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  • Day 281

    Tauchkurs - Great Barrier Reef

    June 25, 2023 in Australia ⋅ 🌬 25 °C

    22.6. - 26.6.

    Dieser Teil meiner Reise hat mir mal wieder klargemacht wie unendlich dankbar ich bin aktuell so viele Möglichkeiten zu haben. Ich weiß es sehr zu schätzen meine Träume verwirklichen zu können und einfach das tun zu dürfen worauf ich gerade Lust habe.

    Aber nun von Anfang an: am Donnerstag ging er los - der Tauchkurs, auf den ich mich schon lange vorher freute. Morgens wurde ich vom Hostel abgeholt und zu dem Classroom gebracht. Erst einmal die organisatorischen Dinge klären - dann wurde auch schon mit der Theorie begonnen. Bisher alles harmlos und auf dem Papier gut verständlich.
    Bei einem gemeinsamen Mittagessen habe ich dann meine Mitstreiter*innen etwas besser kennenlernen dürfen und uns wurde schnell klar, dass wir ein bunter zusammengewürfelter Haufen waren, der sich aber auf Anhieb sehr gut verstand. In meinem Team war eine Amerikanerin, zwei Personen aus Dänemark, ein Engländer und eine Australierin. Unser Tauchlehrer Kevin ist ursprünglich Franzose, lebt aber schon seit 4 Jahren in Australien und ist wohl eine der lustigsten Personen, die ich bisher in Australien kennenlernen durfte wie sich die nächsten Tage noch herausstellen sollte. Mit seinen Witzen hat er stets meinen Humor getroffen und uns allen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

    Nach der Mittagspause sind wir dann das erste Mal in den Pool gesprungen. Zuerst mit zwei einfachen Übungen: Wir mussten unter Beweis stellen, dass jeder von uns schwimmen kann. 26 Bahnen mit Flossen in einem relativ kleinen Pool stellten für niemanden von uns ein Problem dar. Danach hieß es noch 10min im Wasser treiben und sich über Wasser halten. Nach diesem 'Test' wurde es auch schon ernst. Wir wurden mit der Tauchausrüstung vertraut gemacht und durften diese anlegen, um unsere ersten Übungen unter Wasser zu machen. Schnell merkte ich, wie viel Respekt ich tatsächlich vor dem Tauchen haben würde. Bei einer der ersten Übungen mussten wir 3min unter Wasser ohne Maske - nur mit Sauerstoffgerät - verbringen. Das heißt, man durfte in dieser Zeit nur durch den Mund atmen und hat nichts gesehen. Für mich stellte diese Übung eine große Überwindung dar - ich habe es aber glücklicherweise geschafft. Es zwigte mir aber noch einmal wie viel Respekt ich vor dem Tauchen habe. Nach einigen weiteren Übungen endete der Tag im Pool für uns.

    Der zweite Tag fand wieder im Classroom und Pool statt. Außerdem hatten wir eine kleine Einführung in allerlei Tauchequipment und es war uns möglich uns im Tauchshop mit Maske, Schnorchel und Flossen einzudecken. Da mein Rucksack aktuell aber schon aus allen Nähten platzt und ich noch einige Zeit auf Reisen bin, habe ich allerdings darauf verzichtet. Am Ende der Unterrichtsstunde für diesen Tag mussten wir noch einen Multiple-Choice-Test ablegen, um den theoretischen Teil der Prüfung für die Tauchlizenz zu bestehen.

    Am nächsten Morgen haben wir dann auch schon das Boot bestiegen auf dem wir die nächsten 3 Tage verbringen würden. Schuhe wurden in dieser Zeit nicht benötigt, dafür wurde uns geraten regelmäßig Tabletten gegen die Seekrankheit einzunehmen.

    Es dauerte ca. 3 Stunden bis wir das Reef erreichten. In der Zeit wurde gefrühstückt, wir wurden mit den Mitgliedern der Crew und den anderen Tauchlehrern vertraut gemacht, einige Sicherheitsvorschriften geklärt und der Ablauf erläutert.

    'We are not here to f*** spiders!' Hierbei handelt es sich um einen australischen Ausruf, der so viel bedeutet wie 'lasst uns keine Zeit verlieren'. Auch der Tauchlehrer Kevin benutzte ihn regelmäßig und läutete so auch ein, dass wir uns nun für unseren ersten Tauchgang fertigmachen sollten. Wir waren alle sehr aufgeregt. Zwar hatten wir alle Übungen im Pool stets zufriedenstellend gemeistert, allerdings ist das Meer da nochmal eine ganz andere Hausnummer. Es gab allerdings keine Zeit zu verlieren und so sprangen wir auch schon ins Wasser. Da wir nun auch noch in der Praxis lizenziert werden mussten, haben wir während der ersten Tauchgänge noch einige Übungen durchgeführt. Nachdem diese erfolgreich gemeistert wurden, hat Kevin uns noch etwas die Unterwasserwelt gezeigt. Es war uns möglich die Korallen und viele bunte Fische zu bewundern.

