Nordeuropa mit dem Fahrrad

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  • Lavuu bei Sallatunturi im Feriendorf

    1 de julho de 2023, Finlândia ⋅ ☁️ 9 °C

    Ein Hoch auf Schlafmasken. So langsam freuen wir uns den Polarkreis wieder gegen Süden zu überschreiten und den dunklen Nächten entgegen zu radeln. An die Helligkeit in der Nacht haben wir uns immer noch nicht komplett gewöhnt. Heute morgen verspeist mir die restlichen Nudeln des Abendessens und eine kleine Portion Porridge und machten uns dann auf den Weg Richtung Salla.

    Kurz nach dem Start sahen wir von einem Vogelwärterturm zwei Seidenschwänze und einige Rohrammern. Kurze Zeit später entdeckte Juli noch einen Buntspecht und erblickte dann auf seinem Handy die fröhliche Nachricht, dass er jetzt offiziell Bachelor of Science ist und sein Zeugnis ausgestellt bekommt. Grins.👏

    Die kerzengeraden Straßen führen (wer hätte es gedacht) durch Wälder und Sumpfgebiete. Dabei wechseln sich Kiefernwälder in moringen und in sandigem Untergrund mit Birkenwäldern in sandigem und morigem Untergrund ab. 🤪 Zur Abwechslung haben sich heute auch noch zwei Haselnusssträuche am Straßenrand erblicken lassen😉

    Unsere Mittagspause machen wir an einem Fluss mit Bank und freuen uns über das saubere Plumpsklo mit Holzstreu. Zum Glück haben wir immer eine Rolle Klopapier dabei, das ist nämlich eigentlich immer leer in derartigen Hüttchen. Naja egal, die Pause war sehr schön und dabk Off!! (dem neuen Insektenspray) auch sehr Insekten-arm. Heute gab es sogar mal wieder richtigen Gouda und Frischkäse mit Gurke! Gestärkt machten wir uns nach 60km auf den Weg.

    Unterwegs kammen wir dort vorbei, wo der älteste Ski der Menschheit gefunden wurde (ca. 5000 Jahre alt und jetzt in Helsinki im Museum). Am Wegesrand stößt man immer wieder auf Gedenktafeln für die Gefallen Soldaten im Winterkrieg gegen die Sowjetunion bzw. auf Steinbarrikaden gegen Panzer oder Schutzhäuschen. Der Ort Salla mit (heute) 4000 Einwohnern wurde damals 1939 komplett durch sowjetische Panzer platt gemacht und bis 1953 wieder aufgebaut. Man sieht dem Ort an, dass er eine schwere Geschichte hatte.

    Besonders heute hatten wir das Gefühl, Geschichte hautnah zu erleben. Vielleicht auch deswegen, weil wir 3 km von der Grenze nach Russland entfernt waren und stets russische Hügel sehen konnten. Ist es für die Bewohner des Ortes auch so absurd, dass in Sichtweite ein Land liegt, dass Krieg führt? Alles ganz schön komisch!

    Aber der Supermarkt hat uns sehr gut gefallen:) Denn dort haben wir eine finnische Spezialität kaufen können: Leipäjuusto mit Cloudberrys, suuuper leckerer und ganz milder Käse, der sich etwa wie Halloumi nur weniger quitschend verhält.

    Danke an Melissa für das schöne Telefonat bei knisterndem Feuer:)

    Ach ja, wir waren natürlich noch im See baden (wenn auch nur ganz kurz) und haben zu Ed Sheeran West Coast Swing getanzt. Liss, wann tanzt du mal wieder mit mir? 😇
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  • Raus aus dem Polarkreis, es wird dunkel

    2 de julho de 2023, Finlândia ⋅ ☁️ 7 °C

    Ja, heute haben wir den Polarkreis verlassen und mit Freude auf der Wetterprognosenseite festgestellt, dass die Sonne tatsächlich wieder unter geht. Es ist jetzt (23 Uhr) zwar noch komplett hell, aber es scheint immerhin nicht mehr die Sonne auf's Zelt. Generell sind die Temperaturen gerade wieder sehr frisch, sodass wir heute bei 9 Grad mal wieder in langer Montur geradelt sind. So braucht man immerhin keine Sonnencreme und klebt nicht so fürchterlich🤭

