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  • Auf nach New York-besser später als nie

    March 21, 2018 in the United States ⋅ ❄️ 0 °C

    Yeah, heute geht es nach New York!!! Trotz der Vorfreude, die sich am Morgen noch in Grenzen hält, quälen wir uns um 4.30uhr aus dem Bett. Die letzten Sachen müssen noch verstaut und die Koffer auf ihr Gewicht geprüfte werden. Ein bisschen später als beabsichtigt sprinten wir mit unseren beiden großen Koffern zum Bahnhof. Verschwitzt aber pünktlich erreichen wie die S-Bahn und fahren zum Stuttgartet Flughafen. Wieviel Leute vor 6uhr doch auf den Beinen sind...
    Der Gepäckschalter von Swiss Airline bzw. der Star alliance ist schnell gefunden. Zügig wollen wir unsere Koffer abgeben, um uns dann erstmal Frühstück zu besorgen. Als die nette Lufthansa-Mitarbeiterin aber unsere Tickets sieht, schaut sie uns mitleidig an und sagt: "Sie haben es schon gehört? Ihr Flug wurde gecancellt. Da fliegt heute nichts an die Ostküste." Aha... und nun? Und dann beginnt ein schier endloses Abwegen, was wir jetzt machen. Offenbar fliegt wetterbedingt sowohl heute als auch morgen keine Maschine nach New York. Fahren wir jetzt wieder nach Hause und fliegen Freitag erst? Oder fliegen wir gleich zu einem anderen Flughafen und fahren dann mit einem Mietwagen nach New York weiter? Irgendjemand wirft Atlanta in die Runde, aber nach kurzer Überprüfung stellen wir fest, dass es 14h dauert, von dort nach New York zu fahren. Während wir völlig ratlos unsere Optionen abwegen, ruft die Mitarbeiterin die anderen Passagiere aus, die das gleiche Ziel haben, aber schon eingecheckt hatten, bevor der Flug gestrichen wurde. Ein junger Mann und seine Mutter kommen schließlich zum Schalter. Auch sie sind völlig ratlos. Was nun? Plötzlich schaltet sich ein andere Mitarbeiter ein und sagt, er hätte ein anderes Pärchen gerade über Wien nach Washington umgebucht. Der Flug würde wohl planmäßig starten. Aber sollte das Wetter in Washington so viel besser sein als in New York? Wir checken das Wetter und auch den Routenplaner und stellen fest, dass diese Möglichkeit gar nicht so abwegig ist. In Washington schneit es zwar auch, aber nur leicht und auch der Wind hält sich in Grenzen. Eine fünfstündige Autofahrt läge dann zwar noch vor uns, aber das wäre heute wirklich noch zu schaffen, denn 15.35uhr soll das Flugzeug in Washington landen.
    Wir riskieren es schließlich und die freundliche Lufthansa-Mitarbeiterin regelt die Umbuchung eilig. Nun muss es auch schnell gehen, denn der erste Flug nach Wien sollte in kürze starten. Auch der junge Mann, Marc, und seine Mutter entscheiden sich für diese Variante und zusammen beschließen wir schon zu diesem Zeitpunkt, uns den Mietwagen zu teilen. Und falls wir tatsächlich nicht nach Washington kommen sollten, würden wir wenigsten in Wien stranden - das ist ja auch nicht so ne hässliche Stadt. 😉
    Der Flug mit Austrian Airlines läuft dann auch unkompliziert ab und 1h später landen wir im verschneiten Wien. Nun sollte es spannend werden. Würde der Flug nach Washington tatsächlich starten? Die ersten Vorzeichen deuten nicht darauf hin. Der Flug wird an der Anzeigetafel gar nicht geführt. Ein Gate steht auf den Tickets auch nicht. Also wohin nun? Marc, den wir kurz darauf wieder treffen, hat aber alles vorher online gecheckt und kennt zumindest das Gate. Schnellen Schrittes laufen wir also die endlos scheinenden Gänge des Wiener Flughafens ab. Was uns wohl am Gate erwartet? Dort angekommen, schauen uns die Fluggesellschaftsmitarbeiter etwas verwirrt an, als wir fragen, ob der Flug geht. Anscheinend haben sie von dem Wetterchaos an der Ostküste noch nichts gehört, denn der Flug findet planmäßig statt. Na, Gott sei Dank! Während wir aufs Boarding warten, buchen wir gleich einen Mietwagen, hoffentlich klappt das in den 10h, die der Flug dauern soll. Eine Bestätigung kann laut Website nämlich auch mal bis zu 48h dauern.
