Manana nach Südamerika

November 2018 - April 2019
Manana ist Synonym für den Start dieser Reise.
Sollte mein Motorrad doch längst in Valparaiso sein. Erst verspätete sich die Abfahrt des Schiffes, dann streikten die Hafenarbeiter in Valparaiso. Wann in San Antonio entladen wird steht in den Sternen.
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  • Day 2

    Einfach mal umgebucht.

    December 1, 2018 in Portugal ⋅ ⛅ 8 °C

    Gestrandet in Lissabon weil TAP Air Portugal, Donnerflug den Weiterflug nach Sao Paulo gestern Abend einfach umgebucht hat. Eine völlig chaotische Fluggesellschaft, denen ihre Kunden offenbar völlig wurscht sind. Meine Empfehlung haben sie nicht.Read more

  • Day 3

    Das TAP Chaos geht weiter

    December 2, 2018 in Portugal ⋅ ☁️ 9 °C

    3 Std vor dem Start wurde auch dieser Flug gecancelt.
    Die TAP benachrichtigte mich aber nicht, Google schickte mir die Info.
    Sonst wäre ich umsonst für 20€ zum Airport gefahren.
    Was folgte war das pure Chaos.
    Genau 85 Minuten dauerten die Telefonate mit meinem Reisebüro und der TAP, die nur in Portugal auf portugiesisch oder englisch erreichbar ist.
    Erst der 4. Ansprechpartner sah sich nach deutlicher Ansage bereit nach Rücksprache mit seinem Superadvisor auf den nächsten Frühflug zu buchen.
    Davor war seitens TAP nur Märchenstunde angesagt. "We can't change the reservation of your travel agency." Irgendwann ging es dann doch. Was ist das für ein Laden?
    Heute, nachdem ich seit 2 Tagen in Santiago sein sollte sitze ich immerhin im Flieger.
    Seit einer Stunde - am Boden. Bin gespannt wann wir wieder aussteigen müssen.
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  • Day 4

    Angekommen

    December 3, 2018 in Chile ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute hat es dann mit dem Fliegen geklappt. Einreise nach Chile ging genauso schnell wie in die Schweiz.
    Dann warten schon die Taxigeier, der freundliche Herr hielt ein Schild "offizielles Taxi" und eine Tariftabelle unter'm Arm Er war auch gleich am Bankomat behilflich. Seine erste Antwort auf meine Frage nach dem Preis vom Airport zum Hotel in der Innenstadt, ca. 20 km, hatte ich nicht verstanden.
    Schon eingestiegen verlangte er dann schlappe 100.000 Pesos auf meine nochmalige Nachfrage und wollte mir weismachen, dies seien ca.17 Dollar, tatsächlich sind es ca 150 Dollar.
    Nach diesem Vorhalt ging er auf 40.000 Pesos herunter. Da er mit der Hälfte nicht einverstanden war stieg ich wieder aus.
    Bezahlte dann am offiziellen Schalter 19.000, was immer noch viel ist.
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  • Day 4

    Warten

    December 3, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 16 °C

    Die Fahrt mit dem klimatisierten Bus von Santiago nach Valparaiso war entspannend. Im riesigen Busterminal hat man jede Auswahl. Mit Turbus fahre ich für 4€ die knapp 100 km klimatisiert nach Valparaiso. Die restlichen 2,5 km mit dem Taxi zum Hotel kosten gleich viel.
    Leider werde ich mein Motorrad erst am Freitag in San Antonio abholen können, so lange muss ich die Zeit hier totschlagen. Wegen des Streiks der Hafenarbeiter in Valparaiso wurde das Schiff nach San Antonio umgeleitet. 100 km südlich von Valparaiso. Ein riesiger Containerhafen. Werde wohl dorthin umziehen.
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  • Day 5

