• Unterwegs in Namibia: Von Windhoek bis O

    3. mai, Namibia ⋅ ☀️ 21 °C

    Der Tag begann früh: Unsere Hauptfahrer machten sich bereits um 7:30 Uhr auf den Weg, um die Mietwagen abzuholen. Nach einer kurzen Einweisung und dem notwendigen Papierkram kamen sie schließlich gegen 9:45 Uhr zur Pension zurück. Währenddessen frühstückten wir gemütlich und packten unsere Sachen zusammen, sodass wir direkt im Anschluss alles in die Fahrzeuge verladen konnten. Die Reise konnte beginnen!

    In einer kleinen Kolonne fuhren wir los: Zuerst Anja und Philipp im ersten Auto, gefolgt vom sogenannten „Lux“ mit Mane, Birgit, Fritz und Gabi. Danach der „schwarze Mader“ mit Petra, Werner, Marion, Bert und schließlich das „Pumba“-Auto mit Fritz, Andrea, Ajitha und Annabelle. So setzten wir unsere Fahrt durch Windhoek und weiter hinaus aufs Land fort. Immer wieder fuhren wir im Konvoi.

    Am Straßenrand bekamen wir erste Eindrücke vom ländlichen Leben: Einheimische, manchmal sogar Familien mit Kinderwagen, bewegten sich entlang der Schnellstraße. Andrea entdeckte die ersten Termitenhügel – faszinierende Bauwerke der Natur. Wenig später entdeckte Fritz ein plattgefahrenes Stachelschwein, ein eher trauriger Anblick. Doch kurz darauf wurden wir wieder entschädigt: Wir sichteten Springböcke, einige Kühe und sogar Giraffen – und eine lebendige Herde von Warzenschweinen (die wir liebevoll „Pumpas“ nennen). Die umliegenden Bäume waren mit riesigen Webervogelnestern behangen – ein charakteristisches Bild in dieser Region.

    Ein kurzer Stopp in Otjiwarongo

    In Otjiwarongo legten wir einen Einkaufsstopp beim Interspar ein, um Notwendiges für die Fahrzeuge zu besorgen – und, ganz diskret, auch etwas Alkohol. Obwohl der Verkauf nach 13 Uhr eigentlich verboten ist, schaffte es Birgit mit ihrem Charme, dass wir den Wein dennoch – gut versteckt in Tüten – mitnehmen durften. Danach stärkten wir uns bei einem Cappuccino und einem kleinen Snack in einem Burgerladen, bevor es weiterging.

    Durch das Kalahari-Buschland

    Die Fahrt durch das Kalahari-Buschland war atemberaubend. Die Landschaft beeindruckte mit ihren weiten, offenen Flächen, durchsetzt mit Akazien, Dornbüschen und dem roten Sand der Kalahari. Dieses Gebiet ist zwar nicht die klassische Kalahari-Wüste, sondern eine sogenannte Dornstrauchsavanne – doch es verzauberte uns mit seiner rauen Schönheit.

    Ankunft bei den Otavi Vineyards

    Gegen 16:00 Uhr erreichten wir unser Ziel: die Otavi Vineyards, ein familiengeführtes Weingut im Otavi-Tal. Die Unterkunft liegt etwa 13 km von Otavi entfernt an der B8 und bietet sowohl Selbstversorger-Cottages als auch Campingplätze direkt am Weinberg. Die Campingplätze bieten Stromanschlüsse, Trinkwasser, Waschbecken und überdachte Sitzgelegenheiten. Die sanitären Einrichtungen sind nur 100 bis 200 Meter entfernt und sind sehr sauber und gut gepflegt.  

    Nach dem Aufbau unserer Zelte und einem erfrischenden Bier machten wir uns auf den Weg zur Weinverkostung. Diese fand in einem gemütlich dekorierten Bereich statt und wurde von Gilmar Boshoff persönlich durchgeführt. Wir probierten den Weißwein „Katholiker“, gefolgt vom Rosé und dem Rotwein. Dazu gab es eine köstliche Brotzeit mit lokalen Spezialitäten. Die Atmosphäre war entspannt und herzlich – ein perfekter Abschluss für unseren ersten Reisetag. 


