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  • Weitere Vorbereitungen 2: Behördenkram

    September 21, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Während wir momentan so einen Punkt nach dem anderen abhaken - Arztbesuche alle erledigt, Aufgaben bezogen auf die ehrenamtliche Tätigkeit beim Weissen Ring an die Vertreterin abgegeben - und uns auf entspannte Tage mit Freunden in Süddeutschland freuen, sind noch weitere wichtige Dinge zu bedenken. Es geht jetzt um die Genehmigung wie für die geplante Aufenthaltsverlängerung. Der englische Ausdruck für diese Aufenthaltsverlängerung ist Extension of stay, abgekürzt Eos.

    Kurz zurück zur Ausgangssituation: Unsere Visa gelten ab Einreise für 90 Tage. Bei der örtlichen Einreisebehörde (Immigration) kann bei Vorliegen der Voraussetzungen eine Eos für ein Jahr beantragt werden. Für uns mit Hauptquartier Bangkok ist die Immigration dort zuständig. Die Eos kann - und so werden wir es machen - für mehrere Ein- und Ausreisen beantragt werden. Wenn wir im Mai 2024 nach Deutschland zurück kommen, werden wir vorher ein so genanntes re-entry-permit beantragen. Der Clou ist, dass die Eos im Oktober 2024, wenn wir erneut nach Thailand einreisen wollen, noch gültig ist und wir den ganzen Stress mit der Visabeantragung nicht mehr haben werden.

    Soweit der Plan, was ist nun zu tun, damit wir die angestrebte Eos auch bekommen?

    Erste Voraussetzung: Antragsteller sind mindestens 50 Jahre alt: Haken dran, erfüllen wir locker.
    Zweite Voraussetzung: Non immigrant-O Visum - liegt vor: auch hier Haken dran

    Dritte Voraussetzung: Antragsteller hat feste monatliche Einkünfte von mindestens 65.000 Thai Baht ( sind knapp 1.700 Euro aktuell):
    Bei mir kein Problem, Christian erreicht durch seine geringe Rente den Betrag nicht. Also muß hierfür die Alternative her!

    Vierte Voraussetzung: ein thailändisches Bankkonto mit einem Bestand von mindestens 800.000 Thai Baht (sind knapp 21.000 Euro)

    Fünfte Voraussetzung: Adresse bzw. Mietvertrag in Thailand: Adresse haben wir, wegen der Anforderungen an den Mietvertrag müssen wir vor dem Antrag mit der Immigration reden, was sie in welcher Form brauchen, und dann das Erforderliche mit unserer Freundin aufsetzen.

    Problematisch sind also die Voraussetzungen mit den Finanzen. Da uns das von Anfang an bewusst war, habe ich so gründlich wie möglich recherchiert und versuche jetzt, das Ergebnis der Recherche mal in die Tasten zu hauen.

    Für die monatlichen Einkünfte haben wir Kopien meines Pensionsbescheides und von Christians aktueller Rentenanpassungsmitteilung im Gepäck. Beide Papiere sind natürlich in deutscher Sprache, das wird vor Ort nicht reichen. Wir brauchen eine thailändische Übersetzung von einem Übersetzungsbüro, das von der deutschen Botschaft in Bangkok anerkannt ist. Die Botschaft muss nämlich die übersetzten Papiere beglaubigen, sonst können wir bei der Immigration nicht weiterkommen. In relativer Nähe zur Botschaft in Bangkok befindet sich das Goethe-Institut, und dort werden wir übersetzen lassen.

    Wie schon erwähnt, reichen Christians Einkünfte für sich betrachtet eigentlich nicht aus. Im Prinzip wird jede Person einzeln betrachtet. Ich habe aber aus mehreren Quellen gehört, dass vor Ort von der Immigration das Einkommen von Ehepaaren zusammengerechnet werden kann, also zusammen ca. 3.400 Euro. Dazu muss natürlich die Eigenschaft als Ehepaar nachgewiesen werden. Also ist auch ein Exemplar unserer Heiratsurkunde mit im "Behördenordner" und harrt der Übersetzung durch das Goethe-Institut.

