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  • Päivä 57

    Battambang

    16. tammikuuta 2023, Kambodza ⋅ ⛅ 31 °C

    Nach dem Dien-Bien-Phu-Intermezzo sind wir vorläufig wieder unter die Busfahrer gegangen. Nachdem Saigon - Phnom Penh mit einer 7-stündigen Busfahrt bewältigt wurde, ging es auch von dort aus mit dem Bus weiter. Der Plan lautete: Nach dem Aufstehen gehts zum Busbahnhof, von dort mit dem Bus weiter zu unserer nächsten Station Battambang. Der Kartenverkäufer offerierte uns Bustickets zum Preis von 10 $. Daraufhin lief Dirk zum Kollegen auf der anderen Straßenseite, der ihm ebenfalls 10 $ zurief. Okay, der erste war eher dran, also bekommt der den Zuschlag. Wieder bei Ticketverkäufer A angekommen, sah dieser offenbar seine Felle davonschwimmen und meinte: "Okay, 8 $!" Okay! Beim Wechselgeld bestand Dirk auf Dollars. Ticketverkäufer A lief los für Wechselgeld und fand aber niemanden mit Small Dollars, er bekam nur 35 in großen Scheinen zusammen. Dirk bot ihm dann 4.000 Riel an, die er dann ablehnte (They really love Dollars!). Also gabs 2 Bustickets für 15 anstatt 20 Dollar. Toll! Das nächste Frühstück ist finanziert!

    Im Bus fuhren wir nur ca. 20 Minuten, dann wurden wir rausgeschmissen und in den nächsten Bus verfrachtet. Der Busfahrer drehte die Mucke auf und los ging die Fahrt. Nach 7 Stunden Gejuckel erreichten wir Battambang. Abends beriet uns unser überfreundlicher Host was man dort erleben kann, er plante unsere nächsten 2 Tage durch und organisierte alles. Auch mal ganz nett! Danach gings noch in die Stadt, dessen Zentrum sehr von schönen französischen Kolonialbauten geprägt ist. Teilweise werden diese auch renoviert und sehen wirklich sehr schick aus!

    Am nächsten Morgen sammelte Sopon uns mit seinem Tuktuk ein und wir starteten einen Tagestrip mit vielen verschiedenen Stationen, die der Übersichtlichhkeithalber stichpunktartig aufgeführt werden:

    1. Buddhistischer Tempel, der auch als Gefängnis der Roten Khmer genutzt wurde. Dahinter befand sich eins der Killingfields mit einem entsprechenden Monument. An diesem Ort wurden 10.008 Menschen hingerichtet, zudem kam es nach den Hinrichtungen zu angeordneten Fällen von Kannibalismus. Die Tempel werden hier nach und nach restauriert und teilweise wieder aufgebaut oder neugebaut, nachdem sie in den 70ern zerstört wurden. Das ist auch auffälig, wenn man hier durch die Gegend fährt, da es ein Bild ist, das man sonst nicht kennt. Tempel, Kirchen usw. sind ja normalerweise uralt und werden nicht neu gebaut.

    2. Wir haben gesehen, wie Reispapier, Bamboo Sticky Rice (süßer Takeaway-Reis im Bambus-Stab, sehr lecker!), getrocknete Bananen, Fischkäse uvm. hergestellt werden und durften auch probieren. Alles sehr traditionell, worauf die Leute sehr stolz sind. Kleines betriebswirtschaftliches Rechenspiel: 1.000 pro Tag hergestellte Reispapiere werden für 0,02 $ pro Stück an umliegende Restaurants und Straßenstände veräußert. Von dem Erlös werden die benötigten Rohstoffe für ca. 10 $ eingekauft und eine ganze Familie ernährt.

    3. Wir waren bei einem buddhistischen Tempel, der direkt neben einen hinduistischen Tempel in den Dschungel gebaut wurde. Der hinduistische ist ca. 1.000 Jahre alt und ist aber nur noch eine Ruine, da die Roten Khmer damals versucht haben, die Steine des Tempels zu nutzen, um einen Staudamm zu bauen. Das hat aber nicht funktioniert, da niemand mehr da war, der wusste wie man einen Staudamm baut.

    4. Nach dem Mittagessen fuhren wir zum Bamboo-Train. Die stellen 2 Zugachsen auf die Schienen legen dort lose ein Bambusgestell drauf. Dann kommt ein Motor mit Keilriemen drauf, der die Hinterachse antreibt. Dort setzt man sich drauf und das Ding brettert mit 35 km/h über die Schienen. Nach 15 Minuten hält man an einer Station, bei der man von Kindern belabert wird Merch zu kaufen. Dann gehts wieder zurück und wenn man Glück hat sitzt man auf dem Draisin, der nicht abgebaut wird, um die anderen vorbei zu lassen. Früher wurden die Gefährte richtig für den Personen- und Warentransport genutzt. Heute ist es nur noch eine Touriattraktion, man fährt allerdings auf einer echten Bahnstrecke.

    5. Killing Caves. Oberhalb des Heimatdorfes unseres Guides Sopon steht ein Tempel, der auch als Gefängnis und Folterkammer diente. Schulen und Tempel für sowas zu nutzen, hatte System. Jede Nacht wurden 10-15 Menschen in den umliegenden Höhlen getötet, reingeworfen und dort liegen gelassen. Unter anderem auch die Tante unseres Guides, der dies und vieles andere live mit ansehen musste. Die Geschichten sind nicht einfach zu verdauen und es ist sehr erstaunlich, wie offen Sopon damit umgeht. Das ist wahrscheinlich seine Art, dies zu verarbeiten.
    Anschließend waren wir noch ganz oben auf dem Berg, wo noch ein Tempel sowie zwei alte DDR- und UDSSR-Geschütze stehen. Dort wuselten auch sehr viele Affen rum und zeigten uns tolle Kletterkunststücke.

    6. Bat-Höhle. An besagtem Berg leben Millionen von Fledermäusen, die nach Sonnenuntergang innerhalb von 30 Minuten alle ihre Höhle verlassen. Wir schauten uns dieses Naturschauspiel an einem Hang an und sahen, wie der Schwarm sich in der Abendsonne im kompletten Umland verteilte. Nach Hause kommen die Fledermäuse allerdings nicht alle zusammen, sondern einzeln oder in kleinen Gruppen. Ein junger Mann aus Großbritannien kommentierte frei übersetzt: "Das ist wie wenn Du mit Deinen Freunden feiern gehst. Am Anfang sind noch alle zusammen, aber am Ende gehen alle einzeln Heim und niemand weiß wie der andere oder man selbst nach Hause gekommen ist. Schlauer Mann!
    Danach war die Tour beendet. Wir haben an diesem Tag beeindruckend viel erlebt, gesehen und gehört. Wir waren nur 2 Nächte in Battambang, dieser Ort hat aber einen prägenden Eindruck hinterlassen.

    Am nächsten Morgen wurden wir um halb 7, diesmal samt Gepäck mit dem Tuktuk eingesammelt und zur nächsten Bootstation gebracht.
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