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  • Day 4

    Sossuvlei

    October 3, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 36 °C

    Schon um fünf am Morgen sind wir aufgestanden, denn das Naturschauspiel Namib-Dünen bei aufgehender Sonne soll atemberaubend sein...
    Doch kurz vor Aufbruch böse Überraschung: unser Bus hat vorn links einen Platten! Wilfried kämpft mit wort-, aber auch tatenreicher Unterstützung der Gruppe, bis er (völlig verschwitzt und verstaubt) den Reifen gewechselt hat. Wir wissen nicht, wie er es schaffte, sich in der kurzen Zeit wieder frisch zu machen.
    Der lange Bus-Schatten zeigt, wir sind trotzdem noch früh dran, aber es gibt noch ein ordentliches Stück zu fahren. Unterwegs nehmen wir einen von Bäumen gesäumten Grünstreifen wahr. Hier fließt der Tsauchab, aber nur noch tief im Verborgenen, für die Baumwurzeln jedoch erreichbar. Übrigens holen sich die Wurzeln der afrikanischen Akazien ihr Wasser aus einer Tiefe von bis zu 50 Metern!
    Bei Ankunft steigen wir in offene Allrad-Jeeps um, die durchpflügen ordentlich den Sand und das letzte Stück geht es zu Fuß weiter. Der Anblick der Dünen ist mehr als beeindruckend und die Vormittagssonne meint es schon richtig gut mit uns. So erreichen wir das Death Vlei (Vlei heißt so etwas wie See oder Meer). Hier gab es mal Wasser, wir merken es an dem eingetrockneten Schlammboden unter unseren Füßen. Vor über 600 Jahren erreiche der Tsauchab noch dieses Tal, es gab sogar einen See. Später nur noch unterirdisch und dann, ab Mitte des 14. Jhd. gaben auch diese Kameldornbäume den Geist auf. Da es hier so trocken ist, verrotten sie nicht und Namibia hat einen Touristen-Magnet mehr. Nicht zuletzt aber auch durch "Big Daddy", mit ca. 350 m eine der höchsten Sanddünen der Welt (im Hintergrund - den Aufstieg haben wir uns erspart).
    Ein freundlicher Sandgecko zeigt sich kurz und beweist damit, dass sogar in dieser lebensfeindlichen Umgebung Leben steckt (Spuren von Sandläufern, den kleinen flinken, schwarzen Käfern, gab es genug).
    Bei Düne 45 wollen 3 "Mutige" (darunter auch der verrückte Schulze) in weit nach oben kraxeln, um von über 100 m Höhe den grandiosen Rundumblick mit nach Hause zu nehmen (man ist schließlich nur einmal hier!). Die Mittagshitze wird durch ein gutes Lüftchen gemildert und von oben ist unser Bus nur noch zu erahnen. Es hat sich gelohnt!
    Anschließend noch der Abstieg in den Sesriem-Canyen. Hier ist auch heute zeitweise noch Wasser zu finden. Der Name heißt sinngemäß "sechs Riemen" weil vor langer Zeit die Dorslandtrekker sechs Riemen aus den Fellen der Oryx aneinander binden mussten, um das Wasser für ihre Tiere aus der Tiefe zu schöpfen.
    Auf der Heimfahrt große Aufregung im Bus! Unsere erste große Giraffenfamilie quert unseren Weg! Aus den gefühlt 20 Fotos ist heute noch eines übrig geblieben.
    Genauso lang wie dieser Text war unser Tag, wir kommen ziemlich geschafft in die Lodge zurück. Und nach dem Abendessen (einem superzarten Oryx-Steak) lockt nicht mal mehr das Wasserloch, sondern nur noch das Bett!
    Für den Schluss noch ein Suchbild: in einer der Dünen entdeckten wir einen Oryx. Viel Glück bei der Suche!
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