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  • Day 7

    Playa De Chinguarime

    March 28, 2021 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    Die Zeitumstellung brachte mich komplett aus der Bahn und ich hatte keine Ahnung wo dieses Cafe sein sollte. Ich lief einfach los in der Hoffnung darüber zu stolpern, oder dass Sam mir schreiben würde. Nachdem ich landeinwärts etwas herumgelaufen war, schlenderte ich die Küste entlang und traf auf ein paar alte Hippies, dazwischen Sam. Er stellte mir kurz die anderen vor, bevor wir mein Auto holten und versuchten drei Personen mit Gepäck und Instrumenten hineinzuquetschen.
    Außer Sam mit seiner Gitarre, kam noch David mit seiner Hang aus Polen mit, der auf der Promenadenmauer schlief und promt herunter fiel als Sam ihn weckte und Mathias, der nicht aufhören konnte zu reden. Das wurde nicht besser mit jedem Schluck Wein den er trank und es dauerte ewig, bis er sich verabschiedet hatte und wir fast zwei Stunden später als geplant los fuhren.
    Während der Fahrt konnte ich ihn einigermaßen ausblenden und mich auf die Straße konzentrieren, doch durch ständige Raucherpausen und dem ganzen Gepäck kamen wir nur langsam voran und brauchten im Endeffekt doppelt so lange. Bei unserer vorletzten Pause, wir waren gerade über den Berg und die Sonne ließ sich wieder blicken, mampften wir genüsslich Senf-Blätter und Blüten vom Straßenrand und grölten bei der Weiterfahrt "Love me like you do" mit.
    In Santiago hielten wir dann noch einmal um etwas einzukaufen und ich unterhielt mich etwas mit einem Ansässigen und seinem Hund, während ich auf die Instrumente aufpasste.
    Als Sam und Mathias wieder herauskamen, drückte mir Sam stolz ein Glas Apfelmus in die Hand. Und Roggenbrot hatte er auch gefunden.
    Nachdem wir es über eine winzige Straße mit super scharfen Kurven ins nächste Tal geschafft hatten, hielten wir auf einem kleinen Parkplatz direkt am Meer. Der Parkplatz war voll und ein paar Leute hatten mit ihrem Van ihr Camp aufgeschlagen.
    Mathias wollte erstmal ganz in Ruhe ankommen, was uns nicht störte, wir die Sachen schulterten und uns auf den Weg machten. Da Flut herrschte, konnten wir nicht durch das Felsentor nach Chinguarime und mussten deshalb über den Berg wandern.
    Im nächsten Tal angekommen, war es im Gegensatz zum Parkplatz total ruhig und wir luden an einer Gemeinschaftshöhle die Sachen ab. Überall entlang der Felsen hatten sich Menschen in Höhlen und Nischen eingerichtet und mit Steinen und Tarps ausgebessert. Jeder lief so rum wie er wollte und Kinder spielten zwischen den Steinen. In der Main-Cave wurde Schach gespielt und auf kleinen Holzfeuern gekocht. Es gab sogar einen großen Lehm Ofen. Ich hatte Hemmungen mich dazu zu gesellen da sich alle zu kennen schienen und genoss erstmal das Rauschen des Meeres auf einem Felsen in der Sonne.
    Aus einem riesigen Topf voll Reis, Gemüse und Fisch wärmten Sam und ich uns etwas auf und da ich keinen Teller hatte, suchte ich mir kurzerhand einen flachen Stein.
    Als ich auf Erkundungstour zum nächsten Berg war, kam ich mit zwei Leuten ins Gespräch und trat kurzerhand der dunklen Seite bei um mit jemanden am anderen Berg einen Zeichensprache-krieg zu führen. Ja, Dogen waren an diesem Ort nichts fremdes.

    In der Main-Cave setzte ich mich dann zu Sam, der Gitarre spielte und von ein paar Trommlern begleitet wurde und genoss die Musik, während mir der Duft von Räucherstäbchen und Lorbeerblättern in die Nase stieg. Bald wurde eine kleine Feuerschale aufgestellt und ein Feuer entzündet. Dabei kam ich mit Klara ins Gespräch, während die Sonne vom Schein des Feuers und ein paar Kerzen abgelöst wurde. Ich genoss das Feuer und den Rhythmus der Trommeln, während ich mit Klara quatschte, als der Vollmond klar über dem Berg erschien. Es sah so aus, als würde er auf dem Berg liegen und langsam darauf ins Meer herunter rollen.
    Die Höhle wurde immer voller und ein Pärchen kam von seinem Segelschiff mit einem großen frischen Barrakuda, der erstmal angebraten und an alle verteilt wurde. Der beste Fisch den ich je gegessen habe.
    Es wurde spät, weshalb ich mich von Sam und Klara verabschiedete und auf den abenteuerlichen Heimweg machte, da es auf dem Berg im dichten Nebel stark regnete.
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