Lofoten

Nach einer wunderbaren Küstenwanderung in Bodo hat die „Nordlys“ abends bei Dunkelheit die Lofoten angesteuert. Nach Stamsund meine vorläufige Destination: Svolvaer.
Dank Maps.me und Erfahrung mit Gepäck durch den Schnee zu ziehen, komme ich abends spät in meinem Rorbuer an und bin überwältigt. Tausche Kabine gegen kleine Hütte. Und die Natur rundherum! Einmalig (das wenige, das ich sehen kann!)
Beim Spazierengehen abends um 23 Uhr suche ich (vorläufig vergeblich) Nordlichter. Ich frage mich, wohin ich gehen könnte, um sie besser zu sehen (im Moment Chancen 20% bei wolkenlosem Himmel - was er allerdings nicht ist). Regt sich da hinter den Wolken etwas Grünes?
Routen-, Gepäck- und Menuplanung für morgen fertig machen und die Räume herunterkühlen! Wer will schon bei 30°C schlafen?

Alle wissen, wie angespannt ich war betr. Autofahren in Norwegen. Naja, entspannt ist es nicht, aber machbar! Mit einem entsprechenden Auto (fahre zum ersten Mal einen Hybriden) und viel Zuversicht schaffe ich den ersten Tag.
Nie hätte ich mir träumen lassen, dass die Lofoten eine so wunderbare Landschaft bieten. Fotos von den Dörfern kenne ich, aber dass mich die Berge, die Weite, das Meer so überwältigen würden, das hatte ich nicht erwartet.
Die Sonne scheint häufig, zwischendurch gibt es aber wieder dunkle Wolkenphasen mit Schneegestöber.
Das Tempo ist mit 50-80 km/h gemächlich und ich geniesse jede 50/60er Tafel :)

Auf dem Programm standen heute Nachmittag zwei Ziele: Hovsund und Henningsvaer.
Gerade letzteres habe ich zu einem tollen Zeitpunkt erreicht. Die Sonne fiel gerade auf die vollen Holzgestelle zur Trocknung des Winterkabeljaus (Skrei). Dieser wird im nördlichen Polarmeer (ennet der 66,33° - Polarkreis) gefischt und daraus wird der berühmte „stokfisk“ gemacht. Es scheint sich jedoch auch ein Klippfisch darunter gemischt zu haben (wichtiger Bacalao-Fisch).

Dass die Sonne nur 5h am Tag scheint, das war mir klar. Dass sie aber am gleichen Horizont untergeht wie sie aufgeht (plus ou moins), ist faszinierend.Read more