    Am Arctic Circle war ein kleines Museum, das sich thematisch um den Oulanka-Nationalpark gedreht hat. Hier leben Bären (daher zelten wir heute stadtnah), die aber anscheinend sehr sehr scheu sind und Menschen eher meiden. Dennoch wollen wir nichts riskieren und bleiben einfach auf der großen Bundesstraße. Ab und zu grasen Rentiere mit ihren Kälbern am Wegesrand und nachmittags erreichen wir den relativ bekannten Wintersportort Ruka. Dort befindet sich eines der südlichsten Fjells (Berg oberhalb der Baumgrenze, der in der letzten Eiszeit glatt geschmirgelt wurde) und schon von Weitem waren die Lifte und die Skisprungschanze zu erkennen.

    Endlich erreichen wir Kuusamo, eine Stadt mit 10.000 Einwohnern und allerhand Läden. Morgen kaufen wir ein und können hoffentlich ein zweites Ladekabel kaufen (das eine ist evtl. im Wohnmobil geblieben...).

    Zum Abendessen grillen wir Spitzpaprika und schlagen dann unser Zelt neben der öffentlichen Feuerstelle auf. Hier ist alles voller Heidelbeerpflanzen und es hängen sogar schon Beeren dran. Ich freue mich soooo auf das Ernten (in den Läden werden hier überall diese Beerenkörbe verkauft, die in Deutschland aus (logischen) Naturschutz-Gründen verboten sind. Da es hier aber so irre viele Pflanzen hat, werde ich mir hier vielleicht auch in ein paar Wochen ein derartiges Ding zulegen 🙈
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  • Camping mit finnischer Sauna

    3 de julho de 2023, Finlândia ⋅ ☁️ 11 °C

    Kein Bock zu radeln heute :) Irgendwie ist die Motivation weg:/ Jeden Tag durch die gleiche langweilige Landschaft, über Schotter einen nach dem anderen Hügel hoch und wieder runter. Heute haben wir uns mit einem Hörbuch unterhalten.

    In Hossa ruft die finnische Sauna auf dem genialsten Campingplatz unserer Reise. Soooo schön, danach in den See zu rennen :)
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  • Schlafen im Meer aus Heidelbeerpflanzen

    4 de julho de 2023, Finlândia ⋅ ☁️ 12 °C

    Gestern waren wir beide am bisherigen Tiefpunkt unserer Motivation der Reise. Kalt, Regen, klamme Klamotten und immernoch mitten im Niergendwo. Ist es hier homogen, langweilig, eintönig oder doch schön, nur wir können die Schönheit nicht mehr sehen, weil sie uns seit 2 Wochen umgibt? Kurz gesagt, alleine der Gedanke wieder 100km über kerzengerade Straßen mit Gegenwind zu radeln erzeugte schon einen gefühlten Brechreiz. Wir hatten einfach keinen Bock mehr! So strampeln wir uns stumm, jeder in seinen Gedanken, weiter gen Süden. Wenn der Kopf erstmal so tief hängt, dass man nur noch die Straße sieht, dann wird es drum herum logischerweise auch nicht abwechslungsreich.

    Den ersten Freudenmoment hatten wir nach 30km, als unerwartet ein Supermarkt auftauchte. Mit 500g Joghurt im Bauch (jeder) und etwas Bauchgrummeln ging es dann weiter. Wir suchten nach Themen, die wir nicht schon zehn Mal durchgekaut hatten um uns über etwas zu unterhalten, aber irgendwie fanden wir nichts spannendes. Lediglich die Kriegsthematik des Winterkrieges begleitete uns den ganzen Tag.

