Fahrt nach Buchloe und Start

Hatte mir vorgenommen, 30 min eher am Zug zu sein, damit ich im einzigen Zug am Tag ohne Umsteigen in die Urlaubsregion Lindau am Feiertag einen entspannten Fahrradplatz MP bekomme. Hat so mässigRead more
Hatte mir vorgenommen, 30 min eher am Zug zu sein, damit ich im einzigen Zug am Tag ohne Umsteigen in die Urlaubsregion Lindau am Feiertag einen entspannten Fahrradplatz MP bekomme. Hat so mässig geklappt, war etwas spät dran. Platz hatte ich, entspannt war er eher nicht, aber viele nette Menschen kennengelernt, die mir beim rein- und raustragen geholfen und mir Tips über weitere Touren und Räder usw gegeben haben.
Jetz gehts nach einem kurzen Kaffee los ab Buchloe Richtung Bad Wörrishofen. Dort gibts ein Thermalbad, vielleicht hab ich da Lust drauf.
Wetter ist aktuell perfekt. 15 Grad, keine Sonne und es riecht so toll nach dem Regen, der mich nicht erwischt hat. Schauen wir mal, ob das so bleibt oder ob ich meine Regenmontur testen darf.Read more
Abwechslungsreiche 50 km waren das heute. Die Wege waren oft Schotter, aber landschaftlich sehr schön, direkt im Wald entlang der Wertach oder mit Blick auf bewirtschaftete Felder mit Weizen oder etwas ähnlichem, bitte nagelt mich da nicht fest ;)
Auf halben Weg hab ich einen Abstecher nach Türkheim gemacht. Der Wirt hat mir einen halben Liter Weisswein aufgeschwatzt, was meinen Tag noch fröhlicher machte, als er bisher war. Erstaunlicherweise hab ich den Weg bis zum Zeltplatz trotz Promillen, starkem Gegenwind und Schotterweg trotzdem gefunden und mein Zelt nach 4 Versuchen auch geschafft, aufzubauen. Morgen klappt das sicher besser, hab ja heut 4 x geübt ;)Read more
Puh, heut bin ich spät losgekommen, hab etwas zu lange gefrühstückt und mich mit den netten Nachbarn verplaudert, so gegen 11.30 Uhr. Es war dann leider schon recht warm und die ersten Höhenmeter haben mich kalt erwischt. Es war irgendwie zäh und ich hab vermutlich zu wenig Pause gemacht oder nicht genug Proteinshakes getrunken.
Mein Lichtblick war dann das Cafe mit immens guter Auswahl an Gebäck, hab mir die Entscheidung leicht gemacht und einfach alles genommen, auf was ich gerade Hunger hatte. Auch Nudeln und Tomatensauce für das Abendmahl konnte man bei dem Bäcker kaufen, Zwiebel und Käse, alles eingepack, kurz vor Ankunft noch ein paar Ziegen gekrault (meine Hand riecht jetzt noch danach...) und den Berg runter zum wunderschönen Camping Elbsee. Einer der schönsten Campingplätze bisher auf meinen Reisen. Von Autowerkstatt über Sauna und Wertstoffhof, alles vorhanden. Brauchte ich nicht, aber immer gut zu wissen, dass es das gibt ;)
Mir wurde dann wie gestern auch der Standardspruch präsentiert: leider ausgebucht. Nach ein bisschn hm und ähm kam dann der nächste Standardspruch hinterher: eventuell haben wir noch einen, das könnte geradeso gehen. Der Wart raste dann im Golfauto vor mir, ich bin kaum hinterhergekommen. Mein Zeltplatz war der schönste des ganzen Platzes:
2 Zelte auf 100 qm, Blick zum Elbsee, direkt neben mir der Kräutergarten und das Kneippbecken. Ein paar Meter weiter ausserhalb der Sichtweite spielte ein Mann Gitarre und sang alte Klassier, wie 'morgen hier, morgen da' oder 'über den Wolken', neben mir im Zelt ein Thüringer mit standhaften Dialekt, ein bisschen wie daheim :)
Ich war ziemlich platt, hab mir Nudeln gekocht, bin eine Runde über den Zeltplatz geschlendert und werde jetz direkt schlafen gehen. Morgen kommen 500 Höhenmeter, ich hab so die Hosen voll 🫣😬Read more
Heut bin ich ungefähr an alle Grenzen gekommen, die ich so kenne. Meine Güte war das ein wilder Ritt. Die Sonne hat mega geballert, was zur Folge hatte, dass mein Tag von Sonnencreme schmieren und Pause durchzogen war. Ich hatte den Eindruck, ich komme nie an und der Weg wird immer länger.