    Valparaiso versteckt seine Reize

    December 4, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 20 °C

    Von meinem Hotel unten am Hafen hat mich der erste Stadtrundgang eher abgeschreckt. Schon deshalb weil ich kein gemütliches Cafe gefunden habe, was für mich esentiell ist.
    Schließlich sitze Ich trostlos vor dem Starbucks neben dem Mülleimer. Die Unterstadt riecht nicht gut, ist nicht einladend und voll Müll. Das ist kein Aushängeschild. Heute steige, besser gesagt fahre Ich mit einem der Aufzüge in die Altstadt, die seit 2003 Weltkulturerbe ist. Ich laufe, wie ich das immer mache aufs Geratewohl los. Touristen sehe ich hir nicht. Als ich Fotos mit der Kamera mache, weist mich ein Jugendlicher darauf hin, dass es hier gefährlich sei. Nachdem mir heute morgen ein Bekannter erzählt hat, wie drei Jugendliche ihm in Santiago vor 2 Tagen die Halskette abgerissen haben, macht mich das nachdenklich. Ich drehe um, das habe ich noch nie gemacht.
    Ich fahre weiter südlich mit dem Aufzug wieder hinauf zum Cerro Cordillera und laufe bis zum Cerro Concepcion. Das ist die schöne Seite Valparaisos und man ist sicher, kann über den Dächern der Stadt Cafe und Pisco Sour genießen.
    Aber man muss sie schon suchen, die schönen Seiten von Valparaiso. Sie haben sich gut versteckt.
    Zum Abendessen werde ich nochmal kommen.
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  • Day 8

    Motorrad steht in Chile

    December 7, 2018 in Chile ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute ging's durch die Zollhürden. Die Arbeit machte eigentlich Ronny der hier die Abwicklung der Motorradtransporte macht, und alles perfekt, souverän und sympathisch -vielen Dank!
    Wir-wir waren heute nur zu fünft -mussten nur noch die Formulare unterschreiben.
    Dann ging's mit Helm und Sicherheitsweste in den Containerhafen von San Antonio.. Sicherheitsvorschriften werden hier sehr genau genommen. Nach dem Anklemmen der Batterie müssen die schweren Böcke bis zum Zoll geschoben werden. Die Rahmennummer wird geprüft, wieder Papiere ausgestellt, unser Gepäck interessiert keinen, dann dürfen wir nach nur 4Std aus dem Zoll schieben, gestern dauerte es 10 Std.. Wir sind alle nassgeschwitzt. Jetzt erst mal zu Fuss zur nächsten Tanke, Sprit in die Kanister und wieder zu Fuss zurück. Mit Sprit springt meine alte GS sofort an, ohne will sie geschoben werden, da kommen dann 300 kg leicht zusammen. Ich frage mich, wer das alles eingepackt und aufgeladen hat.

    Nach einer Woche mit vielen Hindernissen geht's also endlich los.
    Im Hotel packe ich alles um, warum habe ich eigentlich so viel Krempel dabei?
    Morgen geht's Richtung Süden!
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  • Day 10

    Die ersten 1000 km

    December 9, 2018 in Chile ⋅ 🌧 13 °C

    Der erste Fahrtag hat es in sich. Von San Antonio fahre ich der Küste entlang, das ist abwechslungsreicher als über die Autobahn. Als ich abends in Concepcion ankomme stehen 550 km und 11 Fahrstunden auf dem Zähler. 60 km Piste, mit Schotter, Sand und vielen 1. und 2. Gang Steigungen haben genauso dazu beitragen wie mein Navi, welches mich zweimal in Sackgassen geschickt hat. Beide Male stand ich vor einem See. Zudem löste sich auf einer der üblen Schotterstrecken mein Handy aus der Halterung und flog in großen Sätzen hinter mir her. Ich hatte Glück, es hat den Härtetest überstanden.
    In irgendeiner Ortschaft rammte mich dann schließlich ein Kleinwagen, dessen Fahrer unvermittelt wohl wenden wollte. Erst als seine Fahrertür meinen rechten Zylinder küsste zog er zum Glück wieder nach rechts. Ich habe mich schon auf der Straße liegen sehen, kam aber links zum Halten. Wie ein begossener Pudel und schuldbewusst ließ er meine Schimpfkanonade, die er natürlich nicht verstand über sich ergehen und versuchte sich damit zu entschuldigen, daß sein Blinker "malo" sei.
    Er wusste offenbar dass der nicht funktioniert. Ausser Dellen an seinem Auto und meinem Alukoffer war es gerade noch mal gut gegangen. Heute war also doch mein Glückstag. Wir schüttelten uns die Hand. Sein Blick wird mir in Erinnerung bleiben.
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  • Day 12