    Abends kamen wir an einem riesigen Steinfeld an, das ebenfalls an die schreckliche Zeit im Winter 1939/40 erinnerte. Jeder Stein der 20.000 steht für einen gefallenen Soldaten in den Schlachten bei Raate. In der Mitte des Feldes steht ein Monument, das 105 Glocken für jeden Tag des Krieges hat, die leise im Wind klingen. Die Geräusche sollen die Seelen der Soldaten erklingen lassen. Auf weiteren Bildern kann man sich Szenen aus dem Krieg anschauen....schaurig! Die Finnen hatten immerhin Rentierkleidung und Skier aber die (unter anderem) ukrainischen Soldaten (mussten für die Sovjetunionen kämpfen) erfroren bei den minus 40 Grad oder verhungerten.

    Vielleicht ist das nicht die ideale Thematik um die Stimmung aufzuheitern, aber wir sind nun mal auf dem Eisernen-Vorhang-Radweg unterwegs. Das ukrainische Denkmal mir zwei im Wind wehenden Papierkranichen in blau und gelb war so gegenwärtig, wie es wahrscheinlich nie mehr hätte sein sollen.

    Völlig fertig nach zig Regenschauer schlugen wir unser Zelt mitten am Hang zwischen wadenhohen Heidelbeerpflanzen auf. Laura badete noch kurz im tiefroten Wasser des Sees und kochte dann im Regen Nudeln. Immerhin ging der Kocher dieses Mal schnell an.
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  • Camping Kalevala

    6 de julho de 2023, Finlândia ⋅ ☁️ 17 °C

    Nachtrag zu gestern :) Wir haben unsere Strategie geändert und machen jetzt langsam. Die "Wir-fahren-jeden-Tag-100km-Taktik" um schnell aus dem Land der Seen mit viel zu viel Wald raus zu kommen, hat uns völlig zermürbt. Der erhoffte Fortschritt ist nur sehr langsam eingetreten und wir hatten überhaupt keinen Spaß am Radeln. Daher haben wir gestern mal was ganz anderes gemacht :)

    Nach 45km gab es erstmal Burger :) Die ganze Situation war etwas amüsant , denn als wir an das Restaurant kamen, war es geschlossen. Also machten wir uns erstmal auf den Weg zum Campingplatz um dann dort den Koch anzutreffen. Er versicherte uns, dass das Restaurant offen ist, und als wir ankam machte er uns die Tür auf. Also saßen wir zu zweit in einem riesigen Restaurant und bekamen Burger gekocht. Diese waren tatsächlich sehr sehr lecker und stimmten uns beide irre zufrieden.

    Im Anschluss mieteten wir uns noch ein Kanu, bekamen Sicherheitswesten und machten uns dann auf den Weg zum Wasser. Vom Boot aus sahen wir eine Prachttaucherfamilie mit Küken und konnten an einem Sandstrand anlegen. Nach einer Runde Boul mit Kiefernzapfen ging es auch schon wieder zurück, denn die finnische Sauna rief. Wirklich genial, dass hier bei jedem Campingplatz eine kostenlose Sauna mit dabei ist. So genossen wir die nächsten zwei Stunden bis wir uns anschließend nach einer ausreichend heißen Dusche mit Keksen und Brot ins Zelt verkrochen. Das schöne Telefonat mit Annina behalte ich in guter Erinnerung:)
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  • Wir treffen auf Finnen

    7 de julho de 2023, Finlândia ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach einer angenehmen Nacht wachen wir von stimmengewehr auf dem Campingplatz auf. Während die anderen Camper sich langsam in Schale werfen und sich mit Mountainbikes oder Laufschuhen auf den Weg zum nächsten Wettkampf machen, rödeln wir entspannt an unserem Zelt rum. Porridge gab es mit aufgebrühtem Kaffee in der Campers kitchen und der Wasserkocher hat uns mal wieder eine große Freude bereitet. Genial, wer das erfunden hat.

    Laura putzt in( mal wieder) ihre Fahrradkette und Julian bekämpft den Achter in seinem Hinterrad. Das hat tatsächlich erstaunlich gut funktioniert und jetzt kann alles wieder gerade weiter rollen.

