Satellite
  • Day 221

    Neuseeland 10.0

    March 24, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 13 °C

    Covid! so heißt mein neues Abenteuer. Die Situation kippt von einem Tag auf den anderen.
    In Neuseeland war bis zu diesem Morgen noch alles in Ordnung. Nur ein paar Covid Fälle im Norden sonst alles wunderbar...und trotzdem beschließt die Regierung von "Alert Level 2" innerhalb von 48h auf "Alert Level 4" zu gehen. Höhste Stufe. Danach mindestens 4 Wochen absoluter Lockdown.

    Etwas überrumpelt von der Situation gehe ich erstmal Lebensmittel einkaufen um für die nächste Woche sicher was zu Essen zu haben. Die Unruhe der Menschen ist nicht zu übersehen, die Läden füllen sich mit Hamsterern und die Verkäufer desinfizieren panisch die Kassenbereiche.

    Ich beschließen entgegen dem Rat von Eurocampers, wo ich den Van gemietet habe, nicht in der Pampa zu bleiben sondern so schnell es geht in die Nähe eines internationalen Flughafens zu fahren. 500km später bin ich wieder in Christchurch am selben Strand und übernachte erst einmal hier.

    Am nächsten Morgen macht das Ordnungsamt alle öffentlichen Campingplätze dicht, Informationen darüber was erlaubt ist und was nicht gibt es immer noch nicht. und mir wird irgendwie klar, dass ich nicht weiter reisen kann und kurz darauf macht Neuseeland dicht, in 24h sind Reisen jeglicher Art nicht mehr erlaubt, alle werden dazu aufgefordert sich in den nächsten 24h an einen Ort zu begeben wo man die nächsten 4 Wochen bleiben kann.

    Am Abend sitze ich auf meinen Bett storniere meinen Flug und die Unterkünfte auf Fidschi und kann noch nicht so richtig begreifen, dass alles so abrupt sein Ende findet. Vor 2 Tagen war doch noch alles OK und nun gibt es nicht mal mehr eine Möglichkeit nach Europa zu kommen.

    Ich gebe meinen Van so schnell es geht wieder ab und wünsche meinem kleinen Feivel alles Gute...möge keine Mausefalle Dein Ende sein! TOI TOI TOI!
    Ich finde glücklicher Weise über AirBnB noch eine recht günstige Unterkunft bei John und Joy.
    2 1/2 Wochen dauert es bis ich einen Flug in einer Lufthansa Maschine der Bundesregierung bekomme.
    2 1/2 Wochen die als Abschluss nicht besser hätten sein können.
    Und so verbindet die Situation Menschen die sich sonst nie kennengelernt hätten, Pascal aus Frankreich und Nico aus Deutschland haben ebenfalls ein Zimmer im selben Haushalt ergattert und warten wie ich auf eine Möglichkeit irgendwie nach Hause zu kommen. So vertreiben wir uns die Zeit mit Tischtennis, Geschichten und leckerem koreanischem Essen das Joy für uns kocht.

    Nico und ich haben den selben Flug nach Deutschland zugewiesen bekommen. Wir verabschieden uns noch schnell von Joy und stehen um kurz vor 5 Uhr Morgens in einer langen Reihe von Urlaubern die zurück nach Deutschland wollen. Die Situation ist surreal der Flughafen ist menschenleer nur unser Flug startet an diesem Tag.
    Kleiner Zwischenstopp in Bangkok. Hier dürfen wir aufstehen, aber nicht die Maschine verlassen...es wird kurz getankt, aufgeräumt und Essen verladen. Finaler Stop Frankfurt nach 23h Flug.

    Es ist kühl in Frankfurt, keine bekannten Gesichter, keiner der auf mich wartet und sich freut das ich wieder da bin und obwohl ich mir meine Rückkehr ganz anders vorgestellt habe bin ich trotzdem viel mehr glücklich als traurig über die vergangenen 8 Monate, den schönen Orten und interessanten Menschen die ich kennen lernen durfte und der vielleicht wichtigsten Lektion des Lebens "Nichts ist Gewiss"!
    Read more