mit InterRail durch Europa zu fahren... Ich fühle mich schrecklich naiv und unbedarft und völlig idiotisch, dies hier auch noch zu teilen, aber wahrscheinlich liest das hier niemand. 🤔😅
    Biosecurity. Davon hatte ich zwar schon gelesen, dass ich jedoch hätte ein Formular ausfüllen müssen, stand auf den Internetseiten, die ich konsultierte, nicht. Zum Glück - wie auch in Südkorea (dort ging es nur darum, anzugeben, wo man sich aufhält) - kriegte man im Flugzeug einen Zettel ausgehändigt. Am besten führt man also keine Lebensmittel aus anderen Ländern mit sich und hatte zuvor keinerlei Kontakt mit Tieren (außer domestizierten). Nicht einmal verwendete Outdoor-Ausrüstung sollte mitgeführt werden. Entsprechend durchläuft man in NZ, nachdem man sein Gepäck vom Band geholt hat, noch mehrere Stationen der Kontrolle. Das Eindringen von allem, was die Flora und Fauna bedroht, wird also so gut wie möglich abgewehrt. Ohne Rückflugticket kommt ja auch kein Mensch rein.
    Als ich endlich den Flughafen betrete, wird mir sofort bewusst, dass hier ein anderer Wind weht. Es wirkt kleiner, weniger geschäftig und dennoch erhält man überall eine sinnvolle Auskunft. Die Leute sind äußerst nett, das Essen hingegen höllisch teuer. Google Maps (funktioniert wieder, wenngleich ohne Aktualisierungen während der Bahnfahrt) zeigt mir, dass ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln ca. 1,5h bis zu meiner Unterkunft benötige. Ich bin zwar kurz versucht, ein Taxi zu nehmen, aber bis auf die Tatsache, dass ich von meinem schweren Koffer genervt bin, lief das bisher ganz gut.
    Und hier deutlich besser, denn absolut jeder ist hilfsbereit. In kürzester Zeit besitze ich eine At Hop-Karte, irre ein bisschen herum bis ich die richtige Haltestelle finde, kriege noch Tipps vom äußerst netten Busfahrer und sitze dann in der ersten S-Bahn. 'Diversität' ist dort mein erster Gedanke. Plötzlich wird mir die extreme Gleichförmigkeit in Südkorea bewusst. Wahrscheinlich ist es deren vielzitierter Höflichkeit geschuldet, dass mich keiner als Fremde angestarrt hat. Wobei es doch eher ein völliges Ignorieren war.
    Auf meinem Weg zum Apartment beobachte ich nun also unterschiedlichste Leute und Nationalitäten in der S-Bahn. In der zweiten Bahn fühle ich mich, als ob ich mitten in einen sonntäglichen Grundschulausflug geplatzt wäre, da alles voller kleinerer Kinder ist. Südkorea hat also nicht nur auf dem Papier eine der niedrigsten Geburtenraten - im direkten Bahnvergleich scheint es mir auch sichtbar zu sein.
    Die gestrige Fahrt quer durch Südkorea von Busan nach Seoul, ließ mich nur kurz vom Handy aufblicken - immer wieder Hochhäuser zwischen braunen Hügeln und Bergen. Geradezu verschandelte Landschaft. In Auckland kann ich gar nicht genug aus dem Fenster schauen. Überwiegend kleinere Häuser zwischen Palmen und Wasser. Die Bahntrasse auffällig mit Graffiti geziert (auch das existiert im cleanen Südkorea nicht).
    Ich bin nun sehr gespannt, fühle mich jedoch sehr schlecht vorbereitet und ungeheuer naiv. Alt und naiv. Warum habe ich mir nicht beispielsweise von Tourlane meine Reiseroute planen lassen. Angst vor Kosten? Die habe ich jetzt gerade auch, denn z.B. Hobbiton ist in den nächsten Tagen ausgebucht und nur noch über teure Gruppenreisen erstehbar.
    Und wenn in Backpackerblogs steht, dass 95% der Leute ihren Koffer zu voll packen, dann gehöre ich mehr als dazu. Ich bereue es gerade wirklich, noch nach Südostasien reisen zu wollen. Denn fast alles in diesem Koffer ist darauf ausgerichtet und wird auch in den nächsten Tagen wohl kaum Verwendung finden. Allerdings hat mir ein nette Begegnung mit einer Frau aus Bali am Flughafen wieder etwas mehr Lust auf diese Länder gemacht.
    Heute bin ich leider nicht mehr dazu in der Lage, die Gegend zu erkunden, ich sehne mich nach Schlaf (auf einer leider sehr weichen Matratze).
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