    Nach wenigen Kilometern kamen wir in der Stadt Kumo an, die gegen alle Erwartungen relativ langweilig war. Aber es gab immerhin einen großen Supermarkt, indem wir ein weiteres nationales Gebäck probieren konnten. Es gab salzige Teigtaschen die mit Milchreis gefüllt sind. Echte Sattmacher. Sobald wir aus der Stadt rausgerollt sind, fing es an zu regnen. Bis wir nach 60 km an unserem Unterstand ankamen, wollte es auch nicht mehr aufhören. Ein klassischer Vorteil von starkem Regen ist, dass sich ganz viel Wasser im Poncho sammelt und man stehts die Trinkflaschen wieder auffüllen kann:)

    Als wir ankamen haben wir erstmal Feuer gemacht. Hier in Finnland gibt es an den meisten Lavuus unfassbar viel Holz. So war auch an diesem Abend ein ganzer Holzschuppen mit sehr trockenem Birkenholz vor Ort und das Anfeuern ging ganz einfach. So kochten wir auf dem Feuer und bekamen ziemlich schnell Gesellschaft von drei Finnen. Als sie mit Bierdosen und komplett durchweichen Klamotten zu uns reinkam, waren wir erst etwas verwirrt. Da sie nicht so gut Englisch konnten, kamen wir auch leider relativ schwergängig ins Gespräch. Nach einem weiteren hin und her stellte sich im Nachhinein heraus, dass in Finnland folgende Regel gilt: "wer zuerst kommt, der darf bleiben... der Rest sieht weiter"

    So ein Quatsch, denn die Hütte war groß genug, um für alle Unterschlupf zu bieten. Also überzeugt mir sie davon doch bei uns zu bleiben. Am Ende bekamen wir sogar ein Pfannkuchen mit Marmelade und Sahne. Lediglich die Schwalben, die über unseren Köpfen brüteten, waren nicht so begeistert vom Feuer und dem Lärm.

    Da wir das Zelt nicht aufbauten, waren wir nicht vor Schnaken geschützt.... Also versuchten wir mit Spray und Mückenhüten einzuschlafen, was sich als etwas unbequem herausstellte. Sagen wir so, es juckt jetzt einfach überall 🤣
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  • Wenn die Regenzeiten mal passen :)

    8 de julho de 2023, Finlândia ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach einer mehr oder weniger unruhigen Nacht stehen wir morgens um 8:30 Uhr auf und es gibt den Reis vom Vortag zum Frühstück. Dazu gibt es auch noch einen leckeren Kaffee. Wir packen unsere Sachen so langsam zusammen und machen uns um kurz nach 10 Uhr auf den Weg. Die finden bleiben weiter in der Hütte zurück und genießen das knisternde Feuer. Einer der drei hatte sogar in einer Hängematte unter einem Tarp geschlafen. Sowas geht auch wirklich nur als Einheimischer.

    Kurz nachdem wir losfahren beginnt es auch schon zu regnen. Der Regen begleitet uns mit voller Wucht die ersten 30 km und nach 50 km etwa erreichen wir im Trockenen Lieksa am Pilinensee. Unsere Mittagspause machen wir im Eingangsbereich eine Supermarktes, da dort eine Bank stand.

    Da wir leider nichts zur ominösen Fährverbindung auf die andere Seite finden, machen wir uns entlang der Straße 73 auf den Weg Richtung Joensuu. Über die weniger befahrenen Straßen direkt am See (abwechslungsreich!!) gelangen wir mit viel Rückenwind nach 113 km an unser Ziel: eine Badestelle mit Umkleidekabine, Trockenklo und einem Spielplatz direkt am See. Auf dem Weg haben wir noch Walderdbeeren gefunden. Lecker! Der vermeintliche Bärlauch entpuppte sich allerdings als Maiglöckchen und wir ließen die Finger davon.

