Satellite
Show on map
  • Day 1

    Der-34-Stunden-Tag - Teil 2

    May 31, 2016 in the United States ⋅ ⛅ 18 °C

    Mein Koffer, dein Koffer

    Die Einreise in die USA ist in erster Linie eine Geduldsprobe. Schon ziemlich müde (In Deutschland ist es jetzt Mitternacht) stehe ich gefühlte zwei Stunden in der Schlange, bevor ich beim Immigrationsbeamten vorsprechen darf. Was machen Sie hier? Wo wollen Sie hin? Wie lang sind Sie in den USA? Wann waren Sie das letzte Mal in den USA? Legen Sie Ihre Finger auf den Abdruck-Scanner! Bitte recht freundlich in die Kamera! Das war’s.

    Schnell noch den Koffer abholten, und durch den Zoll. Christa, die freundliche Deutsch-Amerikanerin an der Information weist mir den Weg zum Terminal für die Inlandsflüge. Es geht durch bizarr leere Gänge auf die andere Seite des Flughafens. Schnell den Koffer bei Alaska Airways eingecheckt und jetzt erstmal einen Kaffee.

    Ich komme noch nicht einmal dazu, richtig auszutrinken, da höre ich schon meinen Namen durch die Lautsprecher hallen. Mehr ist nicht zu verstehen – also wieder zurück zum Alaska-Airways-Schalten. Was ist los? Wie es aussieht, habe ich den Koffer eines anderen Fluggastes aufgegeben und dieser britische Gentleman hat jetzt mein Gepäck. Nach dem ersten Schreck stellt sich heraus, dass alles nur halb so schlimm ist. Er will auch nach Fairbanks und kommt rund 40 Minuten nach mir dort an. Also regeln wir das auf dem kurzen Dienstweg. Mein Koffer erhält einen Aufkleber mit meinem Namen und wird auch eingecheckt.

    Schön altmodisch

    Für den Flug von Anchorage nach Fairbanks benutzt Alaska Airways altmodische Propellermaschinen mit Ledersitzen, wie ich sie noch aus den Tim-und-Struppi-Comis kenne. Das Personal ist gut gelaunt und Flugbegleiterin Rachel muss ich bei der Pantomime zu den Sicherheitshinweisen ständig das Lachen verkneifen. Es gibt sogar eine Tüte Mini-Brezen und seltsam schmeckendes Bier aus einer örtlichen Brauerei. Nach einer knappen Stunde landet die Maschine auch schon wieder. Jetzt bin ich fast an meinem Ziel angekommen. Nur mein Koffer fehlt noch. Der hat es nicht mehr rechtzeitig an Bord geschafft und kommt in 40 Minuten mit der nächsten Maschine. Kein Problem. Ich kaufe mir eine Cola (Kein Pfand auf die Plastikflasche. „In Alaska sind wir noch nicht so weit“, erklärt mir die Verkäuferin.) und setzte mich auf eine Bank, um den ausgestopften Bären in der Empfangshalle zu skizzieren. Das erregt natürlich Aufmerksamkeit und ich habe ein freundliches Gespräch mit einer Flughafenangestellten, die vor fünf Jahren aus Italien eingewandert ist.

    Da ist auch schon mein Koffer! Um wirklich sicher zu gehen, mache ich ihn nochmal auf und erkenne sofort meine Unterhosen. Ein gesprächiger Taxifahrer bringt mich zum Minnie Street Inn B&B, wo ich von Wirtin Marnie freundlich empfangen werde.

    Ein langer Tag neigt sich dem Ende zu ich lasse mich erschöpft auf das gemütliche Bett fallen.
    Read more