Hawaii

March - April 2023
A short but fine adventure by Reisetagebuch von Celine Read more
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    March 28, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 25 °C

    *28.03.23*
    Um 23:35 Uhr startete der Flug und um 9:15 Uhr landeten wir dann in Honolulu.
    Am Flughafen mussten wir wegen zwei Äpfeln (die wir zum Frühstück im Flugzeug bekommen haben und uns für später aufheben wollten) erstmal mit einem Sicherheitsmenschen mitgehen, der uns schon etwas auslachte und meinte, die Äpfel dürfen wir leider nicht behalten, er könnte uns aber ein paar Drogen anbieten. Dankenswerterweise mussten wir nicht auch noch eine Strafe dafür bezahlen, dass wir Obst mit ins Land gebracht haben.
    Uns gefiel es hier erstmal leider gar nicht. Schon die Stewardessen im Flugzeug und auch der Busfahrer waren echt unfreundlich. An der Bushaltestelle saß eine Frau, die lautstark rumschrie. Auf mich wirkte sie, als wäre sie geistig nicht ganz anwesend und in ihrem Kopf würde sich ein Tonband abspielen. Überall sah man auf den Gehwegen und im Park Obdachlose, die sich mit Hilfe von Planen, Einkaufswägen und Kabelbindern ihre Unterschlüpfe gebaut haben. Man war Umgeben von riesigen Hotelanlagen und der Strand war vor Liegen und Sonnenschirmen kaum zu sehen. Wow, das ist mal ein extremer Kontrast zu Neuseeland.
    Achja, da war dann noch die Sache mit der Zeit… Bei der Landung sagten sie im Flugzeug Dienstag, den 28. März an. Ich dachte zunächst, dass sie sich sicher vertan haben. Als wir dann später im Bus saßen und dort auch Dienstag dran stand, war ich erstmal verwirrt. Dass die eine Stunde Zeitverschiebung nicht nach vorne geht, sondern 23h nach hinten gehen, habe ich nicht bedacht. Okay, dann ist also wieder Dienstag. Einen Tag zweimal zu leben fühlt sich wirklich seltsam an!
    Im Hotel konnten wir zum Glück die eine Nacht problemlos noch dazu buchen. Wir sind klitschnass dort angekommen, da wir eine Busstation zu früh ausgestiegen sind und es in dem Moment aus allen Kübeln anfing zu schütten.
    Am Nachmittag liefen wir erstmal durch die Straßen, um und einen Überblick von der Umgebung zu verschaffen. Hier tragen tatsächlich richtig klischeehaft die ganzen Frauen Blumen im Haar.
    Im Supermarkt sind uns dann erstmal fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Was sind das für Preise? Spinnen die? Einen Apfel für 4$, eine Flasche Wasser für 7$, Pfeffer für 8$. In Neuseeland hatte man ja noch einen Wechselkurs von 0,58 ct pro NZD, bei USD jedoch ist es zum Euro fast identisch (0,92 ct pro $). Ebenso schockierend sind diese wahnsinnig langen Zutatenlisten. Bei einer Salatbox mit Dressing war die Liste so lang, dass wir allein davon schon abgeschreckt waren, was denn alles in diesem Dressing stecken muss, da der Rest ja nur Gemüse war. Noch schlimmer als damals in Thailand ist hier der zugefügte Zucker. Egal ob in Brot, Joghurt oder sogar Kaffee, überall steckt dreifach Zucker drin. Kein Wunder, dass in Amerika so viele übergewichtig und gesundheitsgefährdet sind. Die machen ihre Leute ja regelrecht krank und das auch noch bei so einem Gesundheitssystem. Dazu kommt noch, dass die schlechte Ernährung viel günstiger ist. Während ein Apfel 4$ kostet, bekommst du für den gleichen Preis fünf Donuts.

