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  • Day 113

    Hoch hinauf nach San Cristóbal

    February 21, 2022 in Mexico ⋅ ☀️ 21 °C

    13 Stunden, solange dauerte die Fahrt mit dem Bus von Puerto Escondido nach San Cristóbal de las Casas. Auf über 2000 m.ü.M liegt das Städtchen mit seinen ca. 200 000 Einwohnern. Die meisten von ihnen haben Vorfahren der Mayas, was man auf den ersten Blick auch sehen kann, sie sind bedeutend kleiner als wir Europäer, haben mandelförmige, dunkle Augen und pechschwarze Haare. Mit seinen engen Gässchen und seinen Flaniermeilen mit Restaurants und Bars, lädt es zum Verweilen und beobachten ein. Die zahlreichen Kirchen mit den verschnörkelten Stukaturen und den fast ursprünglichen Fassaden sind ebenfalls sehr sehenswert.⛪️
    Nach der langen Busfahrt wurden wir in unserem wunderschönen Bed & Breakfast von unseren Gastgebern empfangen und durften bereits ein leckers Frühstück auf der Terrasse geniessen inkl. Blick über San Cristóbal.

    Die Temperaturen hier sind weitaus tiefer als in Puerto Escondido, also durften wir unsere langen Sachen wieder hervornehmen (kleiner Vorgeschmack auf die Schweiz😜). Wir waren so kaputt, dass wir den Tag einfach gemütlich im Städtchen verbracht haben und sind dann todmüde ins Bett gefallen.

    Gestern haben wir einen Ausflug zum Cañon del Sumidero gemacht. Mit dem Kleinbus gings wieder hinunter auf 400 m.ü.M und mit dem Boot dann durch den Canyon hindurch. Atemberauben hohe Felswände, die überwuchert sind mit Bäumen, auf denen sich Spidermonkeys und Geier tummeln. Der höchste Punkt des Canyons ist 1200 Meter hoch und das Wasser 200 Meter tief. Ein riesiges, vollgefressenes Krokodil hat sich uns, auf einem Felsen in der Sonne, auch präsentiert🐊🐣.

    Heute haben wir zwei indigene Städtchen besucht. Chamula und Zinacantan sind beides autonome Städte, die weitestgehend selbst agieren und ihre indigenen Traditionen pflegen. Obwohl fast alle Einwohner streng katholisch sind, bewahren sie ihre traditionellen Bräuche, Sprache und Kleidung. Unser Guide hat uns erklärt, dass es in Mexiko 68 indigene Sprachen und über 350 Dialekte gibt. Die indigene Gemeinschaft ist oft die ärmste und hat meistens keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, da diese sehr teuer ist und viele nicht lesen oder schreiben können. Zudem sprechen die meisten kein Spanisch und die Ärzte kein Tsotsil (indigiene Sprache), was es natürlich nicht einfacher macht. Beim Besuch einer traditionell, indigenen Familie durften wir die traditionellen Trachten anprobieren und erfuhren mehr über die Sprache sowie die Kunst des Webens der Gewänder, die allesamt von Hand gemacht werden (ein Tischläufer benötigt 3-6 Monate, bis er fertig ist). Bei sehr süssem Kaffee und leckeren, frischen Tortillas haben wir uns mit unseren Mitreisenden unterhalten.

    Beeindruckt und nachdenklich sind wir nach San Cristóbal zurückgefahren. Beeindruckt von der Kultur, die solange bewahrt wurde, trotz dem Einfluss der Spanier von vor fast 500 Jahren und nachdenklich, weil die Armut und der Müll uns erschreckt haben.

    Noch bis Mittwoch bleiben wir in San Cristóbal und fahren danach zurück in die Wärme, um unsere letzten Tage in Mexiko gebührlich zu geniessen☀️🌴🤩
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