    Tatsächlich sind wir entgegen aller Wettervorhersagen trocken an unserem Ziel angekommen und wir bauen direkt unser Zelt auf, bevor wir noch einmal (dann bei leichtem Nieselregen) in den See hüpfen. Socken anziehen ohne Sand an den Füßen ist manchmal gar nicht so einfach... Zum Abendessen gibt es mal wieder Fertignudeln mit Pesto, aber als Krönung des Tages noch eine heiße Milch mit Honig
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  • Angekommen auf der Südfinnlandkarte

    9 de julho de 2023, Finlândia ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach einem Blaubeer-Walderdbeer-Porridge (Laura hat 40 Minuten gesammelt, während Juli langsam aber sicher im Tag angekommen ist :)) haben wir erstmal Wäsche im See gewaschen. Angenehm, wenn nicht alles vom Regen nass ist oder nass wird. So sind heute doch die Sachen trocken geworden!

    Am Wegesrand blinken überall rote Walderdbeeren, da würde ich am liebsten direkt anhalten und naschen, leider kämen wir dann gar nicht mehr voran....
    Der Weg führt uns über eine relativ stark befahrene Straße Richtung Joensuu. Die letzten 10 Kilometer in die Stadt rein fahren wir an einer von Bäumen umrahmten Straße auf einem Fahrradweg. Entspannt! So kann man sich mal die "Landschafts-Unterschiede" im Vergleich zu Lappland anschauen :) Ja, es hat sich tatsächlich etwas in der Landschaft geändert. Die Bäume sind dicker, der Boden stärker bewachsen und die Straßenränder sind voller Blumen. Hier wird sicherlich Blumenwiesensaargut gestreut, sonst würde keine derartige Vielfalt entstehen.

    Nach 50 km machen wir um 16 Uhr Mittagspause im Stadtpark von Joensuu. Hier gibt es E-Scooter und ganz viel fragwürdige Mode! Der Sonntag ist hier eher wie ein deutscher Samstag. Alle düsen mit Freunden umher, gehen shoppen oder machen sonst etwas, was man eben in der Stadt macht. Das rege treiben tut gerade mal wieder richtig gut! Und dazu saßen wir auch noch auf einer genüsslich schaukelnden Hängeschaukel mit Blick auf einen Fluss.

    Die Motivation weiter zu fahren tauchte erst nach 2h wieder auf. Also ging es um 18 Uhr weiter und wir hatten noch knapp 40 km vor uns. So dünsten wir durch die Abendsonne, lauschten dem Wind in den Blättern und bestaunen die weiten Felder neben der Straße. Hier gibt es sogar Erdbeerfelder! (leider sehr teuer)

    Abends wurde mal wieder gebadet und über dem Feuer gekocht. Das können wir mittlerweile erstaunlich gut und es macht einfach jedes Mal Spaß.

    Danke Isa für das schöne Gespräch!
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  • Pausentag am Seestrand

    10 de julho de 2023, Finlândia ⋅ ☀️ 14 °C

    Der Tag heute hat erstmal wie so ein richtiger Montagmorgen begonnen... Laura wollte die Schlafsäcke zusammenpacken, ist abgerutscht und hat dann mit der Schlafsackhüllen-Schnalle erstmal ein Loch in die Isomatte gemacht. Zum Glück ist in der Isomattenhülle ein Kleber und Flickzeug, so konnte das Loch (hoffentlich) geklebt werden. Nach einem Vormittags-Powernap auf der Isomatte (doppelt gefaltet sehr bequem) ging es dann um halb eins auch endlich los.