    *29.03.23*
    Morgens sind wir nochmal zu einem größeren Supermarkt gelaufen. Nebendran sah man im Park einen schwarzen Mann, der in Handschellen auf dem Boden saß und auf den zwei Polizisten einredeten. Wir wussten nicht worum es ging, da wir nur daran vorbeiliefen, aber irgendwie war dies schon wieder ein klischeebehaftetes Bild, wie man es, dank der Medien, von Amerika hat. Nachdem wir gefrühstückt haben, brachen wir auf Richtung Diamond Head. Dies ist ein Vulkan, von dem man einen schönen Ausblick haben soll. Der Weg dorthin führte an einem Lookout vorbei, von dem man ebenso über ganz Waikiki schauen konnte. Nach ca. einer Stunde kamen wir dann beim Startpunkt, von wo aus man auf den Vulkan laufen konnte, an.
    30 Minuten sollte es hinaufgehen und es kostete Eintritt. Nachdem wir ans Kassenhäuschen gingen, begegnete uns wieder eine wirklich unfreundliche Dame, die uns direkt anpampte, dass wir ohne vorherige Onlinereservierung nicht reinkommen. Als wir online das Formular dann ausfüllen wollten, funktionierte dies nicht. Uns war der Aufwand für eine halbe Stunde wandern dann auch zu blöd, weil wir auch komplett unsere ganzen Daten angeben mussten. Somit drehten wir wieder um.
    An der Stelle möchte ich erwähnen, dass nicht alle hier so unfreundlich sind. Wir haben auch jetzt schon ein paar wirklich nette Begegnungen gehabt. Die mürrischen Leute fallen uns gerade nur extrem auf, da uns in Neuseeland nicht ein einziges Mal jemand unhöflich gegenüber getreten ist.
    Abends genossen wir noch den Rest Sonne am Strand und gingen eine Runde schwimmen.

    *30.03.23*
    Tag 3 und langsam können wir uns etwas mehr mit Honolulu anfreunden. Ich hätte die Insel gerne mal vor 50 Jahren gesehen. Mittlerweile ist alles rein auf Tourismus gemacht. Riesige Hotelanlagen, teure Restaurants und jede Menge hochpreisiger Geschäfte. Zumindest in der Ecke von Waikiki. Ich hoffe, wir schaffen es in den nächsten zwei Tagen auch noch, einmal die obere Seite zu erkunden, in der man mehr in der Natur ist und wandern gehen kann.
    Den Tag heute verbrachten wir am Strand und liefen abends eine große Runde bis zur Magic Island Lagune. Mehrmals habe ich jetzt schon gehört, dass die Insel Kauai eine traumhafte Natur haben und eher paradiesisch sein soll, als die Insel O‘ahu. Leider ist unser Aufenthalt zu kurz, um dort einmal rüberzufahren/-fliegen.

