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  • Day 22

    Unsere Ressourcen nutzen

    April 19, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 5 °C

    Es ist erstaunlich und berührend, wie wenige Worte einen Raum und die Menschen, die sich darin befinde verändern können. Wie Verstocktes ins Fliessen kommen kann, wenn der angestaute Druck an einer Stelle entweichen kann. Wie ein Aufatmen stattfindet und Platz schafft für Kreativität und Träume.

    Sich den eigenen Ressourcen bewusst zu werden bemächtigt und verlangt manchmal auch viel Vertrauen. Seine Ressourcen anzubieten, sei es Wissen, Zeit oder Geld ist auch mit einem loslassen der derzeitigen eigenen Machtposition, des Ungleichgewicht, verbunden. Jedes Mal wenn wir diesen Schritt hin zum Vertrauen gehen, wird es einfacher. Wieviel von dem was ich an eigenen Ressourcen besitze ist wirklich mein? Hat uns nicht im umfassenderen Sinne die Gesellschaft und unser Umfeld zu diesem Ressourcen verholfen? Sind sie also nicht ein Stück Allgemeingut zu verstehen? Auf alle Fälle können wir, wenn wir ein Bewusstsein dafür entwickeln und lernen unsere Ressourcen in einem grösseren Kontext zu sehen, Menschen befähigen ihre Lebenstäume zu leben und ihnen ermöglichen eigene Ressourcen aufzubauen. Es der Anstoss um die Hügelkuppe zu erreichen, die dann die Energie einer Talfahrt freisetzt.

    Gleichwohl ist es in unserer Welt immer ein Wagnis und nicht frei von Risiko, die eigene vorteilversprechende Position aufzugeben. Es braucht Vertrauen und einen etwas anderen Blick auf die Welt, der auf Verbindung statt Konkurrenz baut. Wer einem schmalen Bergpfad wandert um diese neuen Perspektiven zu finden, kann im unbekannten Gelände leicht abrutschen und ist vor Verletzungen nicht sicher.
    Doch was ist Erfolg und Misserfolg überhaupt? Wir lernen auf unserem Bildungsweg und in unserem Alltag oft das Sieger erfolgreich sind und Verlierer scheitern. Wie oft wird heute damit geworben eine freie "Fehlerkultur" zu leben? Und wie oft wird diese tatsächlich gelebt?
    Damit wirklich ein stabiler Baum einer neuen Kultur, ein tiefes Verstehen daraus erwachsen kann, bedarf es einer tiefen Wurzelbehandlung und nicht nur dem übermalen des Stamms und der Blätter mit neuen Farben. Eine solch tiefgreifende Veränderung braucht Zeit, viele kleine positive Erfahrungen und viel Reflektionsarbeit.

    Scheitern ist schlecht. Scheitern heisst versagen. Versagen heisst ein Verlierer zu sein. Scheitern bedeutet eine Verschwendung von Energie und Ressourcen. Bedeutet stagnieren. Das jedenfalls habe ich all die Jahre durch Bildung und die kulturelle Prägung tief verinnerlicht. Es oberflächlich zu behandeln und mit schnörkligen Worten zu überdecken ändert nichts an den tiefen Wurzeln dieses Glaubenssatzes. Und es fällt mir ernstlich schwer, mich von diesem tief eingekerbten Denkmuster zu befreien.
    Es stellt sich in diesem Prozess die grundlegende Frage, ob unsere bisherigen Definitionen von Erfolg und Scheitern dafür nicht komplett ausgetauscht werden müssten, da sie unweigerlich mit diesem alten Glaubenssätzen verwoben sind.

    Etwas zu neues wagen, also flüssig zu werden, bedeutet immer die eigene Konfortzone zu verlassen, mich meinen Ängsten und meiner Geschichte zu stellen. Das kann schmerzvoll oder zumindest sehr unangenehm sein, aber ich kann daraus auch einiges Neues über sich selbst erfahren. Hat etwas Altes aufzugeben nicht immer auch eine sehr befreiende und lösende Komponente?
    Wer aus Intention der Angst handelt, etwas verlieren zu können, hat aus meiner Erfahrung nicht die selbe Energie und Ausstrahlung wie eine Mensch, der in der Fülle und im Vertrauen handelt. Angst blockiert und schafft einen sehr engen Blickwinkel, der keine Kreativität und Leichtigkeit zulässt. Handlungen, die aus Angst entstehen fühlen sich oft eng an und berauben uns unserer Lebendigkeit und Freude. In wievielen meiner täglichen Handlungen werde ich von Angst geleitet oder getrieben? Wie oft fühle ich mich zu etwas gezwungen, dass mir eigentlich wiederstrebt aber fühle mich zugleich ohne Alternative? Wie oft bin ich wirklich im Vertrauen?

    Ich freue mich auf alle zukünftigen Chancen mit meinen Ressourcen Räume der Möglichkeit zu schaffen, eigene Erfahrungen des Vertrauens zu sammeln und andere auf ihrem Weg zu unterstützen. Damit lasse ich zugleich meine Wurzeln für meine neue Art des Denken wachsen. Ich möchte mein Bewusstsein darauf schärfen, die Intention meiner Handlungen besser zu verstehen und mehr und mehr auf Vertrauen statt Angst zu bauen. Ganz ohne dabei die Weitsicht zu verlieren und kritische Gedanken ausszuschliessen, sondern auch ihnen einen ehrlichen Platz im Prozess zuzuweisen.

    Auf diese Weise können wir unsere Rolle als aktive/r Spieler/in erfahren und uns aus der passiven Rolle des Spielballs befreien, in der wir uns so oft im globalen Kontext überwältigt und entmutigt fühlen.
    Ein Schritt, der die Basis bilden kann für all die Veränderungen, die auf dieser Welt gerade unweigerlich anstehen, sofern wir uns selbst als Menschheit eine zukünftige Existenz ermöglichen wollen.
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