Satellite
Show on map
  • Day 24

    Bären Refugium Kutrevo

    January 17, 2023 in Croatia ⋅ 🌧 7 °C

    Nach der Insel Krk überlegten wir uns wo wir hinfahren sollen. Als wir auf Park4Night (App) einen Stellplatz in den Bergen bei einem „Bären Refugium“ fanden, sagte unser Bauchgefühl, dass das das richtig wäre. Also fuhren wir noch eine halbe Stunde länger und kamen im Dunkeln an der Station an. Zum Glück brannte noch Licht und als wir direkt davor parkten kam auch schon ein junger Mann heraus und hieß uns herzlich willkommen. Onur erklärte uns wo wir parken könnten, wie alles funktioniert und schon einiges über die Station. Er ist Langzeitvolunteer aus der Türkei und ist bereits zwei Monate dort. Kurze Zeit später kam der Chef und ein weiterer Mann herein. Ivan (Chef ca. 80 Jahre) hieß uns auch willkommen. Wir gaben ihm unsere Personalausweise, dass er uns registrieren konnte, da in Kroatien dies bei Beherbergungen vorgeschrieben ist. Der andere Mann, stellte sich auch vor und es kam heraus, dass er auch aus unserer Region kommt. Hanse kommt aus Gechingen und hilft hier bereits schon seit 16 Jahren mit und hat in Deutschland den „Aktion Bärenkinder e.V.“ gegründet.
    Wir unterhielten uns alle noch ziemlich lange und gingen dann schlafen.

    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück trafen wir wieder auf Onur der in der Station alles auf Vordermann brachte. Danach nahm er uns zu den Bären mit. Eigentlich befinden sich die Bären aktuell in der Winterruhe, jedoch ist es aktuell einfach zu warm und die Bären kommen damit etwas durcheinander.
    Und der Mateja der hat das mit der Winterruhe noch gar nicht kapiert. Er sitzt jeden Tag draußen und schaut ob irgendwann Futter kommt, was aber natürlich nicht kommt. Die Bären stammen zum Teil aus schlechten Haltungen, Zoos oder wurden im Wald als Waisenkinder aufgenommen. Hier im angrenzenden Wald leben zudem 800-1200 wilde Bären.

    Hier noch ein paar Infos über das Projekt:
    Volunteer leben hier über das ganze Jahr verteilt mal länger mal kürzer und packen überall mit an. Sei es die Bären füttern, etwas reparieren, Besucher herumführen und alles erklären, verschiedene Projekte planen und durchführen u.v.m. Zudem kommen im Sommer verschiedene Gruppen aus vielen versch. Ländern die Arbeitscamps veranstalten. Hierbei helfen sie ebenfalls bei den Bären mit und können selbständig ein Projekt in die Tat umsetzen. Bspw. gab es eine Gruppe Amerikaner die vor ein paar Jahren dort waren und haben ein Holzhaus gebaut mit offener Sommerküche. Genauso gab es auch eine Gruppe Belgier die ebenfalls ein kleines Haus gebaut hatten oder eine andere Gruppe hat ein Dusch- und Toilettenhäuschen gebaut u.v.m..

    Am Abend kochten wir noch zusammen und Hanse lud uns zum letzten Kuna (Währung) Abend ein, da am nächsten Tag nur noch Euro angenommen werden dürfen. Also ging es für uns vier in die Bärenbar (direkt neben dem Bärengehege) dort gab es dann das bekannte kroatische Bier Ozujsko und natürlich den bekannten Schnaps Rakija.

    Morgens kamen wir etwas später aus dem Bett und als wir zur Station kamen war Hanse schon da. Da heute nicht viel auf dem Plan stand hackte Joel Holz und ich half Onur in der Station. Am Nachmittag machte Hanse mit uns noch einen Ausflug in den Wald. Dort angekommen erzählte er uns was hier alles so passiert. Hier kamen auch immer wieder Gruppen her und bauten einiges auf. Ein Belgier der mit seinem Esel auf Reise war, war dort untergebracht und baute mit anderen dort eine Holzhütte mitten im Wald. Zudem befindet sich hier auch der Bären- und Wolfsfriedhof. Jeder Bär der im Refugium stirbt oder bei einem Unfall stirbt kommt hier hoch und wird begraben.
    Abends waren wir alle irgendwie sehr müde und gingen zeitnahe ins Bett.

