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  • Day 20

    Bukit Lawang - das Tor zum Dschungel

    October 7, 2022 in Indonesia ⋅ ☁️ 27 °C

    Und wieder eine Destination, die abgelegener kaum sein könnte: Bukit Lawang, das Tor zum Dschungel von Nord-Sumatra. 🇮🇩 Nachdem unser Flug von Padang nach Medan auf den Nachmittag verschoben wurde, war es schon dunkel, als Christian, der Fahrer von “Orangutan Jungle Treks”, uns am Kualanamu Airport abholte. Vier Stunden brauchten wir - erst durch den Stau von Medan, dann über die holprigen Strassen des Hinterlandes - bis wir endlich todmüde das Ziel erreicht hatten: Die wunderschöne Öko Lodge Bambu, ein kleines Resort am Fluss von Bukit Lawang.
    Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten: Florian hatte unterwegs einen blinden Passagier aufgelesen, als wir uns am Wegrand kurz die Füsse vetreten haben. Ein Blutegel biss sich an seiner Ferse fest und wir entdeckten ihn erst - riesig und mit Blut vollgesogen - im Hotelzimmer. Igitt! 😱😝 Die fiesen Dinger haben wohl einen Blutverdünner im Speichel, denn es war eine echte Herausforderung, die Blutung zu stoppen.
    Nach einer erholsamen Nacht und einem herrlichen Frühstück im futuristisch gebauten Bambu Restaurant, ging es auf eine erste Entdeckungstour mit Tuk Tuks.
    Unser Guide André zeigte uns erst die Reisfelder. Diese werden immer noch von Hand bepflanzt und geerntet - eine aufwendige Arbeit. 🌾🍚
    Viel einfacher und erträglicher ist der Anbau von Palmöl. 🌴Doch diese durstigen Palmen zerstören den Boden und für die immer grösser werdenden Plantagen wird auch viel Regenwald abgeholzt. Mit dem Wald schrumpft auch die Zahl der Orang Utans und anderen bedrohten Tierarten. Warum also setzen hier alle auf die Produktion von diesem billigen Pflanzenfett, das in der Hälfte unserer Supermarktprodukte steckt? Ganz einfach: Es ist als würde das Geld auf Ölpalmen wachsen. Alle zwei Wochen können mit geringem Aufwand die Früchstände geerntet werden, welche 15-25 kg wiegen. Die Bauern bekommen pro Kilo 1700 IDR (0.11 CHF), pro Fruchtstand also rund 2.20 CHF. Da ist es wohl schwer zu widerstehen.
    Nebst Öl- werden hier aber auch Zuckerpalmen angebaut. Der süsse Saft wird zweimal pro Tag direkt von der Palme angezapft (ähnlich wie beim Gummibaum) und anschliessend gut vier Stunden über dem Feuer geköchelt, bis eine dickflüssige Paste gewonnen werden kann, die einen an Honig erinnert. In einem nächsten Schritt kann auch trockener Palmzucker produziert werden, welcher in die Form eines Hockey Pucks gepresst wird. Die Mädchen waren vom Geschmack begeistert. 😋
    Zum Ausflug gehörte auch der Besuch einer Tofuproduktion (welche mich an die schweizerische Bergkäseproduktion erinnerte), einer Schule und schliesslich eines Marktes.
    Zurück in der Lodge schappte sich ein Affe eine der zwei reifen Mangos, die wir soeben am Markt gekauft hatten.
    Morgen hoffen wir noch grössere Affen im Dschungel zu sehen: Orang Utans!
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