    *31.03.23*
    Zum Frühstück holten wir uns ganz traditionell eine Poke Bowl. Ein Fischsalat, der hier seinen Ursprung hat. Maja aß ihn natürlich vegan mit Tofu. Etwas widersprüchlich, da der Fisch ja die Bowl ausmacht. Sie hat ihn übrigens nicht aufgegessen, da sie ihr mit dem Seetang darin zu sehr nach Fisch geschmeckt hat.
    Um 14 Uhr liefen wir dann vom Hotel zu unserem Couchsurfig-Host, der nur 15min zu Fuß entfernt wohnte.
    Der Empfang war irgendwie etwas seltsam und lieblos. Auch hatte er so einen extremen Dialekt, dass wir ihn beim ersten Gespräch kaum verstanden haben. Wir stimmten unsere Pläne fürs Wochenende aufeinander ab und dann gingen Maja und ich erst mal einkaufen, da wir abends kochen wollten.
    Während des gesamten Tages sind uns übrigens wieder so viele kuriose Menschen begegnet. Ein obdachloser Mann rammte fluchend einfach seinen Einkaufswagen gegen einen Müllcontainer. Ein Weiterer stand vor einem Mülleimer und brüllte vor sich herum. Der Nächste hatte seltsame Zuckungen und hat immer wieder gegen einen Zaun getreten. Und wieder einer, der mitten auf dem Gehweg stehen blieb und sich einfach mal kurz komplett auszog. Ständig sieht man Menschen, die Gespräche mit entweder sich selbst oder irgendwelchen Gegenständen führen.
    Dazu kommt noch der Müll an allen Ecken und der gefühlt permanente Geruch von Urin.
    So toll die Kulisse am Waikiki Beach auch sein mag und das ist auch das Bild, das offensichtlich viele von Hawaii im Kopf haben, aber das, was hier hinter den Kulissen stattfindet, ist wirklich beängstigend. Man fühlt sich umgeben von Menschen, die nicht nur obdachlos sind, sondern auch psychisch ernsthaft krank sind und eher in eine Nervenklinik gehören. Es war das erste Mal, dass wir uns unwohl dabei fühlten, wenn wir durch die Straßen liefen. Und obwohl diese Menschen einem (hoffentlich) nichts tun, wirken sie unberechenbar und wir versuchten, jeglichen Augenkontakt zu vermeiden. Dazu muss ich nochmal sagen, dass das alles rein auf den Bereich Honolulu bezogen. Wie es in den anderen Orten von O‘ahu oder auf den anderen Inseln Hawaiis aussieht, kann ich nicht beurteilen. Ich bin aber überzeugt davon, dass es auch sehr viel schöne Seiten gibt.
    Aber hier, wo wir gerade sind, spielen sich wirklich erschreckende Szenen ab. Seit dem Jahr 2000 soll sich die Zahl der Obdachlosen auf Hawaii um 61% erhöht haben und 11,5% der Bevölkerung lebt in Armut. Gründe dafür sind die hohen Lebensunterhaltungskosten, die mangelnde Sozialhilfe (diese ist auf 5 Jahre begrenzt), dem Drogenproblem und ein enormer Defizit an psychologischen Hilfsprogrammen.
    Nach dem Abendessen liefen wir nochmal hinunter zum Strand. Jeden Freitag findet hier ein kurzes, aber sehr schönes Feuerwerk statt, das wir uns anschauten.
    Wieder zurück bei unserem Host, kam noch eine Schwedin dazu, die auch hier mit übernachtet. Hier kamen wir alle miteinander schon mehr ins Gespräch, als am Nachmittag.

    *01.04.23*
    Auf dem Tagesplan stand heute der Lanikai Beach. Eine der schöneren Seiten von der Insel O’ahu. Eine zwei-stündige Busfahrt stand uns hier bevor, wobei der letzte Bus nicht kam. Also liefen wir das letzte Stück, das zum Glück nicht allzu weit war.
    Die Wohngegend hier sah schon viel viel besser aus. Alles geordneter und sauberer, ähnlich wie in Neuseeland.
    Der Strand war zwar genauso mit Menschen überfüllt, aber weniger touristisch. Von hier aus machten wie den „Pillbox Hike“. Hier hatte man eine schöne Aussicht über den Ort und dem Meer, mit den zwei Mokulua Inseln.
    Anschließend setzten wir uns noch kurz an den Strand und machten uns dann auf den Rückweg. Da der Verkehr so stockend war und die Busfahrerin meinte, es wäre besser zu laufen, da man dabei schneller sein würde, stiegen wir etwas früher aus. Dabei kamen wir an einem großen Markt vorbei, mit zahlreichen Essens- und Souvenirständen.
    Abends kamen wir nochmal mit unserem Host ins Gespräch, aber die Sympathie zwischen uns fehlte leider immer noch. Nachdem wir ihn auf die Situation mit den Obdachlosen ansprachen, meinte dieser, dass wenn man im Zelt lebt, ja nicht obdachlos wäre und die Menschen alle glücklich hier mit ihrer Situation seien und dass wir ja auch gerade obdachlos wären, da wir gerade kein Zuhause hätten. Ok, das lassen wir einfach mal so stehen. Auch wenn er von sich erzählte, merkte man leider, dass sich sein Weltbild deutlich von unserem unterscheidet.
    Da wir Morgen um 5:20 Uhr mit dem Bus schon wieder zum Flughafen müssen, gingen wir dann auch früh schlafen.
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