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  • Day 27

    Volcán Concepción

    February 25, 2023 in Nicaragua ⋅ 🌬 22 °C

    "Ich geh auf keinen Vulkan mehr!", sagte Philipp. Und doch wandern wir auf den 1700m hohen Vulkan Concepción, der die Hälfte der Isla de Ometepe inmitten des Nucaraguasees bildet.

    Zusammen mit Josef, einem Deutschen den wir im Bus nach Ometepe getroffen haben, und dem Guide Pedro machen wir uns morgens um 6:30 auf. Die Insel Ometepe ist viel größer als man denkt, und trotz der immerhin gepflasterten Straßen brauchen wir eine ganze Weile mit dem Roller um auf die andere Seite der Insel zum großen Vulkan zu fahren.

    Nach 1,5 km der erste Aussichtspunkt, wo man schon den kleineren Vulkan Maderas und die Insel darum herum bestaunen kann. Ab dort geht es ungelogen 4 Stunden (oder länger, wenn man nicht so zügig läuft wie wir) im 45 Grad Winkel bis nach oben. Man durchquert verschiedene Vegetationszonen und Lufttemperaturen. Erst lauter Palmen, dann Felder feuchter Pflanzen mit riesigen Blättern. Man fühlt sich wie zu Zeiten der Dinosaurier.

    Es ist bewölkt, das ist gut zum Laufen, sonst wären wir von der Sonne eingegangen, allerdings schlecht für die Aussicht. Ab einer gewissen Höhe sehen wir nur noch grau, da wir mitten in der Wolke stecken, die die meiste Zeit über der Vulkanspitze hängt. Man muss schon Glück haben und für die Wanderung einen der wenigen Zeitpunkte erwischen, wenn der Krater wolkenfrei ist. Irgendwann, wir sind schon längst frustriert vor Kälte, Anstrengung und schlechter Sicht, fängt es auch noch an zu regnen. 5 Minuten stellen wir uns unter das Dach an Jumboblättern, dann hört der Regen auch schon wieder auf. Leider haben wir keine Jacken oder Pullis dabei, denn ab hier gibt es keine Vegetation mehr und der Wind rauscht über das Lavagestein.

    Noch 15 Minuten auf allen Vieren über Steine krackseln, dann sind wir am Kraterrand und sehen - nichts. Hinter dem Rand geht es 300 Meter steil nach unten - sagt Pedro, denn sehen können wir nichts. Eine graue Wolkenwand in alle Richtungen, der Wind bläst uns fast vom Berg. Ein Rucksack kugelt bergab, ich traue mich gar nicht aufzustehen.

    Nach 2 min wird uns kalt, wir begeben uns auf den Rückweg. Herunter nehmen wir einen anderen Weg, denn dort kann man einige hunderte Meter im Lavasand nach unten rutschen. Nicht sitzend, aber mit jedem Schritt schafft man einen Meter. Hier lässt man auch die Wolke hinter sich und spätestens jetzt wissen wir, es hat sich gelohnt. Von weit oben sieht man den anderen Vulkan, die Insel, den See, das Festland. Und Spaß macht das Rutschen auch.

    Nach insgesamt 6 Stunden mit viel zu wenigen Pausen sind wir wieder am Aussichtspunkt unten und können nichts mehr außer liegen. Leider haben wir noch 1,5 km vor uns, die wir mit wackeligen Beinen und schmerzenden Knien auch noch schaffen.

    Jetzt aber wirklich keinen Vulkan mehr. Zumindest nicht zu Fuß...
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