    • Termitenhügel: Die großen Termitenhügel entlang der Straße sind beeindruckende Bauwerke der Natur. Sie können bis zu 10 Meter hoch werden und dienen als Lebensraum für zahlreiche Tiere. Ihre Konstruktion aus Lehm und Speichel macht sie besonders stabil und widerstandsfähig.

    Ein Termitenhügel (oft in Afrika oder Australien zu finden) ist ein ausgeklügeltes Bauwerk, das von Millionen Termiten gemeinsam errichtet wird. Er besteht aus Erde, Speichel und Kot der Termiten – das wird zu einem sehr festen Baumaterial.

    Innenleben eines Termitenhügels:
    • Kammern: Dort leben die Termiten, lagern Nahrung oder pflegen Pilze (einige Arten züchten Pilze als Nahrung).
    • Gänge: Diese verbinden alles miteinander und sorgen für Luftzirkulation.
    • Königinnenkammer: In der Mitte lebt die Königin, die tausende Eier legt.
    • Belüftungssystem: Termiten bauen Luftschächte und Röhren, damit Frischluft hereinkommt und Wärme entweichen kann – ein natürliches Klimasystem!
    Warum gibt es keine Würmer mehr?
    Falls du meinst, in einem bestimmten Boden oder Gebiet gäbe es keine Regenwürmer mehr, kann das viele Ursachen haben:
    • Bodenversauerung oder Umweltverschmutzung (z. B. durch Pestizide oder Dünger)
    • Verdichteter Boden, den Würmer schlecht durchdringen können
    • Trockenheit oder falsche Feuchtigkeit
    • Verlust von organischer Substanz (also Nahrung für die Würmer)
    • Konkurrenz oder Feinde (z. B. eingeschleppte Arten wie invasive Ameisen oder auch Termiten in manchen Regionen)

    • Kalahari-Buschland: Dieses Gebiet ist von Dornstrauchsavanne geprägt, mit Akazien, Dornbüschen und dem charakteristischen roten Sand. Es bietet eine einzigartige Flora und Fauna, die sich perfekt an die trockenen Bedingungen angepasst hat.

    🍷 Die „Katholischer“-Weinserie

    Die „Katholischer“-Weinserie umfasst mehrere Sorten, die nach traditionellen Prinzipien der natürlichen Weinherstellung produziert werden: 
    • Weißer Katholischer: Eine Mischung aus Verdelho- und Muscadel-Trauben, die wild fermentiert und sieben Monate in Edelstahltanks gereift sind. Der Wein zeichnet sich durch Aromen von Zitronengras, Honig und Melone aus. 
    • Roter Katholischer: Ein Blend aus Syrah, Tempranillo und Mourvèdre, der 12 Monate in französischer und amerikanischer Eiche gereift ist. Er bietet Aromen von Pflaume, Vanille, Leder und Zedernholz. 
    • The Blushing Catholic: Ein Rosé mit zarten Noten von Nektarine, Wassermelone, Erdbeersaft und Grapefruit. Ideal für warme Namibianische Nachmittage. 

    🌿 Philosophie und Anbau

    Otavi Vineyards folgt einer Philosophie des minimalen Eingriffs: Es werden keine chemischen Pestizide oder künstliche Hefe verwendet. Stattdessen setzt man auf natürliche Fermentation und nutzt organische Düngemittel wie Hühner- oder Schweinemist aus dem eigenen Stall. 

    Der Anbau erfolgt auf 5,5 Hektar Land mit Rebsorten wie Syrah, Tinta Barocca, Barbera, Viognier, Colombard und Verdelho. Die Produktion ist klein, mit etwa 7.000 Flaschen pro Jahr, was die Weine zu exklusiven Genüssen für Weinliebhaber macht.
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