    Die Berge verstecken sich

    December 11, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 16 °C

    Auf der Fahrt nach Süden schlage ich noch einen Haken in die chilenische Schweiz. Pucon ist touristisch voll erschlossen. Von hier kann man auch Skitouren auf einen der umliegenden malerischen Vulkane machen.
    Ich muss mich leider mit den Plakaten der zahlreichen Tour Anbieter begnügen. Die Berge stecken in dicken Wolken, am nächsten Tag regnet es.
    Auch die Weiterfahrt verläuft nass und kalt. Eine eingestürzte Brücke zwingt über dreckige Pisten. Nochmals biege ich vom Weg in Richtung des Vulkan Osorno ab. Die Landschaft mit viel Viehzucht könnte auch im Allgäu sein. Die dichten Wälder mit lautem Vogelgezwitscher erinnern an Neuseeland.
    Aber auch der Osorno zeigt sich nicht. Eigentlich könnte ich ihn vom Zimmerfenster meines einsam gelegenen Hostels sehen. Derweil erklärt mir mein Gastgeber seine Sicht der Weltpolitik und dass seine aus Deutschland stammenden Vorfahren das Land urbar gemacht hätten. Mapuche habe es hier wenige gegeben, weil das Leben hier und damals sehr hart gewesen sei.
    Vielleicht lacht ja morgen der Osorno durch mein Zimmerfenster.
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  • Day 14

    Das Wetter bleibt stabil - schlecht

    December 13, 2018 in Chile ⋅ 🌧 12 °C

    Am Morgen schaut der Gipfel des Osorno ganz kurz zwischen den Wolken durch, dann setzt er wieder eine Kappe auf. Die 130 km zu meinem nächsten Ziel gondle ich gemütlich vorwärts. Es ist kalt, aber noch trocken. Unterwegs sehe ich ein verlockendes Schild: Kuchen, Streusel, Strudel. Ich biege zu dem alten Holzhaus ab und bekomme ein riesiges Stück Apfelkuchen und eine Tasse Kaffee aufgetischt. Aber alles hat seinen Preis, umgerechnet 7€ sind dafür fällig. Chile ist kein billiges Reiseland.
    Es ist nicht mehr weit zum Meer und der Hafenstadt Puerto Montt. Das ist zwar keine Schönheit aber hier wird einem nicht langweilig. Zwischen den alten Läden und Fischmarkt am Hafen und dem topmodernen Einkaufszentrum liegen Welten. Überall Märkte und auf den Kreuzungen geben die Jongleure ihr bestes. Und es gibt einen deutschen Club und eine deutsche Feuerwehr. Ich bleibe noch einen Tag, kaufe ein Fährticket und hoffe für morgen auf besseres Wetter. Heute regnet es ohne Unterbrechung.
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  • Day 15

    Carretera austral-Traumstraße Südchiles

    December 14, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 7 °C

    Die Carretera austral ist die Traumstraße Südchiles.
    Sie heißt auch 'El Camino Austral', 'Camino Longitudinal Austral' oder nur Ruta 7 . Sie beginnt in Puerto Montt, wo die Panamericana endet, die ganz Chile durchzieht. Im Süden endet die Ruta 7 bei Villa O'Higgins als Sackgasse. Einem Weiterbau steht das Campo de Hielo Sur im Weg, das größte Eisfeld ausserhalb der Polarregion. Für Bergsteiger: hier steht dann der Fitz Roy.
    Die Carretera war ein Projekt Pinochet's, der sie ab 1976 bauen ließ. Davor waren Orte wie die deutsche Gründung Puyuhuapi nur mit dem Schiff erreichbar.
    Sie gilt als das aufwendigste Projekt Chiles. Die 1350 km lange Strecke zieht sich durch dichte Regenwälder (was ich zu spüren bekomme), vorbei an Fjorden, Gletschern, Flüssen und zwischen Gebirgszügen mit vielen aktiven Vulkanen.
    Noch immer ist nur ein Teil der Strecke asphaltiert. Genau vor einem Jahr verwüstete eine riesige Schlammlawine bei Villa Santa Lucia die Strecke über eine Länge von 4 km, hinterließ riesige zerstörte Flächen und verwüstete einen Teil des Ortes, wobei es mehrere Tote gab. Über 2 Monate war die Ruta gesperrt. Auch heute wird einem beim befahren dieses Teils das Ausmaß der Naturgewalten bewusst.
    Die Carretera austral hat noch immer eine hohe Anziehungskraft auch für viele Radfahrer. Trotzdem hat man die Straße die meiste Zeit für sich allein.
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