• Brokeback Mountain (PONANZA)

    April 24, 2016 in Chile ⋅ ⛅ 16 °C

    Wir begannen den Tag um 8:00 Uhr mit einem kräftigem 'Haudi', denn heute ging es zum Horse- Riding in das Valle del Muerte, 'Das Tal des Todes'. Vorallem Chris und Basti konnten die Vorstellung, endlich richtige Cowboys zu werden, nicht mehr länger für sich behalten. Beide bereiteten sich am Morgen noch ausgiebig darauf vor. Natürlich unterstützten Annabelle und ich die beiden, wo wir nur konnten. Es wurden sich außergewöhnlich schöne Namen der äußerst gefährlichen Kampfpferde ausgedacht, eigene Heldennamen festgeklopft und Optionen, wie die Pferde nun am besten bestiegen und geritten werden könnten, überlegt. Auch der nach dem Ausritt veränderte Gang wurde schon im Vorfeld geübt. Sehr, sehr maskulin.

    Im folgendem Abschnitt kann man erraten, um welchen Reiter/ welche Reiterin es sich handelt.
    Viel Spaß beim Raten.

    1.) Battlecat (Pferd)- He- Man
    2.) Rainbow (Pferd)- Lord Porkham
    3.) Die Widerspenstige (Pferd)- Shela
    4.) Pferdal (Pferd)- Die Stahlhufe

    Wir trafen nun um 9:50 Uhr am verabredeten Treffpunkt ein und wurden von einem schnittigen Sheriff/ Pferdeflüsterer abgeholt. Wir lernten unsere Pferde kennen, stiegen auf und ritten ohne Einführung los in die Wüste. Würde schon irgendwie funktionieren. Mein reizendes Pferd war etwas angespannt und erst nach näherem Kennenlernen wirklich bezaubernd. Doch zu Anfang musste es seinen Rang klar machen und trat nach hinten aus, da ihm das hintere Pferd zu nah aufstieg. Hierbei streifte es jedoch auch Annabelles Knöchel. Zum Glück ohne ersichtliche Wunde, jedoch mit einem Schrecken, kämpfte sie sich die nächsten drei Stunden durch. Auch im Trap. Wir genossen die Vielfältigkeit der Wüste (Farben, Dünen, Gesteinsformationen) und fühlten uns sehr frei. Chris und Annabelles Pferde blieben immer ein bißchen hinten, denn sie befolgten die chilenische Gemütlichkeit. Tranquillo! Bastis Schimmel war der Chef und meines hatte wohl zu viel Hafer zum Frühstück bekommen. Es hätte am liebsten alle überholt und man hätte nur noch eine Wüstenstaubwolke vernommen. Wir genossen den aufregenden Galopp durch die Sanddünen und die ruhigen Schritte durch die wundervolle Landschaft. Als wir wieder auf der überschaulichen Ranch ankamen und uns von unseren Pferden verabschiedeten, wusste ich, weshalb mein Pferd am Ende sehr zügig nach Hause wollte. Ich hatte es kaputt gemacht. Aus dem strammen Pferderücken wurde ein nicht zu übersehendes Hohlkreuz. Doch bevor es nun doch noch vor meinen Augen zusammenbrechen konnte, verabschiedeten wir uns endgültig. Unglaubliche Eindrücke mit einem großen Gefühl von Freiheit. Ach, und die Männer haben sich tatsächlich einen neuen Gang zugelegt.

    Wir kehrten zurück in die Stadt, um das restliche Wasser für unsere nächste Tour zu kaufen. Als wir wieder in unserer Unterkunft ankamen, uns frisch machten und los wollten, um unsere Tour in das Valle de la Luna noch für den heutigen Abend zu buchen, trauten wir unseren Augen nicht. Es regnete. In der Atakamawüste. Vielleicht nicht viel und ausdauernd, aber es waren deutliche Tropfen wahrzunehmen. Also wieder mal Glück. Wir erleben Regen am trockenstem Ort der Welt. Läuft.

    Die Tour machte aufgrund der starken Bewölkung keinen Sinn mehr, somit gingen wir auf einen Aussichtspunkt und beobachteten das wilde Wettertreiben und das Valle de Luna aus der Ferne.

    Wie gewohnt verwöhnten wir unsere Kehlen und Gaumen am Abend mit guten Getränken und leckerem Essen.
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