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  • Day 5

    ...when giants meet!

    December 11, 2019 in Namibia ⋅ ☀️ 32 °C

    Um 8:30 Uhr nahmen wir ungestört und komplett alleine unser Frühstück zu uns bevor wir schon wieder die grüne Oase in der roten Wüste verlassen sollten. Uns standen spannende 5,5 h Autofahrt bevor. Die Straße von Windhoek nach Mariental war vergleichsweise gut befahren, uns kamen über die gesamte Strecke gerade einmal 35 Autos entgegen und wir überholten vlt. 15 Vehikel. Die ersten 2,5 h war die Straße noch asphaltiert, eigentlich auch in einem tadellosen Zustand. Wir sahen dann auch warum, es wurden auch während unserer Fahrt viele Straßenarbeiten geleistet. Es wurde zumeist der Teer aus einer 1,5 Liter Plastikflasche in die Löcher geleert 😹 ungewöhnlich, aber sichtlich effektiv. Auch sahen wir viele Anhalter, die teilweise einfach im Nirvana standen - und Nirvana heist in Namibia Nirvana: gute 50 km in beide Richtungen „Nichts“.

    Sodass wir nicht 5,5 h durchfahren mussten, suchten wir uns einen special Stop raus. Und zwar wollten wir einen Köcherbaumwald sowie den „Spielplatz der Gignanten“ bei Keetmanshoop (bekannt von dem Lied: „Kibabenbib Kertmanshoop“) näher inspizieren. Hier verließen nun die asphaltierte Straße und gurkten mit 70 km/ h über eine Schotterstraße auf der uns vorbeifahrende Autos für 10 Sekunden die Sicht, aufgrund des aufwirbelnden Staubes, nahmen. Eine Schild lotste uns auf eine verlassen scheinende Anlage mit verrückten Stahlkugeln, die ausgestattet mit Gucklöchern waren und als Unterkünfte zu dienen schienen. Besucher des Köcherbaumwaldes sowie des „Spielplatzes“ sollen zur Rezeption kommen, war einem weiteren Schild zu entnehmen. Nur war dort niemand außer 10 Hunde und einem klingelndem Telefon. Etwas spooky, ich sage nur „Chainsaw massacre“. Beim Rauslaufen kam uns aber bereits ein riesen Bagger entgegen gefahren, ein weiser, älterer Mann sprang ab, begrüßte uns freundlich, fragte was wir vor hatten und luchste uns schließlich 100 Namibische Dollar (ca. 6,50€, ich rechne einfachheitshalber 1€ = 15 NAD) für die Besuche ab. Nun fuhren wir durch seinen Hof, einen Art Schrottplatz für jegliche Busse und andere Vehikel und kamen kurz darauf am Köcherbaumwald an. Und schon waren wir im „Wald“. Dieser Wald bestand hauptsächlich aus Steinen und denn tollen Köcherbäumen, die in einem Radius von 10 Metern ihren Platz fanden. Der Kontrast zwischen den Kargen Steinen, den gelben Blättern und dem blauen Himmel war toll, am schönsten aber auf einem Foto zu bestaunen. Keine Müdigkeit vortäuschen und ab zu den Giganten, die sich als Steine darstellten. Tonnenschwere Steine, die wie durch Menschenhand unnatürlich aufeinander gestapelt waren, aber zu tausenden. Hier gingen wir den walking trial entlang und bestaunten die aufgetürmten Giganten. Mutternatur, Menschen, Außerirdische oder Obelix man weis es nicht... auf jeden Fall tolle Bilder.

    Nun standen uns noch einmal 2 h Fahrt, aber nur 150 km bevor, das bedeutet? - Richtig, Schotter- und Sandpiste. Die Karte führte uns immer weiter weg von jeglicher Zivilisation. Sandstraßen hoch und runter, zwischendurch Schotterpassagen sowie ein Wasserloch mussten wir mir unserem Jeep passieren. Und alles am Fuß eines riesigen Bergkammes. Nachdem die beschrieben Gegebenheiten immer krasser wurden kamen wir wir unserer Canyon Village an. Unsere kleine Stadt bestehend aus rund 20 Backsteinhäusern liegt direkt im Schatten eines weiteren roten Riesen. Traumhafte Kulisse - hier sollten wir zwei Nächte verbringen.

    Was darf in der Wüste nie fehlen? Genau, ein Pool - deshalb nichts wie an den Pool und ne kalte Cola aus dem Kühlschrank geschnappt. Am Pool war schon jede Menge los. Aber keine anderen Touris, sondern lauter kleine Wombats, die um den Pool das Gras fraßen - sehr süß, sie kackten alles voll 😹
    Das Szenario war weiterhin surreal, blauer Pool umrandet von grünem Gras in einer gelben Wüste, umzingelt von roten Bergen und überdeckt von einem blauen Himmel. Nach kurzer Erfrischung machten wir uns fertig für das Dinner, das im Freien unter strahlenden Sternen und einem großen, hellen Mond stattfinden sollte. Bedient wurden von übertrieben freundlichen Ronald, der uns auch über die Gegend und das Village informierte. Beispielsweise, dass das Dorf von einem Wasserloch unter der Erde sein Wasser bezieht und das trotz Erderwärmung und den dadurch aussterbenden Tieren bis 2030 Reservierungen vorlägen. Da muss aber jemand lang im vorausplanen, dachten wir uns, tranken unseren Sekt aus, verabschiedeten uns von Ronald und gingen erschöpft und ohne Schlangenbisse direkt ins Bett.
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