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  • Day 3–7

    Tokio

    March 17 in Japan ⋅ 🌬 21 °C

    Buntes Tokio. Mit aktuell 38,5 Millionen Menschen der größte Ballungsraum der Welt. Hier treffen Tradition und Moderne zusammen.
    Der Kaiserpalast liegt eingebettet zwischen Hochhäusern. Im Stadtteil Akihabra kauften wir in einem kleinen, alten Laden, traditionelle Stäbchen und einen Chasen (Matcha Besen), nur um ein paar Meter weiter im Neonlicht Cosplayer zu sehen. In einem 8-Stöckigen, extrem eng vollgestopften Kaufhaus gibt es zahllose Shops mit Anime und Manga Figuren sowie Karten, Buttons und anderen Fanbedarf in jeder nur erdenklichen Preislage. Wir streiften durch mehrstöckige Spielhallen mit mannsgroßen Videospielen, durch Patchinko-Läden und spielten Dart für einen Preis pro Stunde inklusive Getränke-Flatrate. Wir schwebten auf einer Wolke, planschten mit Neonkois, sahen ein Hochzeitspaar, welches auch nach den klassischen Hochzeitsfotos nur schüchtern Händchen hielt und sprachen mit frischgebackenen Uni-Absolventen in traditionellen Gewändern. Etwas weiter dann wurden Flyer von Cosplay-Mädchen für Spielhallen, Maid-Cafés und vermutlich auch Cuddle-Cafés und Soaplands verteilt (viel Spaß beim googeln und staunen). Umgeben von Hochhäusern und dem drittgrößten Bauwerk der Welt steht ein Heiligtum, an dessen Vorplatz Buden installiert sind, die Tinnef und Süßigkeiten verkaufen oder in denen man sich auf Wunsch auch einfach einen Kimono für die Besichtigung oder für passende Instagram Fotos leihen kann.

    Die Menschen hier sind sehr freundlich und höflich und doch ist es eine andere Kultur. Als wir mal wieder gegen den Strom liefen (ja, auch für Fußgänger gilt Linksverkehr), wurde sich, deutlich hörbar auf Englisch und klar für uns bestimmt, mit den Satz unterhalten: "They walk on the other side in the West". Wir sahen aber auch einen Apple Watch tragenden Menschen in der U-Bahn in einer Decke gehüllt auf dem Boden schlafend. Von ihm nahm kaum jemand Notiz und zum raus gehen wurde einfach über ihn hinweg gestiegen.
    Mit dem Rezeptionisten lachten wir herzlich, als wir eine Nachricht auf unserem Zimmer vorfanden, doch unser Curry-Gericht für die Mikrowelle abzuholen, dass wir anscheinend unbewusst beim elektronischen Zimmer-Check-In gleichzeitig erworben hatten.

    All das zeigt: Tokio ist ein absoluter Schmelztiegel. Super spannend und super schön. Irgendwie vertraut und doch gleichzeitig ganz anders und genauso schwer ergründlich.
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