    Am ersten Tag haben wir insgesamt zwei Tauchgänge und einen Schnorchelgang durchgeführt. Es war ein sehr aufregender, aber auch erfolgreicher Tag und es war sehr schön mit anzusehen wie man sich immer sicherer beim Tauchen fühlte.

    Am nächsten Tag haben wir noch zwei weitere Tauchgänge durchgeführt, bevor es offiziell war: wir waren nun alle lizenzierte Taucher*innen. Es fühlte sich gut, aber sehr unwirklich an nun auf eigene Faust mit mindestens einem Tauchbuddy in die Unterwasserwelt eintauchen zu dürfen. Unser erster Tauchgang auf eigene Faust war daher sehr aufregend. Wir hatten nun keinen Tauchlehrer mehr dabei, der uns den Weg zeigte, daher mussten wir uns auf unsere Fähigkeiten mit dem Kompass verlassen. Leider waren diese noch nicht sonderlich gut ausgeprägt, daher tauchten wir nach einem 30 minütigen Tauchgang auch einige Meter vor dem Boot anstatt hinten bei der Leiter auf. Diese Distanz mussten wir dann schwimmend zurücklegen.

    Mit dem Open Water Tauchschein, den wir nun hatten, ist es möglich bis zu einer Tiefe von 18m zu tauchen. Nun gab es noch die Möglichkeit einen weiteren Lehrgang, den sogenannten Adventure Kurs, zu machen, sodass man bis auf 30m tauchen kann. Nach kurzer Überlegung habe ich daran ebenfalls teilgenommen.
    Der erste Teil der Lizenzierung für diesen Schein fand am Abend bei einem Nachttauchgang statt - wir sind bei kompletter Dunkelheit getaucht. Es war sehr aufregend, da es nur möglich war soweit zu sehen wie das Licht der Taschenlampe reichte. Zu dieser Tageszeit ist es etwas wahrscheinlicher Haie zu sichten und tatsächlich hatten wir Glück und konnten 2 sehen.

    Am nächsten Morgen 10min nach Sonnenaufgang folgte auch schon der zweite Teil der Lizenzierung - der Tauchgang bis auf fast 30m Tiefe. Alle aus meiner Gruppe haben diesen erfolgreich gemeistert - es war erstaunlich, da es sich gar nicht so viel tiefer anfühlte als bei den vorangegangenen Tauchgängen. Kevin zeigte uns außerdem auf einer Schablone, dass es bei einer Tiefe von 30m nicht mehr möglich war die Farben gelb und rot wahrzunehmen. Diese erschienen uns grau.

    Der dritte und letzte Teil der Lizenzierung war ein Kompassworkshop. Hier wurden noch einmal die Fähigkeiten am Kompass intensiviert und geübt. Nachdem das erfolgreich abgeschlossen wurde, durfte ich mich dann tatsächlich Adventure Taucherin nennen.

    Nach insgesamt 9 Tauchgängen an drei Tagen haben wir uns dann wieder auf den Rückweg nach Cairns gemacht. Insgesamt haben wir sehr viele neue Eindrücke sammeln dürfen. Es war uns möglich die Unterwasserwelt im Great Barrier Reef in 2 verschiedenen Reefs und verschiedenen Standorten erkunden zu dürfen. Wir konnten Haie, Nemos, Doris, Rochen und sogar eine Schildkröte sichten. Zwischen den Tauchgängen haben wir uns auf dem Deck gesonnt und das leckere Essen genossen, dass uns der Koch kredenzte. Wir hatten jede Menge Spaß miteinander - es war einfach super. Eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte.

    Übrigens: Eins der größten Horrorszenarien, die mir vorher im Kopf herumschwirrten, war, dass ich oder einer der anderen Tauchenden im Meer vergessen würden. Diese Angst wurde mir schnell genommen, denn es wurde bei jedem Tauchgang notiert, wer wann das Wasser betreten hat und zu welcher Uhrzeit wieder an Board kam. Außerdem bekam jeder Fahrgast eine safety number, die nach jedem Tauchgang noch einmal von 2 Crewmitgliedern abgefragt wurde. So wurde sichergestellt, dass sich immer alle Gäste an Board befanden, sobald sich das Boot bewegte.
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