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  • Day 5

    Point Blondin

    April 28, 2022 in Morocco ⋅ ⛅ 19 °C

    Marokkos Wetter ist wunderbar berechenbar. Die Wellen die sich morgens in voller Eleganz an der kleinen Insel immer am selben Punkt in eine schöne linke verwandeln, werden schon ein paar Stunden später verlässlich von 12 bis 24 Knoten Wind herunter gewalzt. Das erst Mal an einem Riff surfen ist gruselig. Wenn man beim Reingehen ins Wasser sich schon fast die Füße an den scharfen Steinkanten zerschneidet mag man sich gar nicht ausmalen wie es wär hier in die unermüdliche Waschmaschine von den ein bis einandhalb Meterwellen in den Schleudergang geworfen zu werden. Gerade durch diesen Nervenkitzel wurde das surfen noch bewusster. Man weiß wenn man nach links paddelt gerät man unausweichlich von seinem stillen Teich in die unaufhaltbare Kraft der alle neun Sekunden erscheinenden Wellen. Jeder der Crew ist mindestens eine schöne Welle gesurft und das lange Softtop von meinem Bruder dient als Ersatzlongboard für ewig andauernde perfekte Wellen. Da man sehr weit surfen konnte war das lange Rauspaddeln das anstrengende an allem (was ein Luxusproblem). Nach der Session dann erstmal Ruhe. Auf dem Dach des Busses konnte ich in Ruhe in kurzer Hose lesen. Heute morgen ist sogar eine Frau hier in kurzen Sachen alleine vorbeigejoggt. Man merkt, dass diese Stadt im Punkt Gleichberechtigung um einiges offener und entspannter ist. Die zweite Session war noch wilder. Die Wellen waren von dem aufgekommen auflandigem Wind ganz kaddelig und unregelmäßiger. Schnell war die Paddelkraft verbraucht und als ich in einem Waschgang mehrmals das scharfkantige Riff streifte langte es mir und ich ging mit einem Souvenir bestehend aus zwei Muscheln im Fuß dann doch lieber raus. Die Jungs hatten ein paar richtig gute Wellen bekommen und abends gab es zwei große Töpfe mit Couscous und Gemüse, welches wir wie immer mit vier Löffeln bewaffnet direkt aus dem Topf mit großen Surfhunger teilten.Read more