    Der Flug verläuft dann auch gut und recht unspektakulär. Das übliche Entertainment-Programm ist vorhanden und der Service der Flugbegleiter ist zuvorkommend. Als wir um 15.30uhr schließlich in Washington ankommen sind wir erleichtert, es zumindest über den Atlantik geschafft zu haben. Nun würde uns nur noch ein road trip von unserem eigentlichen Ziel trennen. Doch zunächst müssen wir durch die Passkontrolle. Die Schlange ist lang und die Beamten arbeiten nur langsam, somit dauert die ganze Prozedur 1 1/2h. Zumindest haben wir nette Gesprächspartner. Marc und seine Mutter müssen schließlich auch warten. Inzwischen wissen wir auch, dass unsere Mietwagenbuchung geklappt hat. Eine Mail bestätigt uns die Verfügbarkeit. Mit Koffern und schnellen Schrittes begeben wir uns zu viert zur Autovermietstation. Mehre shuttle Busse bringen ihre Kunden zur jeweiligen Vermietung. Bei Advanced bzw. Europcar angekommen, geht dann alles sehr flott. Innerhalb weniger Minuten haben wir unser Auto. Unser Ford Fusion ist zwar groß, aber vier große Koffer kann der Kofferraum dann doch nicht fassen. Mit ein bißchen Gequetscht kriegen wir dennoch alles unter und rollen im kuschlig vollgestopften Auto Richtung New York. Ein Abstecher in die City von Washington wäre zwar nett, aber auch sehr zeitraubend, weshalb wir uns dagegen entscheiden. Die Strecke ist zuerst wirklich langweilig, kaum Autos sind unterwegs und rechts und links gibt es bis auf weiße Bäume (auch hier hatte es geschneit) nichts zu sehen. Nach gut 1/3 der Strecke entschließen wir uns, eine Essenspause einzulegen. Im Dennys gibt's die ersten amerikanischen Burger und die Stimmung bei uns vier ist super. Bevor wir zur Weiterfahrt aufbrechen, stellen wir bereits fest, dass es stärker zu schneien begonnen hat. Außerdem verzeichnet Google einen Stau kurz vor Philadelphia. Hmmm, keine so rosigen Prognosen. Und ca. 160 km vor New York  geht's dann los. Der Schnee bleibt auf der interstate liegen und der winterdienst scheint mit dem Räumen nicht hinterher zu kommen. Was Google als Stau erkannt hat, war im Prinzip die nicht geräumte Straße, denn es geht nur noch mit gemäßigtem Tempo voran. Überholen kann man nur noch selten, auch die Fahrbahnmarkierungen sind nicht mehr sichtbar. Und so fahren wir auf gut 160km durch das Schneechaos meist in einer Kolonne mit anderen Fahrzeugen. Das sowas in ausgeruhtem Zustand kein Spaß ist, weiß man ja, aber wir waren zudem ja auch müde und seit gut 24h auf den Beinen. Immer wieder fallen mir die Augen zu, aber phillipp fährt konzentriert und sicher weiter durch das Schneetreiben. Erst hinterher erzählt er mir, dass es auch für ihn kritisch war. Als wir schließlich in New York ankommen, kann man von der Stadt auch nichts erkennen. Nur die rießigen Gebäude Manhattans, die plötzlich wie aus dem Nichts vor uns aufragen, können wir sehen. Selbst davon sind wir schon ziemlich beeindruckt von der Stadt. Wie mag das erst bei Tag und besseren Wetterbedingungen sein?
    Um 0.30uhr lassen wir Marc und seine Mutter schließlich bei deren Hotel aussteigen. Sie sind gleich in lower Manhattan untergebracht, inmitten des financial district, also so ziemlich auf unserem Weg. Wir verabschieden uns. Spaß hat es mit dem beiden gemacht und alle sind wir froh, an diesem Tag noch in New York angekommen zu sein. Gepackt von dieser Euphorie beschließen wir schließlich, noch einen kleinen Abstecher zum Times square zu machen. Bei dem Wetter zu so später Stunde ist da kaum noch was los, aber ein paar Leute laufen trotzdem rum. Dennoch wirkt es, als ob die rießigen Reklametafeln ihre Waren umsonst anpreisen. Kaum einer schenkt Ihnen Beachtung. Wir sind trotzdem total fasziniert von den vielen grellen und blinkenden Häuserfronten. Der Times square ist schon sehr toll. Da müssen wir unbedingt nochmal hin, wenn wir ausgeschlafen sind.
    Der Weg zur Unterkunft ist auch schnell gefunden und führt glücklicherweise über die Brooklyn Bridge. Das ist cool, wirkt wegen des Wetters allerdings längst nicht so spektakulär. Vor unserer Unterkunft finden wir direkt einen Parkplatz. Phillipp quält sich sehr gekonnt durch die schneemassen, aber nicht ohne ein paar mal (mit den Rädern) durchzudrehen. Wenig später stellen wir fest, dass morgen um 8.30uhr der kehrdienst vorbei fährt und man dann dort nicht parken darf. Egal, jetzt sollten wir erstmal die Koffer hochtragen, dann schauen wir weiter. Das Apartment ist dann auch wirklich der Hammer, überall gibt es Holzvertäfelungen und die Einrichtung ist geschmackvoll und stylisch gehalten. Hier fühlen wir uns wohl und sind einmal mehr von airbnb begeistert. Kurzerhand entschließen wir uns, das Auto doch noch umzuparken. Sicher ist sicher. Nach einigen Runden um mehrere Blöcke finden wir tatsächlich eine gute Parklücke, bei der der kehrdienst erst um 11.30uhr kommt. Das sollten wir am Folgetag dann doch schaffen.
    Nachdem wir 27h auf den Beinen waren, sinken wir um 3.45uhr Ortszeit (8.45uhr deutscher Zeit) endlich ins Bett und hoffen auf eine erholsame Nacht. Die haben wir uns nun wirklich verdient.
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