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- Day 45
- Sunday, May 15, 2016
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 2,118 m
PeruAguas Calientes13°9’13” S 72°31’23” W
Urwald und viele Emotionen
May 15, 2016 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C
Wir wachten heute ganz gemütlich von der Sonne an der Nase gekitzelt auf. Es war schon schön, mal in wärmeren Gefilden zu sein und durch das offene Fenster eine kleine Tropenbrise zu spüren. Anscheinend steigerte diese Tropenbrise neben guter Laune, aber auch die Kuschellaune. Nachdem benachbarte Zimmer ein Fenster gemeinsam hatten und damit die Trennwand nicht durchgängig war, konnten Annabelle und Chris zum wiederholten Mal der kuscheligen Jazz-Musik und entsprechenden Gefühlen der Nachbarn lauschen (Anmerkung des Lektorats: Wären Basti und Jule in Nebenzimmer gewesen, hätte man wohl eher Napalm Death vernommen).
Die erste Herausforderung des Tages war die Dusche, denn es war zwar agua caliente angekündigt worden, das Wasser aus der Dusche war aber dann doch eher lau. Aber wir sind ja schon abgehärtet, so dass das unsere gute Laune nicht schmälern konnte. Das Anziehen von kurzer Hose und T-Shirt machte sowieso alles wieder wett.
Das Frühstück war auch herrlich, jeder trank ca. einen halben Liter frisch gepressten Orangensaft für eine Euro. Lecker latschate Semmeln mit Spiegelei vollendeten dass Frühstück, das wir auf dem Hauptplatz von Santa Teresa unter der ersten Palme des Urlaubs einnahmen.
Dann ging die Karawane endlich los. Ein Taxi brachte uns ein Stück flussaufwärts nach Hidroeletrico. Die tropischen Berghänge rechts und links des Flussbettes faszinierten uns. Feigenbäume mit Blättern so groß, wie wir sie noch nie gesehen hatten, riesige Bäume, von denen Lianen hängen oder einfach nur üppige Natur.
Nach Hidroelectrico ging es zu Fuß weiter durch den Urwald, immer entlang der Bahnstrecke Richtung Aguas Calientes, das Örtchen zum Fuße des Machu Picchu. In das Örtchen führt nämlich keine Straße. Man kann entweder einen unglaublich teuren Zug, der aber eine herrliche Strecke durch den Urwald fährt und riesige Panorama-Fenster hat, nehmen. Oder man lässt sich wie wir möglichst nahe in das Tal fahren und läuft dann zu Fuß 2-3 Stunden noch tiefer in das Tal. Diese zweite Option war vollkommen nach unserem Geschmack. Mit offenen Mündern stolperten wir die Schienen des Zuges entlang. Der Urwald wucherte hoch, die Natur in voller Pracht. Es blühten Orchideen, dass sich unsere Orchideen daheim nur verstecken können. Überall standen wilde Bananenpalmen, mal riesig, mal ganz klein. Es wuchsen Avocados einfach so neben dem Weg. Und keine Ahnung, was all die anderen üppig blühenden und saftig bringen Pflanzen waren. Dazwischen entdeckte Jule sogar einen Kolibri. Nicht zuletzt zu vergessen sind Unmengen an Schmetterlingen, die uns erfreuten.
Auf der Wanderung blieb uns auch viel Zeit mit etwas Abstand unsere individuellen Erfahrungen über den Huayna Potosi auszutauschen. Wir sind alle so unglaublich stolz die 6088m geschafft zu haben. Wir fühlen uns gestärkt in unserer Willenskraft. Basti und Chris haben einen schönen Spruch geprägt: “Der Berg ist nicht der Berg, sondern der Berg ist man selber.“ Und dieses gemeinsame Erlebnis hat uns als Gruppe besonders eng zusammen geschweißt.
Mit diesen sentimentalen Gefühlen liefen wir in Aguas Calientes ein. Es erschlug und ein bisschen. Nachdem mit dem Zug jeder Idiot von Tourist dorthin reisen kann, reihte sich ein Hotel neben das andere, abgewechselt von Restaurants. Es war nichts mehr zu sehen von der Beschaulichkeit von Santa Teresa, wo nur die hart gesottenen Touristen absteigen. Aber wir bezogen schnell unser Hotel für die Nacht und machten eines der Birken Happy Hour Restaurants unsicher. Ab 16 Uhr gab es ein Happy Hour Bier nach dem anderen, dazu Jenga spielen und über Gott und die Welt philosophieren.Read more






