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  • Day 395

    Ein letzter Tag - Mahalo 🌺

    February 8, 2023 in the United States ⋅ 🌙 19 °C

    Mein letzter Tag auf Hawaii war angebrochen und ich hatte die Nacht gut überstanden. Ich packte am Morgen meinen Rucksack zusammen und verließ schon gegen 8 Uhr das Haus, um Kona zu erkunden. An der Standpromenade holte ich mir einen lokalen Kaffee und setzte mich auf eine Mauer mit Blick aufs Meer. Vor Kona ankerte ein Kreuzfahrtschiff von dem die Passagiere mit kleineren Booten an den Hafen von Kona gebracht wurden. Ich schlenderte etwas durch die Läden und entschied mich, nochmal an einen Strand zu fahren. Unterwegs nahm ich mir eine Ahi Poke Bowl. Leider war ich von dem ausgewählten Strand überhaupt nicht überzeugt. Er war total überlaufen, weshalb ich ohne lang zu überlegen weiterfuhr zu einer kleinen Bucht.
    In der wirklich winzigen Bucht gab es nicht wirklich einen Strand, aber dafür einen kleinen Park, der wie für mich gemacht war. Ich ließ mich dort nieder und aß mein mitgebrachtes Mittagessen. Gegen halb 1 wollte ich mich zurück auf den Weg zum Auto machen, als mir auffiel, dass jemand an der Bootsanlegestelle einen Fisch zerlegte. Ich war neugierig und ging zu dem Fischer. Nach anfänglicher Zurückhaltung führten wir beide ein total nettes Gespräch. Jarrod fängt auf einem winzigen Boot Ahi Tuna Fische. Er ist hier aufgewachsen macht fas schon sein Leben lang. Leider wurde er letztes Jahr beim Surfen von einem Hai angegriffen, weshalb sein Arm etwas verstümmelt wurde und das Gespür erst langsam wieder zurück kommt. Er bot mir an, den frischen Fisch zu probieren. Das konnte ich natürlich nicht ablehnen. In einer Holzschale richtete er auf der Ladefläche seines Pick-ups ein paar Fischfilets mit einer selbst gemachten Marinade an. Ich habe mittlerweile schon viele Ahi Poke Bowls gegessen, aber mit dem Geschmack von diesem frischen Stückchen Fisch konnte die alle nicht mithalten. Er bot mir an, mich mit seinem Boot mit auf hohe See zu nehmen. Wie gerne wäre ich einfach mit ihm mitgefahren, doch leider musste ich zum Flughafen. Ich leistete ihm noch etwas Gesellschaft als plötzlich die Polizei auftauchte. Ich verstand nicht, was geschah, aber er erklärte mir im Anschluss die traurige Geschichte. In der kleinen Bucht war auch ein wohlhabender Kajak Verein ansässig. Rücksichtloserweise zeigten sie ihn immer wieder an, weil er ihnen mit seinem Boot scheinbar den Weg ins Meer versperrte. Er erzählte mir, dass er als 9 Jähriger selbst Mitglied in dem damals noch lokalen Verein war und die höchste Prio stets war, Rücksicht auf die Fischer zu nehmen. Das Blatt hatte sich nach seiner Schilderung mittlerweile gewendet. Das Vergnügen der Reichen hatte jetzt Vorrang vor dem Fischen, womit er seine Familie ernährte. Ich konnte selber sehen, dass für die Kajaks mehr als genügend Platz war, aber man wollte die lokalen Fischer hier einfach nicht mehr haben. Das erinnerte mich an einen Satz, den mir ein Einheimischer hier auf Hawaii gesagt hatte: „Alle finden es wunderschön und idyllisch, wenn sie bei uns ankommen und wenn sie dann hier sind, wollen sie alles ändern.“
    Ich fragte mich, was um alles in der Welt ihnen das Recht dazu gibt?!.Nachdenklich verabschiedete ich mich von ihm und wünschte ihm alles Gute.
    Für mich war es jetzt an der Zeit zum Flughafen zu fahren. Ich packte im Auto die restlichen Sachen in meinen Koffer, fuhr zum Tanken, gab das Auto zurück und fuhr mit dem Shuttle zum Flughafen.
    Pünktlich um 17 Uhr startete mein Flieger Richtung Los Angeles.
    Für mich ging damit eine eindrucksvolle und abenteuerliche Reise zu Ende. Gefesselt von den zahlreichen vielseitigen Erinnerungen und vielen ersten Malen hoffte ich, dass Hawaii seinen Spirit noch länger behalten kann.
    Mahalo - until we meet again 🌺
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