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  • Day 13

    Unterwegs in einer Geisterstadt

    October 22, 2017 in Peru ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute findet in Peru eine Zensuserhebung statt. Das bedeutet, dass mit ganz wenigen Ausnahmen alle Peruaner bis 17:00 Uhr zu Hause bleiben müssen. Für wen dies z. B. aufgrund des Jobs nicht möglich ist, der benötigt eine Sondergenehmigung.
    Bereits im Hotel fällt auf, dass kaum Mitarbeiter anwesend sind. Da wir am Vortag in der Touri-Info erfahren haben, dass heute nur das "Monasterio de Santa Catalina" geöffnet hat, steht unser heutiges Ziel bereits fest. Außerdem lassen wir uns Zeit und frühstücken in aller Ruhe und widmen uns der Planung der weiteren Reise. Eigentlich wollten wir als nächstes eine Tour in den Colca Canyon machen, jedoch muss hierfür in kürzester Zeit ein fast 5.000 m hoher Canyon überquert werden. Je genauer wir uns aber darüber erkundigen und Freunde nach ihren Erfahrungen fragen, desto größer wird bei Conny die Sorge, mit der Höhe nicht klar zu kommen, da sie erste Anzeichen dieser bereits hier merkt. Beim Abwägen all der Vor- und Nachteile steht uns ein Hotelangestellter mit viel Zeit und Geduld zur Seite und zeigt uns weitere Reiseoptionen auf. Am Ende steht fest, wir lassen den Colca Canyon aus, bleiben einen Tag länger in Arequipa und fahren anschließend direkt nach Puno an den Titicacasee. Auch diese Fahrt wird bzgl. der Höhe eine Herausforderung sein, jedoch "steigt" man viel langsamer "auf".

    Später schlendern wir auf dem Weg zum Kloster durch leergefegte Straßen, nicht einmal viele Touris sind unterwegs. Das mutet schon recht seltsam an und erinnert ein wenig an eine Geisterstadt.
    Wir hatten befürchtet, dass das Monasterio, mangels Alternativen, völlig überlaufen sein würde, doch eher das Gegenteil war der Fall. Fast ungestört können wir die Ruhe in der riesigen Klosteranlage auf uns wirken lassen und durch diese "Stadt in der Stadt" schlendern: Das 1579 gegründete Kloster erstreckt sich über eine Fläche von 20.000 m², die kleinen Gassen haben Straßennamen, es gibt Plätze mit Brunnen und Wohnhäuser mit eigenen Küchen. Insgesamt bekommt man einen guten Einblick in das frühere Leben der Nonnen im Kloster (Über die aktuellen Lebensbedingungen der Nonnen erfährt man leider wenig.). Auch die Architektur ist beeindruckend. Wir bleiben bis zum frühen Abend in der Anlage.
    Hungrig schlendern wir anschließend auf der Suche nach einem ansprechenden Restaurant durch die Straßen, leider sind jedoch fast alle geschlossen. Offensichtlich lohnt es sich nicht, die Läden im Anschluss an die Zensuserhebung zu öffnen.
    Uns bleibt am Ende nur die Wahl eines "Restaurante tourismo". Das Essen ist eher teuer und die Portionen so klein, dass wir im Anschluss noch einen Abstecher zu Pizza Hut machen müssen. Zum Glück ist dies nun doch nicht unser letzter Abend in Arequipa.
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