Satellite
Show on map
  • Cathedral Cove & Hot Water Beach

    October 4, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 13 °C

    Müde im Paradies könnte auch die Überschrift des heutigen Tages lauten. Mal wieder viel zu früh klingelte heute morgen um 4:55 Uhr der Wecker. Unsere kleine Reisegruppe hatte sich zwei Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die beide Ebbe erforderten. Also hatte ich als Guide der Gruppe natürlich die Gezeiten studiert. Zwei Stunden vor und nach Ebbe war es möglich, die Cathedral Cove und den Hot Water Beach zu besuchen. Halb 6 war Abfahrt und die müde Reisegruppe rollte mit zwei Autos vom dunklen Schotterparkplatz in die Nacht hinein. Es war stockdunkel und man konnte die Sterne sehen. Die Straße war gruselig: kurvig, schotterig und durch den Busch. Zum Glück hatte ich Maria und Eva im Auto, die mich gut unterhielten. Als es heller wurde, war die Fahrt richtig schön. Überall um uns herum Nebel auf den Feldern und der Himmel färbte sich rot :)
    Um viertel vor 7 kamen wir an der Cathedral Cove an. Dachten wir. Die Sonne ging grad über dem Meer auf und ich lief zum Geländer des Ausgucks, um Fotos zu machen. Und vergaß in meiner Euphorie das Auto abzuschließen, wie wir später merkten. Erstmal fanden wir jedoch ein Schild, dass uns sagte, dass wir 45 Minuten bis zur Cathedral Cove laufen müssen. Damit hatte keiner gerechnet und alle waren begeistert. Vor allem, weil wir ja noch während der Ebbe den nächsten Stopp erreichen mussten.
    Wir liefen 45 Minuten Hügel auf und ab und Treppen runter. Ich merkte meine Beine noch von gestern...
    Der Strand mit der Cathedral Cove, ein vom Wasser in den Felsen gewaschener Tunnel, war soo schön! Richtig paradiesisch und traumhaft. Vor allem, weil die noch nicht ganz so hochstehende Sonne ein so schönes Licht machte. Wir schauten uns um, machten Bilder und schauten einer Entenfamilie mit 9 Babys beim morgendlichen Spaziergang zu.
    Wir quälten uns den Weg zurück. Alex prüfte noch einmal die Zeiten der Ebbe, da es noch nicht so richtig nach Ebbe aussah. Ich hatte ein Zeitfenster von 5-9 (Ebbe um 7:05 Uhr) errechnet, in denen die beiden Attraktionen zu erreichen waren. Alex fand folgende Ebbezeit: 8:49 Uhr. Ein Zeitfenster von 7-11 Uhr also. Ich hatte nicht für den 4. Oktober sondern 4. September geschaut und deshalb die frühe Aufsteh- und Abfahrtszeit angesetzt! :D Zum Glück wurde mir der Guide-Titel nicht aberkannt, da wir als Bonus den Sonnenaufgang dazubekommen und die 45 Minuten Weg wieder drin hatten...
    Am Auto kamen wir verschwitzt an und merkten alle, wie müde wir waren. Das Auto war wie gesagt offen, zum Glück aber noch alles drinnen!

    Dieses erschöpfte Gefühl wurde beim zweiten Stopp noch verstärkt. Am Hot Water Beach war schon richtig was los. Also liehen wir uns einen Spaten aus, suchten uns eine gute Stelle am heißen Stream und fingen an uns ein Loch zu graben. Die Zusammensetzung von heißem Thermalwasser und kaltem Meerwasser musste stimmen, damit man sich nicht den Hintern verbrannte. Voll verrückt. Also hockten wir da in unserer warmen Grube und schauten aufs Meer und genossen die Sonne. Jetzt überkam mich die Müdigkeit richtig. Ich fühlte mich so als hätte ich einen Kater von einer viel zu langen Nacht...

    Nach dem Badespaß tranken wir noch alle gemeinsam einen Kaffe in einem schönen Kaffee neben einer Gärtnerei. Der nette Gärtner mit Strohhut schenkte uns leckere Grapefruits vom Baum. Voll nett. Danach verabschiedeten wir uns von Apolline und Alex, die nach Auckland weiterfuhren. Ich nahm Maria und Eva mit. Es war schön so müde nicht alleine Auto fahren zu müssen. Die beiden erzählten über ihre Abizeit und klärten mich darüber auf, wie und welche Bauchtaschen man als modisches Accessoire trägt und was die Form der Bauchtasche über dich aussagt. Meine Bauchtasche ist Flach. Wenn man Flache Bauchtaschen um den Hals gehängt trägt, ist man glaub ich ein Gangster. Das geht mit meiner nicht. Wäre meine dicker, müsste ich sie über eine Schulter tragen, um ein Hipster zu sein. Um den Bauch tragen ist nicht cool. Meine geht nicht um den Hals und ist flach. Also wenn ich sie über die Schulter trage bin ich wohl ein Remix aus Gangster und Hipster. Oder ich bin einfach nicht cool, weil ich sie meistens um den Bauch trage. :D Das ungefähr spielte sich danach in meinem Kopf ab. Das war wirklich lustig mit den Beiden und schön sie im Auto gehabt zu haben.

    In Katikati ließ ich die beiden raus und sie trampten weiter. Ich musste hier bleiben, weil ich mir für die nächsten fünf Tage eine Farm zum Wwoofen rausgesucht habe, auf der ich Kälber füttern soll. Nach der Fahrt war ich so kaputt, dass ich nicht in der Lage war mit neuen Menschen zu kommunizieren, also suchte ich mir einen Parkplatz, kurbelte meinen Sitz nach hinten und machte einen Mittagsschlaf. Ich muss wirklich fertig ausgesehen haben. Zum Glück kam dort niemand vorbei...

    Bei der Familie angekommen ging es auch direkt erstmal mit Maree und Craig und ihrer Tochter Emma zum Kälbchen füttern. Emma schleppte mich überall mit hin. Wir holten ihre zwei Lämmchen, Poppy und Winter, ab, machten ihnen Leinen an und gingen mit den beiden spazieren! Voll süß. Wir liefen über eine Weide mit mindestens 20 Kälbchen, die uns neugierig zuschauten. Irgendwann kam der Hund der Familie, Boss, dazu und jagte die Kälbchen zur Futterstelle. Boss Vater, Chef, kümmerte sich um die Kühe.
    Maree erzählte mir, dass sie sehr viel Land besitzen. 127 Kälber laufen auf den Weiden herum und müssen gefüttert werden. Nochmal so viele Kühe gibts hier und Schafe laufen auch noch auf der Weide rum. Die Familie ist super nett und ich bin gespannt auf die nächsten Tage. Emma hat mir heute Abend schon die Haare schön gemacht.
    Jetzt hab ich grad noch mit Fredi geskyped und gehe mit schöner Frise ins Bett. Morgen um 8 warten Kälber auf ihr Futter...
    Read more