• Weg nach Swakopmund

    4. oktober 2023, Namibia ⋅ ⛅ 32 °C

    Heute stehen uns über 400 km Schotterpiste bevor und mit Kampfeswillen nehmen wir unsere Plätze ein. Erste Zwischenstation ist die inmitten der Wüste gelegene Tankstelle (sogar mit kleinem Hotel) Solitaire. Kurz stellt Wilfried uns die Frage: was ist eigentlich eine Wüste? Seine Antwort ist recht einfach: eine Region, in der im Jahr weniger als 50 mm Niederschlag fallen. Wir kaufen etwas für die Mittagspause ein, darunter den angeblich besten Apfelkuchen der Welt (ehrlich? Rosis Apfelkuchen schmeckt mir deutlich besser) und durchstreifen das originell gestaltete Grundstück.
    Bald darauf macht Wilfried halt an einem prächtigen Kaktus (?). Weit gefehlt! Das ist die Euphobia Virosa, ein Wolfsmilchgewächs, kein Kaktus! Ein prima Motiv für's erste Gruppenfoto.
    Auf Franks T-Shirt ist Afrika abgebildet - praktisch für Wilfried, uns unsere Route zu erklären und das etwas mitgenommene Hinweisschild macht uns darauf aufmerksam, dass wir aus südlicher Richtung kommend den Kreis des Steinbock überqueren, den südlichen Sonnenwendekreis bei 23,6°.
    Danach ändert sich die Landschaft ständig in beeindruckender Manier. Aus der Grassavanne heraus wechselt hohes Gebirge mit tiefen Schluchten und in der Ferne sehen wir sogar das Matterhorn Namibias, die 1.728 m hohe Spitzkoppe. Dann besuchen wir noch die Höhle, in der sich zwei deutsche Geologen ab 1940 aus Angst, im englisch verwalteten Südwestafrika verhaftet zu werden, versteckt hielten.
    Es ist wohl unschwer zu erraten, was die Eingeborenen aus dem leichten Holz des Köcherbaums herstellen...
    Und dann, kurz vor Swakopmund, erfahren wir noch eine Menge über diese seltsame, beinahe unscheinbare Pflanze: die Welwitschia. Sie hat nur 2 Blätter am dicken Stamm und flache Wurzeln (die Steinkreise hat man angelegt, dass die Wurzeln nicht betreten und beschädigt werden), mit denen sie das morgendliche Tauwasser aufnimmt. Dieses Exemplar hier ist nachweislich 2.500 Jahre alt (die älteste Pflanze dieser Art befindet sich in Ägypten und soll 5.000 Jahre alt sein!).
    Die münzenähnlichen Blätter des Dollar- oder Geldbuschs (man muss sie nur erst entdecken) bestehen zu 90% aus Wasser. Und welches Schauspiel bietet sich da noch unseren Augen in dieser Mittagsglut?!: eifriges Käfer-Liebesleben! Ich glaube, dem werden wir heute nicht nacheifern...
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