    Da Julis Knie muckte und wir beide nach drei Streckenmäßig langen Tagen keine Lust auf Strecke hatten, beschlossen wir nach einem kurzen Telefonat mit Amelie den 23 km entfernten Lavuu aufzusuchen. Es erwartete uns ein genialer Sandstrand am See mit Klo ( sehr sauber und sogar mit Vogelposter), ganz viel Feuerholz und ein Lavuu mit großer Feuerstelle in der Mitte. Hier liegen wir nun, gebadet, über Kaffee gebildet und lauschen dem knisternden Feuer. Ja, so fühlt sich Freiheit an:)

    Ach ja, an diesem See bzw. In diesem See leben die einzigen Ringelrobben der Welt. Es gibt ca. 400 Individuen und die "haben es vor 8000 Jahren nicht wie dir anderen Robben ins Meer geschafft, sondern sind durch die abtauenden Gletscher hier gelandet".
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  • Südkarelien im Sommer, Parikkala

    11 de julho de 2023, Finlândia ⋅ 🌙 14 °C

    Wie den Bildern zu entnehmen ist hatten wir in der vergangenen Nacht keine Lust unser Zelt aufzubauen und haben einfach in der Holzhütte geschlafen. Für Laura war es dank der gefalteten Isomatte sehr bequem, aber der Julian ist ein richtiger Kerl und hat auf der blanken Holzbank geschlafen. 🤪🤣 Mal schauen ob er heute Nacht besser schläft. Er ist ohne Folgeschäden aufgestanden und hat sich nicht beschwert... Er hat sogar einen über dem Feuer warm gemachten Kaffee an den Schlafplatz gebracht bekommen und wurde dann mit Reis vom Vorabend gefüttert.

    Als endlich alle Geschmacksknospen und Sinne wach waren, konnten wir gegen 10 Uhr unser Lager verlassen. Die ersten 30 km gingen heute über eine relativ stark befahrene Straße. Man merkt langsam, dass wir im Süden angekommen sind und hier deutlich mehr Menschen wohnen. Landschaftlich ist es hier auch wirklich wunderschön und man versteht, warum sich hier die Menschheit niederlässt. Zwischen all den Birken Wäldern, gemähten Wiesen und kunterbunten Blume am Straßenrand knacken wir am Vormittag unsere 6000 km. Als Belohnung kaufen wir uns im Ort Käsaläthi (?) eine Wassermelone und ein kleines süßes Teilchen. Mit unseren Plastiklöffeln, die zum Teil immer noch nach Reis schmecken, war das Geräusch zwar nicht ganz so genial wie mit einem Edelstahllöffel, aber geschmeckt hat die Melone trotzdem wunderbar. Da wir dabei auch noch im Gras saßen und um uns die Bienen herum gesummt haben, hat es sich wirklich wie Hochsommer angefühlt. Einfach schön.

    Nach der Pause fahren wir weiter Richtung Süden und nähern uns immer mehr der russischen Grenze. An der Kirche in Käsaläthi bestaunen wir noch ein Kunstwerk, das ist das Kreuz mit dem Metallzaun davor. Auch dieses Konstrukt erinnert wieder an den Winterkrieg zwischen Sowjetunion und Finnland und der gebeulte Zaun soll symbolisieren, dass die Finnen damals starken Widerstand geleistet haben bzw. dass deren Verteidigung nie komplett gefallen ist... Das wäre jetzt auch was für eine Geschichtsklausur oder Kunstklausur. Nebenan war noch ein hoher Turm (UNESCO Weltkulturerbe) , der mit Holzschindeln verkleidet war, diese wurden in Handarbeit restauriert. Auf Englisch heißen Holzschindeln übrigens Shingels.

    Während wir über Schotterwege entlang der Grenze stetig Hügel hoch und auf der anderen Seite wieder runterfahren lachen wir über das kleinste Hochhaus der Welt (Newby-Mc Mahon, einfach mal nachlesen...) , das irgendwo in Texas steht und freuen uns über den Anblick einer Uferschwalbenkolonie.

    Nach 104km kaufen wir uns 2L Joghurt und machen uns auf den Weg zum Badesee in Parikkala. Das Wasser ist komplett klar und es gibt einen 5m - Turm! Da gehen wir heute ausnahmsweise mal richtig baden (nicht nur schnell waschen).

    Und dann gab es das leckerste Müsli seit jeher:) Morgen gibt es ein Bild von den Blaubeer-Pflanzen hier am See. Ich bin im siebten Himmel! Alles voller großer blauer Perlen.
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