• Tag 8: Die Magie der Victoriafälle

    9. Mai in Simbabwe ⋅ ☀️ 28 °C

    Der Tag beginnt früh: Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker, denn heute steht ein echtes Highlight unserer Reise an – der Besuch der Victoriafälle. Nach einem schnellen Tee oder Kaffee steigen wir in unseren Kleinbus. Laut Fahrer dauert die Fahrt etwa zehn Minuten – mit dem bekannten Zusatz „mit Tankstelle“. In Afrika tickt die Zeit eben etwas anders. Wie Anja treffend sagt: „Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner die Zeit.“

    Bald erreichen wir die Grenze. Erst heißt es: Ausreise aus Botswana, ein paar Meter weiter dann die Einreise nach Simbabwe. Alles etwas gemächlich, aber mit afrikanischem Charme.

    Unser erster Stopp ist das Lookout Café – was für ein Auftakt! Von hier haben wir einen atemberaubenden Blick auf die tiefe Schlucht, den Sambesi-Fluss und die imposante Brücke, die Simbabwe mit Sambia verbindet. Der Anblick ist einfach überwältigend.

    Dann geht es weiter zu unserem Helikopterflug. Wir werden gewogen, zahlen, und dann heben wir in zwei Gruppen ab. Ich fliege gemeinsam mit Andrea, Werner, Petra und Fritz. Die zweite Gruppe besteht aus Ajtha, Gabi, Birgit, Mane und Fritz. Der Flug dauert nur zehn Minuten – aber was für zehn Minuten! Über dem gewaltigen Graben entlangzufliegen und die Fälle aus der Luft zu sehen, ist einfach unvergesslich. Das Wasser stürzt tosend in die Tiefe, und die Gischt steigt wie Nebelschwaden in den Himmel.

    Nach der Landung sehen wir die Aufnahmen, die während des Fluges gemacht wurden. Ganz nett, aber nicht spektakulär – trotzdem interessant zu sehen, wie die Fälle bei Niedrigwasser aussehen.

    Zurück im Bus geht es direkt weiter in den Victoria Falls Nationalpark. Hier wandern wir auf einem gut angelegten Pfad immer wieder an verschiedenen Aussichtspunkten vorbei, die uns unterschiedliche Perspektiven auf die Fälle bieten. Je nach Windrichtung sprüht uns die Gischt entgegen – manchmal wie ein leichter Regen, manchmal wie ein kräftiger Guss. Gegen Ende sind wir komplett durchnässt, aber bei der Wärme macht das nichts. Wechselklamotten warten im Bus.

    Der Park selbst ist ein kleines Paradies – dichter, tropischer Regenwald, üppig grün und voller Leben. Am letzten Aussichtspunkt blicken wir erneut auf die berühmte Victoria Falls Bridge, die über die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia führt. Die Brücke wurde 1905 eröffnet und ist nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch Symbol kolonialer Ingenieurskunst. Heute wird sie von Fußgängern, Fahrzeugen und sogar Bungy-Jumpern genutzt. Wer die Grenze überqueren möchte, bekommt einen Bridge Pass, wie auch wir – denn wir machen uns noch zu Fuß auf den Weg dorthin. In nur zehn Minuten sind wir auf der Brücke – der Blick von dort auf die Fälle ist atemberaubend, und man kann mit einem Bein in Simbabwe und dem anderen in Sambia stehen. Ein magischer Ort.

    Zurück im Camp erwartet uns eine tierische Begrüßung: Giraffen empfangen uns bei der Einfahrt, später beim Abendessen mit Pizza am Wasserloch sehen wir Elefanten, Giraffen – und Tiere, die wie kleine Wildhunde aussehen. Ein echtes Safari-Gefühl.

    Als wir noch gemütlich im Camp sitzen, schleicht ein Honigdachs umher – klein, aber nicht zu unterschätzen. Später, als wir uns fürs Bett fertig machen und Zähne putzen, hallt ein Löwenbrüllen durch die Nacht. Ein letzter, ehrfurchtgebietender Gruß aus der Wildnis.

    Was für ein Tag. Eindrucksvoller kann man Afrika kaum erleben.
    Weiterlesen