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  • Day 49–52

    Marmaris und der Kühlschrank

    March 20 in Turkey ⋅ ⛅ 19 °C

    Auf unserem Weg in Richtung Ägäis war unser erster Halt das quirlige Urlauberstädtchen Kas. Die Vorbereitung auf die Saison läuft auf Hochtouren und so war der schöne Platz am Hafen noch vollgestopft mit Booten auf dem Trockenen, an denen eifrig geschliffen, gespachtelt und gebaut wurde. Dennoch hatte Niemand etwas dagegen einzuwenden, dass wir uns dazwischen quetschten, um hier zu übernachten. Dankbar durchstreiften wir die schon recht belebte Stadt und beschnupperten ein wenig ihr Nachtleben.
    Am nächsten Tag ein kurzer Stop an den Felsengräbern von Fethiye. Diese in den Fels gehauenen Grabstätten der Lykier gehen zurück bis ins 6. Jhd. v.Chr., das besonders große Grab gehörte König Amyntas (4. Jhd. v.Chr.) Die Steinmetze hatten sich abgeseilt, um zu arbeiten - was für eine Leistung!
    Am Karaot Plaja bei Yaniclar stellten wir uns zu anderen Campern, wanderten noch ein wenig auf den umliegenden Bergen und verbrachten eine ruhige Nacht.
    Durch Marmaris hindurch (lt. Reiseunterlagen nur eine große Stadt mit über 100.000 Urlauberbetten - also wenig interessant und somit abgewählt) quälten wir den Mops über viele Berge und noch mehr Serpentinen bis an den Strand von Kumlubük - super abgelegen und ruhig, gut für ein paar Tage!
    Aber jetzt ging's los: Hat uns der Mops die Tortur übel genommen und wollte sich rächen? Jedenfalls begann unser Kühli wieder einmal, uns Sorgen zu bereiten. Selbst bei leichtem Wind müffelte es sehr bedenklich nach Gas, es drang sogar ins Wageninnere ein!
    Es blieb keine Wahl, Kühlschrank über Nacht aus und am nächsten Morgen fuhren wir doch zurück nach Marmaris. Die Adresse einer WoMo-Werkstatt aus dem Internet entpuppte sich als Markisenwerkstatt. Die Jungs kannten keine Werkstatt für WoMos, hörten sich aber mein Problem an, telefonierten mit "Big Boss" und weil wir den mit Sicherheit nicht finden würden, fuhr Einer von ihnen kurzerhand im PKW voraus (15 km außerhalb in der Pampa ohne Adresse fürs Navi!) Der freundliche "Boss" musste gestehen, das ist nicht sein Metier, stellte aber den Kontakt zu einem Autogas-Fachmann in Marmaris her - also wieder zurück. Der Mann fand mit seinem Prüfgerät die Quelle des Gestanks, die Zündflamme, aber auch für ihn sind Kühlschränke "böhmische Dörfer". Er rief einen Kollegen an, ein Fachmann auf dem Gebiet, auch noch einer, der perfekt deutsch mit uns sprach. "Regler oder Fehler an der Düse". Ja, er kann uns helfen, aber er hat seinen Sitz in Izmir (fast 300 km weiter!). Er verspricht, sich umzuhören, ob er nicht in unserer Nähe Jemanden findet. Währenddessen erkundeten wir nun doch die Stadt und waren der "erzwungenen" Planänderung sogar dankbar, es gibt in dieser gepflegten Stadt viel Schönes zu sehen, auch einen romantischen Altstadthügel hat sie zu bieten. Schlussendlich hatte der Kollege aus Izmir für uns keinen Kontakt in der Umgebung finden können. Letzte Lösung: wir schalten den Kühlschrank aus (zum Glück nur noch ein paar Eiswürfel im Frostfach), verbrauchen schnell die verderblichen Vorräte und kommen dann auf unserer weiteren Route bei ihm vorbei. So vereinbarten wir es und warum habe ich dazu so viel geschrieben? Einfach, weil wir ein weiteres Mal überwältigt waren von der Hilfsbereitschaft dieser Handwerker.
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