    Was wir auf jeden Fall brauchen (und eigentlich wieder jeder einzeln für sich) ist ein Konto bei einer thailändischen Bank mit einem Guthaben von 800.000 Thai Baht. Auch hier bauen wir auf die Eigenschaft als Ehepaar und hoffen, dass wir mit nur einem Konto in dieser Höhe hinkommen. Das werden wir sehr bald nach unserer Ankunft mit der Immigration klären müssen, denn das Geld muss vor dem Verlängerungsantrag schon 60 Tage auf dem Konto gelegen haben.

    Prinzipiell können Ausländer mit einem Non-Immigrant-Visum in Thailand ein Konto eröffnen. Allerdings ist jede Filiale auch eines Bankkonzerns wie beispielsweise der Siam Commercial oder der Bangkok Bank relativ autark. So kann es sein, dass die eine Filiale die Eröffnung aus welchen Gründen auch immer ablehnt, während die nächste Filiale der gleichen Bank das Konto ohne Probleme einrichtet. In den entsprechenden Foren im Internet findet man ganz unterschiedliche Erfahrungsberichte. Die Unterlagen, die der Aspirant mitbringen muss, sind übersichtlich:

    - Reisepass
    - Ausdruck des Visums
    - Deutscher Personalausweis zum Nachweis der Adresse in Deutschland
    - evtl. Mietvertrag in Thailand

    Das war es schon, 500 Thai Baht müssen als Ersteinlage bar eingezahlt werden, das sind nach heutigem Wechselkurs knapp 13 Euro. Wenn alles gut geht, sollte der ganze Prozess eine Angelegenheit von gut 30 Minuten sein.

    Wenn man das Konto dann erst einmal hat, müssen natürlich so schnell wie möglich die 800.000 Baht von Deutschland auf das neue Konto überwiesen werden. Unsere Hausbank ruft - wie jede andere Bank - für Auslandsüberweisungen astronomische Gebühren auf, so dass wir planen, mit WISE zu überweisen. Das läuft alles online, Grunddaten habe ich dort schon hinterlegt, und dieser Dienst ist unter den Expats in Thailand der absolute Favorit und die klare Empfehlung. Wir werden testen, ob es stimmt!

    Das Beschriebene sind die Dinge, die wir in Deutschland vorbereiten und mitnehmen können. Gerade die Sache mit der Heiratsurkunde und dem Personalausweis waren super Tips von erfahrenen Expats in verschiedenen Internetforen. Ich wäre ehrlich gesagt nie auf die Idee gekommen, diese oder auch den Personalausweis neben dem ohnehin erforderlichen Reisepass mitzunehmen. Alles andere müssen wir dann vor Ort sehen.

    Einen Vorteil, den wir mit Sicherheit gegenüber all denen haben, die dieses Procedere durchlaufen und keine näheren Beziehungen zu Thai haben, ist unsere Freundin. Sie kann uns zur Bank und zur Immigration begleiten, dolmetschen und hoffentlich allein durch ihre Anwesenheit deutlich machen, dass wir vertrauenswürdig sind und das Beantragte nicht missbrauchen werden.

    Was auch mit in den Koffer kommt, ist ein Satz Kleidung für offizielle Anlässe wie Bank, Immigration etc. Da darf die Hose für den Herrn eine lange sein, und für die Dame ein das Knie mindestens bedeckender Rock bzw. ein Kleid. Dass sich Latschen oder Flipflops dazu verbieten, versteht sich von selbst.

    Das ist schon wieder ein sehr langer Beitrag geworden, schön, dass ihr bis hierher gelesen habt! Bevor es dann Ende Oktober wirklich losgeht, plane ich noch einen Post zum Thema: wie bleiben wir in Thailand mit der Heimat in Kontakt, was ist also mit Telefon und Internet?

    Für heute vielen Dank fürs Dabeisein und bis demnächst!
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