Hab es mir trotzdem nicht nehmen lassen, einen Abstecher zur ausgezeichneten Hängebrücke zu nehmen. 1,5 km 7% bergauf, Schottee, Wiese und Sonne. Habe viel geschoben, was noch viiiel schlimmer ist, als bergauf fahren, aber wenn fahren nicht geht, bleibt wohl nicht viel über, wa. Nunja, die Hüngebrücke war cool, habe dort auf einer Bank gechillt und mir zwei sehr coole Leuten einen irrelevanten Plausch über dies und das und alles andere geführt und zwei Kindern, deren Eltern nichts zu essen dabei hattem, hab ich Riegel geschenkt, zudem hatte ich auf dem Weg ein selbsgemaltes Eisschild entdeckt und von ein paar Dorfkids ein Eis bekommen. Auch die beeindruckten Leute sind mir in Erinnerung geblieben, die mir ihren Respekt ausdrückten, immer wenn ich eine der 180 Steigungen schnaufend erreicht habe.
Als ich dann um 16.30 Uhr echt spät am Zeltplatz ankam, begrüsste mich direkt ein Schild 'Campen ausgebucht' - wie wir gelernt haben, der Standardspruch. Fahrräder werden aber auch hier nicht abgewiesen, daher alles easy 😎🏕️
Ich war etwas im Unterzucker oder einfach durch und wusste gar nicht so recht, wohin mit mir. Also entschied ich mich, mein Rad einfach mal abzustellen und erstmal essen zu gehen. Das war super, ich hab gestresste Familien mit Kindern beobachtet und festgestellt, dass meine Probleme wirklich sehr gering sind. Zudem haben sich kurz bevor ich aufstehen wollte, 2 erfahrene Radreisende neben mir niedergelassen. Habe gelernt, dass es zu meinem altbewährten 'Frauentrick', den ich nämlich heut angewendet habe: beim Luftaufpumpen einen Mann ansprechen und sagen, dass man das nicht kann und Hilfe braucht - wohl auch ein Gegenmodell gibt. Der Radreisende erzählte mir, dass er in seiner Jugend mit 18 ein altes Auto mit seinem Freund gekauft hat, dass so kaputt war, dass sie vor einer Ausfahrt einen kompletten Werkzeugkasten eingepackt haben, falls etwas kaputt geht. Als sie los fuhren, trafen sie auf eine Frau am Wegesrand, deren Auto kaputt war und die Hilfe benötigte. Sie halfen ihr und bekamen dafür 20 €. Das lief so gut, dass sie daraus ein Geschäftsmodell machten und in der Gegend rum fuhren und Personen halfen, die Probleme mit ihrem Auto hatten. Es war eine sehr interessant und lustige Unterhaltung mit den beiden und hat mir irgendwie den Tag gerettet, nachdem ich ungefähr 18 mal erwähnt habe, dass ich jetzt leider noch mein Zelt aufbauen muss, es war schon 21:00 Uhr, lachten beide und fragten, ob ich mit der Information bewirken möchte, dass er mir hilft. Ich habe es schlussendlich selber aufgebaut und auch sehr gut geschlafen. Ein Tag voller Höhen und Tiefen, und rückwirkend betrachtet, war er sogar ganz schön.Read more
Heute bin ich aufgewacht und wollte abbrechen. Zu arg tat mir alles vom vorherigen Tag weh, neben dem Po vor allem meine Nerven.
Bin dann erstmal liegengeblieben und hab überlegt, was ich am besten mache. Wie komm ich am schnellsten heim, will ich das? Gibts Alternativen? Richtung Bodensee? Richtung München? Ohne Höhenmeter? Eher nicht.
Also hab ich mir meine Tour nochmal angeschaut und versucht, die Etappen umzuplanen: weniger Kilometer, weniger Ausblicke, aber auch weniger Höhenmeter. Und siehe da: alle 3 kommende Etappen liessen sich super umplanen. Ich war begeistert, hab ein sehr spätes und langes Frühstück gemacht, in einem Cafe einen Mann aus Kanada getroffen, der so extrem gestresst und ungeplant war, dass ich mir wie eine extrem durchorganisierte entspannte Viereisende vorkam 🤣
War sentimental in einer wuderschönen Kirche in Nesselwang und hab mich gefreut, dass die Umplanung der Tour zwar ab und an an einer Hauptstrasse entlang führte, aber wieder sehr schnell in einen Radweg mündete. Super Gegend, Ausblick auch ohne zu viel strampeln zu müssen ;)
Am 5 Sterne Zeltplatz angekommen, hab ich das witzige Pärchen von gestern getroffen und die nette Dame am Empfang bot mir nach meinem Jammern über den gestrigen Tag direkt eine Saunakarte an. Warum nicht - und so war ich mutterseelenallein in einer wunderbar neuen Saunawelt mit Dampfbad und Whirlpool, Ausblick, Terrasse und allem, was dazugehört. Einmal die Reset-Taste gedrückt, ich bin wieder voll aufgeladen und zwischen heut morgen 7 Uhr und heut Abend 19 Uhr liegt ein ganzes Universum.
