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  • Day 92

    Chiang Mai

    February 20, 2023 in Thailand

    Obwohl wir am Weltmettbrötchentag (14. Februar) in Chiang Mai ankamen, gab es keine Mettbrötchen. Bei der international ausgerichteten Bar- und Restaurantszene sollten die lokalen Betreiber daran definitiv arbeiten. Stattdessen hatten viele Läden Rosen, Herzchen und anderes Zeug aufgehängt. Wir wollen Mettbrötchen!!

    Nach den vielen verschiedenen Stationen der letzten Tage freuten wir uns auf 2 Nächte im gleichen Bett. Am Zwischentag unternahmen wir außer der Stadterkundung zu Fuß zunächst nichts und am Abend fanden wir zufällig einen aufgebauten Sportplatz, der so aussah wie eine Mischung aus Badminton und Volleyball. Dort standen sich 2 Teams gegenüber, die eine geile Sportart namens Sepak Takraw ausübten, die wiederum eine Mischung aus Volleyball, Fußball und Karate sein könnte. Wie beim Volleyball wird versucht, den Ball im Feld des Gegners zu versenken, allerdings mit den Körperteilen, die beim Fußball erlaubt sind. Wer viele Fallrückzieher und andere artistische Einlagen sehen will, sollte sich das mal ansehen!

    Am nächsten Tag wurden wir morgens für einen 2-tägigen Elefantentrip abgeholt. Das wollten wir schon die ganze Zeit mal machen und nun war es so weit. Diese Tour wurde uns vorab von 2 Personen unabhängig voneinander empfohlen. Zunächst stand Bamboo-Rafting auf dem Programm. Hierbei fährt man eine halbe Stunde mit einem Bambus-Floß über einen kleinen Fluss und direkt am Ufer tauchen immer wieder Elefanten auf, die in den umliegenden Elefanten-Resorts leben. Danach starteten wir mit unserer 9-köpfigen Reisegruppe eine mehrstündige Wanderung durch den Urwald. Bei schweißtreibenden Temperaturen machten wir Halt an einem Wasserfall und sahen allerhand Pflanzen und Tiere. Die Tarantel bekamen wir leider nicht zu Gesicht, da wir hinten liefen und sie sich verkrümelte, als die ersten an ihrem Nest vorbeiliefen. Am frühen Abend erreichten wir unser Nachtlager. Das war eine Bambusscheune, auf der wir auf Bambuspritschen unsere Matratzen ausbreiten und unter Moskitonetzen pennen konnten. Wir haben also in einer Art Schlafsaal gepennt. Jetzt sind wir echte Backpacker!

    Als wir unsere Sachen abgelegt hatten, kamen 2 Elefanten mit ihren "Betreuern" angelaufen und wir konnten sie füttern und streicheln (also die Elefanten, nicht die Betreuer). Das sind wirklich beeindruckende Tiere. Später kam noch ein jüngerer Elefant mit dem Chef des Hauses vorbei. Der Chef war sehr begeistert von seinem Elefanten und zeigte uns, wie sehr dieser ihn mag. Er hatte in den letzten Jahren wohl ein starkes Abhängigkeitsverhältnis geschaffen. Wie Benjamin Blümchen bekam der kleine Elefant immer wieder Zuckerstückchen zugesteckt.

    Am nächsten Tag gab es weitere Programmpunkte, die eigentlich niemand benötigt: Schlammbad mit Elefanten, Baden im Fluss mit Elefanten. Hier wurde versucht, etwas für uns Touris zu bieten, was aber eigentlich niemand braucht. Angucken und abends füttern würde reichen. Seit einigen Jahren wird Elefantenreiten nicht mehr angeboten, weil die Touris das nicht mehr wollen. Baden ist jetzt anscheinend das Ersatzprogramm. Später liefen wir nochmal 1,5 Stunden zu einem Wasserfall und wurden nach dem Mittagessen wieder zum Hotel gefahren. Wir fuhren mit gemischten Gefühlen. Einerseits sind es faszinierende Tiere, denen wir noch nie so nah sein konnten. Andererseits trügte der Schein doch etwas, vor allem als wir morgens eine Busladung Menschen sahen, die zu den Elefanten geführt wurden und als die weg war, kam die nächste Busladung. Es glich einer gewissen Massenabfertigung und war nicht das suggerierte private Elefantenerlebnis. Lt. Infos von unserem Gastgeber leben in T-Hailand ca. 5.000 Elefanten, von denen 3.500 einen "Besitzer" haben und 1.500 frei im Nationalpark leben. Wer sich einen Elefanten zulegen möchte, zahlt ca. 85.000 €. Man sollte aber bedenken, dass die viel Hunger haben (nehmen täglich 10% ihres Körpergewichts an Nahrung auf und fressen 20 Stunden am Tag).

    Wir checkten abends in einem neuen Hotel in Chiang Mai ein und feierten am Samstag den Geburtstag von Dirk. Passend für einen 36. Geburtstag ging es in das Wasserspieleparadies "Water Park Grand Canyon". Wir hatten dort extrem viel Spaß und flogen beim Rennen über die Hindernisse ständig ins Wasser, was bei Temperaturen jenseits der 30 Grad immer eine willkommene Abkühlung war. Als wir wieder am Hotel waren, verspeisten wir den personalisierten Geburtstagskuchen, den Anna organisiert hatte und der mittags per Scooter-Taxi zum Hotel geliefert wurde. Danach trafen wir auf dem Nachtmarkt ein Pärchen, das wir auf der Bootsfahrt nach T-Hailand kennengelernt hatten, zogen durch die Bars und konsumierten einige hopfenhaltige Getränke. Unsere beiden Mitstreiter verabschiedeten sich, da die meisten Bars um halb 2 schon zu hatten. Auf Google Maps fanden wir das "Crazy German", das bis 2 Uhr aufhaben sollte. Dort blieben wir bis halb 5 und spielten bei Kaltschalen und kontroversen Diskussionen über Jürgen Klopp Billard mit zwei Liverpool-Fans aus Nordirland. Anschließend gabs noch ein frühes Frühstück beim Delikatessenrestaurant zur Goldenen Möwe und dann ab ins Bett. Standardprogramm also für einen Karnevals-Geburtstagssamstag.

    Der folgende Sonntag brachte am Abend viel Erbauliches. Wir schälten uns irgendwann aus dem Bett, holten uns Nahrung und fuhren dann zum Stadion zum 700. Geburtstag. Dort wurde der Thai-League-Abstiegskracher zwischen den Lamphun Warriors und Nakhon Ratchasima FC angepfiffen und wir sammelten unseren nächsten exotischen Länderpunkt. Auf dem Feld stolperten ein paar ausrangierte mittelmäßige Europäer und Südamerikaner mit ihren thailändischen Mitstreitern um die Wette. Tore gab es nicht zu sehen, obwohl der Platzwart die Netze richtig geil und weit aufgespannt hatte. Auf der Gegengerade supporteten die 70 Lamphun Ultras ununterbrochen. Es flogen faustgroße Nachtfalter im Stadion umher und das Bier wurde nicht in Plastiktüten serviert. Eine tolle Sache! In Thailand gibts übrigens auch den Videobeweis. Buuuuh!

    Auf dem Nachtmarkt holten wir uns zum Abschluss nochmal was Ungesundes und wurden am nächsten Morgen zum Flughafen gebracht. Nächster Stop: Die Insel Koh Chang im Süden Thailands. Wir wollen nochmal ein paar Tage Urlaub von der Reise machen, bis wir am nächsten Wochenende zurück ins sonnige Deutschland fliegen.
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