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  • Day 34

    Montenegro - Gefühlsachterbahn

    May 8, 2022 in Montenegro ⋅ ⛅ 16 °C

    Montenegro gilt ja vielerorts als Geheimtipp. So manche Reportage versprach auf jeden Fall tolle Landschaften und großartige Natur. Und ja, das stimmt. Anders als in Kroatien sind die Berge hier von üppigen Grün bedeckt und noch höher. Immer wenn man das Land aus einer Panoramasicht betrachten kann, zum Beispiel von einem Pass, Gipfel, Ufer oder Wasser ist man beeindruckt. Hier kommen einem Assoziazionen zu den Anden, Thailand oder Vietnam in den Sinn. Die Bucht von Kotor beispielsweise. Die beeindruckende Geographie kann man eigentlich nur aus der Höhe richtig erfassen. Das Gleiche gilt für den Skardarskosee. Und dank unseres robusten Autos kann man auch den noch so abenteuerlichsten Pass fahren und die Aussichten genießen. Die Abbrüche in den uralten Straßenbelägen darf man da nicht so ernst nehmen, sie werden das Auto schon tragen :-). Das rede ich Agnes immer ein, damit wenigstens zwischen uns die Balance bleibt ;-).
    Ja, und dann bleibt neben den Panoramasichten noch die alltägliche Realität. Die Bucht von Kotor bietet noch gut gepflegte Campingplätze, nicht wie an der kroatischen Küste, aber voll ok. Spätestens am Skardarskosee hies uns der Balkan willkommen, wie ich ihn erwartet hatte. Google sagt 5 Sterne, wir sagen: alle Rezessionen gekauft :-). Nach 4 Anläufen nächtigten wir auf einem weiteren in Google angepriesenem Campingplatz. Wir waren die einzigen Gäste im Vorgarten einer netten Familie. Zur Familie gehörten 4 Hunde ersten Grades plus weitere 3-5 die gerne dazugehören wollten, aber nicht durften, was die Hunde stündlich neu ausfochten. Und wir nun mittendrin im Getümmel mit unserer Elli :-). Ich weiß noch nicht genau, wie das hier mit den Hunden läuft, sie haben aber einen höllen Respekt vor Menschen. Woher der kommt? Ich will es garnicht wissen, es gibt uns aber erstmal das Gefühl, Elli im Zweifel beschützen zu können. Und Elli? Für Sie sind alle Hunde gleich, sie scheint den Dreh raus zu haben und lässt sich nicht beeindrucken. Hoffentlich bleibt das so.
    Die Nacht auf dem Campingplatz war nass und unsere Markise spendete uns abends wertvollen Regenschutz, der dann nachts vom Alfahund der Mäute verteidigt wurde. Jeder Eindringling wurde in einer wilden Keilerlei wieder auf seinen Platz im Nassen verjagt und Elli hat gelegentlich aus erhabener Höhe des Dachzeltes zum Beifall gebellt. Willkommen auf dem Balkan :-).
    Nicht falsch verstehen, der Balkan hat viel mehr Facetten als ich es hier beschreiben kann. Es war für uns einfach erstmal prägend und besonders.
    Morgen gehts weiter nach Albanien, dass sicher nicht weniger Aufregung verspricht. Aber spätestens in Griechenland werden wir mal länger Pause machen, also Urlaub ;-). So ein bisschen sind wir inzwischen reif für ein paar Sorglostage, ohne Suche nach Unterkünften, Wegen und sonstigen Entscheidungen des Reisealltags.
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