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  • Day 3

    Von San Sebastian nach Zarautz

    September 25, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Nach einer eher katastrophalen Nacht, aufstehen um halb 7. Beim anziehen draußen eine junge Deutsche getroffen, die ihren Jakobsweg in Leipzig begonnen hat und bis nach Finisterre laufen will. Jesus Maria! Wenn mich schon manche für verrückt halten, was ist dann mit ihr?
    Zunächst gings über die Uferstrasse aus San Sebastian heraus und bot tolle Blicke auf diese tolle Stadt in den Morgenstunden, doch dann Vollsperrung. Alles wieder zurück, oder? Nein, es ging an der Absperrung vorbei. Was von unten gesperrt ist, ist natürlich von oben auch gesperrt. Ne kleine etwas waghalsige Kletterei über dem Abhang war auch zu meistern - zumindest mit langen Beinen möglich. Aber dann - eigentlich wieder außerhalb der Sperrung ein Tor, verschlossen und keine Chance drum herum zu kommen. Nach ein paar Minuten Lagesondierung kam plötzlich ein Auto und ein junges Paar erklärt mir, das da eigentlich gesperrt ist. Sie machte mir dann aber trotzdem das Tor auf und ich konnte von hinten durch die Hotelanlage durch und traf in wenigen hundert Metern auf den normalen Jakobsweg. Ab da war es dann ein paar Kilometer ziemlich uninteressant, bis sich dann an einer Verpflegungststelle einige Wanderer trafen. Unter anderem war auch zwei Jungs aus der Nähe von Ulm dabei, die lediglich die Strecke San Sebastian bis Zarautz laufen um dort einen Surfkurs zu machen. Warum gerade Zarautz sollte sich später zeigen. Die Strecke änderte sich deutlich und kurz vor dem langen Abstieg eine schöne kleine Verpflegungsstelle mit freundlichen Leuten. Hier habe ich dann den Schuhwechsel gewagt und nicht wirklich bereut. Die Blase an der Ferse wurde nicht schlimmer. Der Abstieg war dann trotz der Länge ok. Unten dann ein kleines Städtchen Orio, lt Wanderführer das Tagesziel. Keine Ahnung ob die Orio-Kekse hier erfunden wurden. Was ich mal wieder unterschätzt habe waren die Energiereserven, die an einem Anstieg in der prallen Mittagshitze schnell gen Null gingen und ich im Schatten eines kleinen Stalles Pause machte. Angesichts der darauf folgenden Steigung die richtige Entscheidung. Hier ging es dann bis zum Campingplatz Zarautz hoch über Zarautz mit fantastischem Blick über die Bucht. Dieser Weg war wieder abseits der "normalen" Route, war länger und es ging nochmals Bergauf... die Aussicht entschädigt aber jegliche Mühen. Steil führte eine Treppe ca. 200 m bergab und das rechte Knie meldete sich. Also wie ein alter Mann in trippelschritten Abwärts. Unten angekommen - mein Traum - Wunderbarer Sandstrand und eine herrlich Brandung mit tollen Wellen und jede Menge Surfer. Wohl das schon von den Jungs angesprochene Surferparadies. In diesen Strand könnte ich mich verlieben. Wie immer barfuss in der Brandung entlang in Richtung der Unterkunft gelaufen. Doch die Karte endete im Nirgendwo... Über Booking noch ein Zimmer im örtlichen Hostel gebucht und für 27,- Euro ein nettes 4 Bettzimmer bezogen. Nach einer längeren Dusche fiel ich ins Bett und Aufstehen gestaltete sich schwierig. Dank meiner Karotte rafft ich mich aber auf und erlebte mal wieder ein kleines kulinarisches Debakel. Bisher war ich von der spanischen Küche ja begeistert aber hier im Baskenland ist noch deutlich Luft nach oben, sowohl beim Geschmack als auch im Service.
    Die anschließende Nacht war die Hölle. Ein Asiate nahm im Stockbett über mir Platz und begann unmittelbar nach seinem Abliegen mit einem lauten Schnarchen. Selbst die Ohropax wollte nicht helfen, die ich so weit ins Ohr stopfte, dass ich in der Früh eine Pinzette brauchte um selbigen wieder aus dem Ohr zu bekommen.
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