    Dann war auch schon Montag. Ivan gab uns eine Aufgabe die wir gemeinsam mit Hanse besprechen sollten. Es ging darum, dass leider immer weniger Volunteere herkommen und wie man das Dorf etwas publiker machen könnte ohne es zu touristischen hochzuziehen, denn das Dorf hat vielleicht 70-100 Einwohner. Den Mittag und Nachmittag diskutierten wir und überlegten uns was man machen könnte. Währenddessen trafen wir noch Tara (Halbkroatin) und Josipa (kommt aus Kutrevo). Die zwei machen den gesamten Papierkram, also organisieren alles rund um die Volunteere und packen natürlich auch mit an.
    Am Abend kam eine neu Volunteer an. Penelope kommt aus Frankreich und wird die nächsten zwei Monate hier bleiben. Slavko ist auch schon Jahre dabei und hilft überall wo er kann mit. An diesem Abend hatte er Geburtstag. Er lud uns alle zum Essen ein. Ivan sagte uns kurz Bescheid, dass er morgen dringend ein paar starke Hände benötige, da das Dach von den Ponys geflickt werden sollte.
    Natürlich gab es wieder Rakija und Ozujusko.

    Der Wecker klingelte um 7, denn um halb 9 ging es los. Wir waren mit Slavko, der gerade am frühstücken war, die ersten. Haha, hier gehen die Uhren etwas anders 😅 um halb 10 waren dann alle da und dann ging es auch schon los Holz holen und anschließend zu den Ponys fahren. Bei den Ponys angekommen erklärte Ivan uns was man alles hier machen kann und zeigte uns alles, denn das Dach von den Ponys konnten wir aufgrund des Dauerregens nicht flicken. Später durften wir alles den beiden Volunteere auf englisch übersetzen. Unsere Aufgabe war es das Holz vom Hänger ins Trockene also in eine vollgestellte Scheune zu bringen. Zuvor musste die erste Scheune aufgeräumt bzw. umgeräumt werden und da davor musste noch die Scheune oberhalb der Ponys umgeräumt werden um die Schränke die in der andere Scheune stehen hier hergestellt werden können und dass alles bei strömendem Regen. Penelope ging dann mit Ivan zu den Nachbarn um sie vorzustellen. Alle Langzeitvolunteere werden dem kompletten Dorf vorgestellt.
    Um 12 Uhr machten wir dann Pause. In der Zeit hatten wir bereits beide Scheunen umgeräumt und das Holz verräumt.
    Kurze Zeit später kamen dann Ivan und Penelope zurück und Ivan meinte wir hätten schon zu viel gemacht. Bei Regen macht man nicht so viel und wir hätten ein Tempo vorgelegt was etwas zu schnell wäre. Er war trotzdem super zufrieden damit. Allerdings ging es dann zurück zu Station.
    Komplett ausgefroren durften wir zum Glück bei Onur in seinem Zimmer warm duschen. Abends saßen wir dann noch zusammen und quatschten noch viel.

    Am nächsten Morgen entschieden wir uns dazu, weiter zu fahren, denn das Wetter wird leider nicht besser und somit stand kein Arbeitseinsatz an. Nachts fing es dann auch noch zu Hageln.
    Auf dem Weg zur Station kam uns Ivan entgegen und fragte uns was unser Plan ist. Dann meinte er, wir sollen doch bitte noch auf ihn warten.
    In der Station waren Tara, Slavko und Hanse schon dort und Penelope und Onur kamen kurz später auch dazu. Als wir uns verabschieden wollten kam Ivan in die Station.
    Er fragte uns, ob wir nach dieser Zeit gestärkt herausgehen oder entkräftet und dann begann die Bären-Zeremonie.
    Da Ivan vor langer Zeit von einem wilden Bären verletzt wurde kann er die sog. Pawenka Vibra weitergeben durch einen Klapps auf beide Schultern.
    Joel und ich durften einen Bärenanhänger aussuchen und sind jetzt nach der Zeremonie „Bärenbotschafter“.
    Es war super ergreifend und wir sind super dankbar für diese tolle Zeit und so tolle Menschen kennen zu lernen.
    Das werden wir niemals vergessen 🥰
    Read more