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  • Day 69

    Glasgow

    July 13, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach der Fährüberfahrt und den ereignisreichen Tagen davor war gestern wieder mal ein Ruhetag angesagt. Im kleinen Küstenort Ballantrae fanden wir am Meer den idealen Platz dafür. Unter dem Schutz der Freibeuterflagge konnten wir ungestört stehen und den Sonnenuntergang genießen.
    Das heutige Ziel war Glasgow. Dieser Stadt erging es wie Liverpool - im 18. u. 19. Jhd. wichtiger Seehafen und Industriezentrum, dann nach dem 2. WK aufgegeben, nur noch heruntergekommene Arbeiterstadt und seit den 80-er, 90-er Jahren langsam saniert und um Wiederbelebung bemüht. Da wir das schon vorher wussten, waren wir vom grauen, disharmonischen Stadtbild nicht allzu enttäuscht. Am "Peoples House", dem Museum über das soziale, wirtschaftliche und politische Leben in Glasgow mit seinem gigantischen Gewächshaus, ließen wir den Mops stehen und marschierten Richtung City. Vorher fiel uns aber diese schöne Backsteinfassade auf und der Blick in Google maps verriet, dass es sich hier die West Brewery handelt - aber mehr Gaststätte als Brauhaus (vielleicht früher einmal?).
    Im Zentrum unter dem riesigen Glasdach verbirgt sich das St. Enoch Center, eine moderne und hektische Shopping Mall. Danach gelangten wir in die Fußgängerzone, der wir aber auch vom Erscheinungsbild nicht viel abgewinnen konnten. Selbst die Glasgow Royal Concert Hall wirkte auf uns wenig einladend. Ein Drink in einem der Restaurants war natürlich immer drin, während sich draußen die Tauben übereinander türmten in dem Bestreben, auch noch einen Krümel zu erwischen. Auf dem Rückweg passierten wir den George Square, welchen The City Chambers, das Rathaus, dominiert. Viele berühmte Persönlichkeiten sind auf dem Platz verteilt, alle mit weißem Kopf und weißen Schultern - den Tauben sei's gedankt. Nur an der Figur auf der 25 m hohen Säule in der Mitte des Platzes kann man auf Grund der Entfernung diesen "Schmuck" nicht mehr erkennen. Hier handelt es sich einmal nicht um einen großen Kriegshelden, sondern um den Dichter Walter Scott.
    Anschließend machten wir einen Abstecher zum Riverside Museum, dem neuen schottischen Verkehrsmuseum mit seiner spektakulären Architektur aus der Hand der Stararchitektin Zaha Hadid. In der Glasfassade spiegelt sich ein ebenfalls zu besichtigender Dreimaster aus dem 19. Jhd.
    Alle 3.000 Exponate haben wir dann doch nicht fotografiert, aber uns als Camper begeisterte natürlich dieser luxuriöse Wohnwagen (ein Zweiachser wie ein Zirkuswagen) mit mittigem Wohnzimmer mit Sessel, Couch, Kamin und Plattenspieler am Meisten. Hinter linker Tür das Schlafzimmer und rechts die separate Küche - man beachte die haushaltsgerechten Geräte wie Herd und Kühlschrank! Campingausstatter waren damals wohl noch nicht erfunden...
    Nun genug der Großstadt zog es uns zur Nacht weiter nordwärts.
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