Ohne den gestrigen Tag, hätte ich dem heutigen nicht so geniessen können, daher bin ich dafür sehr dankbar. Auch wenn ich die 500 Höhenmeter bei Gegenwind, Sonne und Schotter nicht wiederholen möchte.
Achja und die tollen Schlösser lagen auf meinem Weg bergab sowie ein Kneippbad. Das hat meinen Tag noch viel besonderer gemacht ;)Read more
Es lief alles so gut und ich hab geschlafen, wie im Himmel, mit meinem überteuerten Blackroll-Kissen.
Leider hab ich in Brunnen festgestellt, dass mein Kissen verschwunden ist - und nein, ich hab es nicht mit in andere Zelte genommen. Ich habe aufgegeben, darüber nachzudenken, weil ich einfach nicht darauf komme, wo und wie ich es verloren habe. Einzige Idee ist: ich hatte an dem Tag meine Tasche mal anders gepackt. Warum auch immer. Und musste unterwegs von tief untrn was rauskramen, dafür hab ich evtl das Kissen abgelegt und liegenlassen. So in der Art. Memo an mich: es wird nichts umgepackt. Lass, wie es ist, dann fallen dir solche Dinge schneller auf.
Schlafe jetzt jedenfalls auf diversen Klamottensäcken, heut hab ich mal meine Daunenjacke probiert, geht schon. Kein Vergleich zu meinem überteuerten Kissen, aber ohne Schuhe oder Reifen radfahren wäre schlimmer, als 5 h auf ner Daunenjacke zu liegen, neich 😬Read more
Hui, die Nacht im Camping Brunnen war windig. Wir waren nicht viele Zelte und haben uns daher alle ein bisschen kennengelernt. Jeder hat ein wenig über die aktuelle Etappe gesprochen und ob nun ein Stahlrahmen-bike oder ein leichtes Alurad besser ist, welches Zelt sich am leichtsten aufbauen lässt und wer welche Kissen benutzt. Abends schlug das Wetter in Wind um und ein Gewitter zog an und vorbei. Die Stimmung änderte sich schlagartig, auf einmal lief jeder hektisch umher, zog nochmal Heringe fest und stellte Stühle ins Vorzelt. Die Nacht war sehr windig und das macht das zelten oft so romantisch und gemütlich finde ich. Man hört, dass aussen einiges abgeht und sitzt doch in einem relativ geschützten Zelt.
Bin dann recht früh aufgestanden, weil das Wetterradar in 20 Min Regen meldete. In Windeseile mein Zelt abgebaut und wupp, fing es an zu regnen. Kurz noch zum Yoga (war mega gut!), im Cafe gefrühstückt und dann in vollster Regenmontur losgeradelt. Hach, wie herrlich, regen und trotzdem trocken, alle vorbeifahrenden haben ein Lächeln im Gesicht, die Krähen krähen und es ist ein bisschen weltuntergangs-Stimmung. Lieb ich.
Der Weg war sehr entspannt, schön viel bergab. Lieb ich auch ;)
An der Wieskirche, eine wohl sehr bekannte Rokkoko-Walfahrtskirche hab ich angehalten und sie mir mit ca 80 Chinesen zudammen angeschaut. Konnte da keine Energie oder sowas spüren, bin direkt wieder raus, was schlechtes aber teures gegessen und weiter.
Super lustig, ich hab einen entgegenkommenden Radfahrer ohne E-Motor gesehen, wollte gerade winken und grüssen, als ich feststelle: das ist der Typ von gestern aus dem Cafe. Der Kanadier, der so gestresst war. Ich hatte jetzt noch 10 km vor mir, er 60. Wieder hatte er keinen Plan wohin oder wo er herkommt, aber wir fanden es lustig, dass wir vom gleichen Ort zum gleichen Ziel wollten, da auch angekommen sind (Füssen) und uns dann 1 Tag später entgegenfahren. Who knows 😆
Lechbruck am See ist - nun ja - nicht so berauschend. Bin kurz durchgefahren, habe paar Bilder geschossen, übel süssen Kuchen für 8 Euro gegessen und hab mich dann auf dem Zeltplatz mit einem Pärchen unterhalten, die zelten auch, aber 1 Wiese weiter.
