• Schön nach dem langen Regen!WasserturmLutherische KircheOrthodoxe Kircheehem. Hofgericht

    Vaasa

    4 juli, Finland ⋅ 🌬 13 °C

    Nachdem wir gestern durch unaufhörlichen Regen gefahren sind (was sonst macht man an solch einem Tag?!), übernachteten wir an einem kleinen Hafen wenige Kilometer vor der drittgrößten Stadt Finnlands. Und heute in der Frühe weckt uns wieder die Sonne. Nach kurzer Fahrt erreichen wir Vaasa und finden auf einer vorgelagerten kleinen Insel einen kostenfreien Parkplatz, von dem aus wir die Stadt zu Fuß erkunden können. Nicht schlecht staunen wir über diese Waschtröge und daneben die großen Holzgestelle, bis uns der Übersetzer verrät, daß es sich hier tatsächlich um eine öffentliche Teppichwaschanlage handelt und die wird, wie wir sehen, auch gut genutzt. Was es so alles gibt!
    Die Stadt macht auf uns den Eindruck, als hätte sie keine Vergangenheit. Schachbrettartig angeordnete Straßen mit neuzeitlichen Gebäuden, die wir uns in jeder (sozialistischen) Stadt vorstellen können, taugen wenig zu bleibenden Eindrücken. Das klärt sich nach Wikipedia-Befragung schnell auf. Im Jahr 1606 gründete der schwedische König Karl IX. Wasa die Stadt und gab ihr den Namen Vasa. Aber 1852 wurde sie durch einen verheerenden Großbrand zerstört. Die Neugründung erfolgte 7 km westlich und nun wundern wir uns nicht mehr über das ungewöhnliche Bild dieser Universitätsstadt. Heute ist sie in Finnland die Stadt mit dem größten schwedischen Bevölkerungsanteil, er beträgt sage und schreibe 25 %, was wohl auch daran liegt, dass sich hier die engste Stelle des Bottnischen Meerbusens befindet und ein reger Fährverkehr beide Länder verbindet.
    Das Tikanoja-Museum mit Werken von Picasso, Gauguin, Degas und finnischen Meistern hat leider wegen Bauarbeiten geschlossen, aber im (unverdient wenig besuchten) Automobilmuseum finden wir interessante Exponate. Wir registrieren mit einigem Unmut, in welches Licht man anhand der total verrosteten 250-er AWO (1955) die DDR rückt, aber gleich nebenan werden wir versöhnt, steht dort doch eine blitzblanke S 50 von Simson Suhl!
    Es fällt uns noch das schöne Bahnhofsgebäude auf, aber in der lutherischen Dreifaltigkeitskirche (Baujahr 1869) finden wir bei life Orgelmusik so viel Ruhe und Andacht, dass wir sie erst nach geraumer Zeit wieder verlassen.
    Dass es da noch eine sehenswerte Orthodoxe Kirche und ein ehemaliges Hofgericht (vom Schwedenkönig gegründet) gibt, finden wir erst heraus, als wie die Stadt schon wieder verlassen haben. Dafür "campieren" wir mal wieder an einem malerischen und ruhigen Platz an einem Badesee.
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