• Ethnographisches Freilichtmuseum Litauen

    3 Juni, Lithuania ⋅ ⛅ 18 °C

    ...so lautet der offizielle Name einer der populärsten Sehenswürdigkeiten des Landes (sagt zumindest die Tourismuslektüre) und das liegt ausgerechnet direkt am Weg! Eigentlich haben wir schon so viele Freilichtmuseen angeschaut, dass es nicht unsere Absicht war, hier einen Zwischenstopp einzulegen. Aber da lesen wir, dass dieses Museum mit 195 ha und 183 umgesetzten Objekten eines der größten Europas sein soll. Also treibt uns die Sensationslust (aber auch das herrlich sommerliche Wetter) hinein. Außerdem ist heute Dienstag, zu Hause immer Wandertag - da kommen uns diese Dimensionen gerade recht.
    In der "Stadt Rumsiskes" gehen wir erstmal in die Kirche und stellen fest: so schön anders kann es in einem Gotteshaus sein! Noch ein Cappuccino zur Stärkung und weiter geht's - als Erstes in eine Holzschuhwerkstatt und uns überkommt sofort Hochachtung vor der Leistung der alten Meister. Ein Stück weiter sehen wir, welche Kuriositäten sich die Menschen im Umgang mit dem kostbaren Produkt so einfallen lassen. Hölzern geht es weiter: von interessanten Zaunkonstruktionen über fantasievolle lustige Masken, die sicherlich einem alten Volksbraucht dienen, bis hin zur künstlerischen Milchkuh ist alles zu finden.
    Einmal den Blick in das Wohnzimmer der Amts- und Respektperson, dem Dorflehrer werfen! Man sieht deutlich, der Mann hatte Stil und Niveau!
    Wie woanders auch sehen wir Häuser, Gärten, Scheunen, Mühlen und Kirchen. Bei einem kleinen verlassenen Holzhaus stellen wir uns scherzhaft vor, hier einzuziehen. Oder soll es doch lieber das große Herrenhaus sein? Für solche Überlegungen kommt die "Jurte", ein Haus - gebaut ohne Stein und Holz, sondern ausschließlich aus gestochenen Erdballen, mal gar nicht erst in Frage!
    So langsam sind wir übersättigt von den vielen Bauernstuben, Küchen und Schlafzimmern, laufen nur noch an den sich wiederholenden Objekten vorbei (obwohl sie ganz sicher eine Betrachtung verdienen!) und resümieren: muss es immer eine Superlative sein? Kleiner und überschaubar wäre sicher auch gut, wahrscheinlich sogar besser...
    Aber dafür sind wir unserem Wandertag gerecht geworden, es wurde über 12 km und das bei strahlendem Sonnenschein! Kurz nachdem wir den Mops erreicht haben, trübte es sich ein und auch jetzt, wo ich gerade schreibe, regnet es mal wieder aus Kannen. Alles in allem ein sehr schöner Tag!
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