Jetz gehts schlafen bei leichtem Regen. Das ist so schön beruhigend, wenn die Tropfen aufs Zelt prasseln :)
Aja der Zeltplatz ist zwar irgendwie ausgezeichnet, aber ohne Yoga und Sauna überholt er meinen Favourit von gestern natürlich nicht 😎Read more
Schade, dass es für dich an der Wieskirche nicht in den Ausgezogenen-Stand vor dem Gasthaus gab, bei dem man mit etwas Glück frische Ausgezogene bekommt und sich 50 m weiter abseits vom touristrom mit einem Bier auf die Wiese setzen kann... Touriströme stören in und außerhalb der Kirche, falls Du der Wieskirche irgendwann doch noch einmal eine Chance geben willst, gibt es 500 m westlich ein sehr schönes Moor mit mehr Ruhe und Energie ... Noch gute Fahrt, ich war am WoE immerhin am Rdenstein und Mönchser Wand ecopointen und bis bald in der CF [Jo]
Mein letzter langer Radeltag, bevors morgen nach kurzen 20 km mit dem Zug heim geht.
Runterkommen, auf zu Hause vorbereiten, überlegen, ob mir noch was fehlt, ich noch was sehen möchte. Höhenmeter jedenfalls nicht. Blieb also bei meiner Cheating-Tour und bin teils auf anderen Radwegen, zB Jakobs-Radweg, Via Claudia, Bayerischer Radweg usw gefahren und habe nun endlich auch einige Radfahrer ohne E-Motor, also auch wie ich quasi mit Bio-Bikes getroffen. Meinen hinter mir liegenden Radweg kennt entweder kaum jemand, oder er ist neu oder nicht schön genug, wer weiss. Die meissten Wege war ich allein und habe sehr selten jemanden getroffen. Heut war das anders, da kamen schon einige entgegen :)
Habe mich mit einer Omi unterhalten, über 80 Jahre alt, fährt mit dem Ebike mehrmals die Woche die Strecke, die ich heut gefahren bin: 50 km. Jungejunge, Omi, Hut ab. Hab mir dann erstmal am Eisautomaten ein Eis gezogen, um die Information zu verdauen.
Habe einen kleinen Umweg eingebaut, der mich unerwartete 40 Höhenmeter gekostet hat: Schongau. Die Altstadt liegt einfach mal übel weit oben, wer hätte das erwartet. Meine Wenigkeit nicht. 🤭
War cool da, gibt nix weltbewegendes, aber ganz schön zum durchfahren und snacken.
Am heutigen Ort angekommen (ich kann mit den Unterschied zwischen Landsberg am Lech und Lechbruck am See) einfach nicht merken. Ich glaube heute das heisst Landsberg. Der Zeltplatz - alter Verwalter, einiges geboten für Augenbrauen hochziehenden Gesichtszüge. Es steht ziemlich viel Zeug zum, überall Tiere und die Rezeption einfach nicht besetzt. Hab angerufen, er hat grad keinen Bock, hockt mit seiner Familie in der Gastwirtschaft, die heut geschlossen ist und schlemmt. Ich war 3 x da, bisher nix. Ich soll einfach mein Zelt aufschlagen und später kommen. Ajo, wenn ichs nicht vergess, mach ich das, gell ;)
Habe ein Pärchen aus Australien getroffen. WTF. Was tun die im Allgäu auf Radtour. Immerhin kein Ebike, sehr löblich ;)Read more
Was eine üble Nacht, ich vermisse mein Kissen. R.I.P.
Aber sie ist vorüber und mein Frühstück war wieder super. Habe mein Zelt in der Sonne etwas getrocknet und bin losgeradelt. Angenehmer Weg, immer schön geradeaus ;) an Wiesen und Feldern vorbei und an einem schicken Hofladen, wo ich ein Zwischenmahl genommen habe und ein paar Zwergschafe füttern durfte.
In Buchloe gings dann sehr entspannt für 1 Euro pro Radl in von einem RB zum nächsten. Das beste daran: ich musste nichts tragen, die Züge waren ebenerdig und so konnte ich reinschieben :) hab mich vorher noch kurz verarzten müssen, weil ich rückwärts laufen mit dem Rad nicht geübt hab und mir die Pedale in die Wade gerammt habe. Wem das schonmal passiert ist, der weiss um meinen Schmerz. Bin ja sehr froh, dass ich die nächsten Tage im Kleid unterwegs auf Hochzeit und Konfirmation sein darf. Da machen sich ein paar Schirfwunden am Bein ganz gut ;)
Schwupp die wupp daheim, kurz alles aufgeräumt und nun: Couch und schön weich liegen :)Read more