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  • Day 4

    Potosi

    November 24, 2022 in Bolivia ⋅ ☁️ 14 °C

    Wo sind wir gerade: Potosi (3.950 m ü. NN.), Casa de Huéspedes Maria Victoria

    Wofür sind wir heute dankbar:
    Dass wir unterwegs so viel gesehen haben und wir den Sprung von 2.800 auf 3.950 hm gut verkraftet haben. Und dass der Typ, der im Bus gereiert hat, nicht auf uns gereiert hat.

    Tolle Dinge, die wir erlebt haben:
    In Sucre war es sehr gut. Wie sich herausgestellt hatte, war unser Hostal auf DER Einkaufsstraße mitten im Zentrum. Dort herrschte ein buntes Treiben, das wir auch in einem Video festgehalten haben.

    Dinge, die wir erlebt haben:
    1. Wir wollten auf eine Kirche gehen, weil es von dort eine tolle Aussicht gibt. Wir waren zu spät und die Kirche hatte schon geschlossen.
    2. Um uns an den nächsten Höhenschritt heranzutasten, unternahmen wir einen Spaziergang auf 3.150 m Höhe. Oben auf dem Hügel gab es einen Mountainbike-Downhill-Parcours und eine große Jesus-Statue mit einem beleuchteten Heiligenschein, die auf Sucre herabblickt. Rundherum gab es etliche kleine Feuerstellen, Müll und kaputte Bierflaschen. Als wir oben waren, haben zwei Männer Feuer gemacht, Gebete gesprochen und 10 Minuten später an die Außenmauer der Statuen-Plattform gepinkelt.
    3. Abends sind wir noch zum örtlichen Fußballstadion gelaufen. Leider finden dort z.Zt. keine Spiele statt, da die bolivianische Liga den Spielbetrieb aufgrund (a-)sozialer Unruhen abgebrochen hat. Nachmehreren Versuchen haben wir es doch noch geschafft, durch ein offenes Tor auf die Tribüne zu gelangen. Einfach toll! Das Stadion wird von vielen weiteren Institutionen genutzt: Kickboxen, Fitness, Karate, Automobilverein, Schulen, Ambulanzzentrum, Zahnarzt und wenn wir es richtig gesehen haben, wohnen da sogar Leute drin. Offenbar befindet sich das Stadion in einem sozial eher schwächer gestellten Viertel. Auf dem Rückweg suchten wir noch einen Händler auf, der mit Trikots handelte, die vermutlich nicht aus Herzogenaurach stammen bzw. der Produktionsauftrag nicht aus Herzogenaurach erteilt wurde, obwohl es draufstand. Das Trikot des örtlichen Fußballvereins, das aussieht wie eine rot-weiß gestreifte Litfaßsäule mit ca. 8-11 Sponsoren drauf, sollte 150 Bolivianos kosten. Zu viel, dachte Dirk, und so dampften wir zurück ins Hostal ab.
    4. Am nächsten Tag (heute) sind wir 3 Stunden mit dem Bus nach Potosi gedüst. Potosi ist eine Minenstadt, in der in den letzten Jahrhunderten extrem viel Silber abgebaut wurde und somit den ehemaligen Kolonialherren aus Spanien zu einem enormen Reichtum verholfen hat. Es hat hier früher richtig gebrummt, daher gibt es in Bolivien ein Sprichwort, das in etwa lautet: „Läuft wie in Potosi“. So wie „läuft wie ein Länderspiel“ in unironisch 😊 Ein Länderspiel haben wir übrigens auch gesehen. Morgens in einem Café. Da war ein Japaner, der nicht wusste wie ihm geschieht und ein junger Mann mit einem roten Nr.-14-Trochowski-Deutschland-Auswärtstrikot. Der Mann hat Geschmack! Zurück zu Potosi: Hier leben knapp 190.000 Menschen. Jedes 2. Haus in der Nähe der Busstation ist im Bau oder eine Bauruine. Die Schluchten vor der Stadt (alte Minen?) sind nun Mülldeponien. Puh. Nicht so schön! Das Stadtzentrum hingegen hat richtig Flair und erinnert an den Reichtum, für den diese Stadt einst sorgte. Nun liegen wir bereits in der Tonne. Potosi ist nur ein Zwischenstopp nach Uyuni. Da geht’s morgen mit dem Bus hin.

    Buenas Noches! HASTA MANANA!
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