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  • Day 15

    Glaubenswelten

    April 12, 2021 in Germany ⋅ ❄️ 0 °C

    Glaubenssätze prägen und definierem unsere Realität. Könnten wir uns ein Leben ohne sie vorstellen? Wohl eher nicht. Wir würden durch einen Strudel der Eindrücke torkeln, in den wir nichts einordnen könnten und noch grössere Mühe hätten, darin zu agieren.
    Und doch sind unsere Vorstellungen von der Welt letztlich nichts weiter als persönliche oder kollektive Gedankenkonstrukte, die gleichwohl unser Bild von unserer Umwelt und von uns selbst in einem absoluten Mass prägen. Sie bilden unsere Realität und alles was uns antreibt und erhält. Sie schenken uns Erfüllung und Freude. Sie bieten uns Sicherheit, Klarheit und ein Bild von dem was wir sind. Gleichwohl sind sie auch unsere grössten Hemmer und inneren Zweifler, die uns Wut, Angst, Trauer und Schmerz bescheren.
    Sie beschränken uns im Raum, in dem wir zu Denken wagen, in unserem Handeln, in unserer Wahlfreiheit und der Fähigkeit mit anderen Mitwesen in Kontakt zu treten. Wenn wir anderen Wesen mit Vorurteilen und festen Bildern begegnen, so begegnen wir auch immer unserem Inneren, unseren Projektionen, unserer Glaubenswelt. Was ist also Realität? Existiert sie unabhängig von uns? Unabhängig von Interpretation?
    Glaubenssätze entfalten ihre Wirkung aber nicht nur in unserer Gedankenwelt. Sie beeinflussen auch unseren Körper und unsere Psyche. Können zutiefst destruktiv wirken und unsere physische und psychische Gesundheit gefährden. Sie können uns aber auch befreien und Dinge möglich machen, die wir als Grenze von Existenz und Leistung definieren würden.
    Gleichwohl sind Glaubenssätze keine starren Konstrukte. Wir können sie erforschen, ablegen oder integrieren.
    Ungesunde, uns einengende Glaubenssätze zu akzeptieren und zu transformieren befreit uns und gibt uns mehr Handlungsspielraum. Gesunde Glaubenssätze geben uns Kraft und Selbstbewusstsein. Sie sind wie eine Programmiersprache und wir der/die Programmierer*in. Wir können uns so als Gott/Göttin erfahren, weil es in unseren Möglichkeiten liegt unsere eigene Welt so umzumodelieren, wie es uns beliebt. Eine Fähigkeit, die uns als Spezies wohl einzigartig macht. Wenn wir dies allerdings nicht erkennen, so sind wir Sklaven. Wir sind ein wie ein Schiffspassagiere in einem tosenden Sturm und erkennen nicht, das es in unserer Hand liegt, die Wellen und den Wind zu zähmen.
    Die letzten Tage hat mich eine Neugier erfasst, meine eigenen Glaubenssätze zu erkunden. Und auch die Frage, ob etwas wie Glaubenssatz-Minimalismus möglich ist. Eine maximale Freiheit, die in Sicherheit fusst. Ich verspüre viel Lust meinen Handlungsspielraum zu erweitern und die Treibkräfte hinter den Glaubenssätzen zu erforschen. Ein Thema, das mich ganz bestimmt noch lange begleiten wird.
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