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  • Day 16

    Weiter nach Bohol

    December 16, 2023 on the Philippines ⋅ ⛅ 30 °C

    Gestern ging es weiter zur vorletzten Reisestation, nach Bohol. Fährtickets hatten wir schon am Vortag an einem Schalter in der Nähe des Hotels gekauft. Am Fährterminal von OceanJet ging es zu wie am Flughafen, mit Check in, Gepäckaufgabe, Sicherheitscheck und Aufruf zum Boarding. Nach zwei Stunden ruhiger Fahrt erreichten wir Tagbilaran. Schon am Hafen sah die Stadt nicht besonders einladend aus und das sollte sich später auch nicht ändern. Wir ließen uns mit einem Tricycle zum Hotel bringen. Das Ecotel ist ein Neubau in einer eher ärmlichen Gegend, die sich gerade sehr verändert. Mitten in der alten Siedlungsstruktur mit den einfachen Häusern, Garküchen und kleinen Lädchen wurden an vielen Stellen mehrstöckige Wohnhäuser aus Stein und auch moderne Restaurants gebaut. Auf dem Stadtrundgang standen wir plötzlich in einem Verkehrschaos, wie wir es nicht mal in Cebu City erlebt haben. Hier gab es allerdings kaum Bürgersteige, da mussten wir am Straßenrand ganz schön aufpassen. Am Hafen wollten wir uns mal die Motorbikes anschauen, um eventuell eines für die Ausflüge zu mieten. Kaum hatten wir Interesse bekundet, schwatzten uns die Vermieter unaufhaltsam voll und versuchten sich beim Preis gegenseitig zu unterbieten. Am Ende fuhren wir mit einem Bike zum Hotel zurück, das doch einen ganz ordentlichen Eindruck machte und für zwei Tage 15 Euro kostete. Abends gingen wir in einem neuen Restaurant in der Nähe Sizzling essen. Das ist ein philippinisches Gericht, klein geschnittenes Fleisch, stark gebraten, auf einer Metallplatte mit einem frisch aufgeschlagenen Spiegelei serviert, das auf der Platte fertig gart.
    In der Nacht kamen wir kaum zur Ruhe. Bis spät abends und ab 3:30 in der Früh waren Gesänge und Reden aus einer nahen Kirche zu hören. Abends kamen Karaokegesänge und andauerndes Hundegebell dazu. Außerdem war es sehr hellhörig. Irgendwann schliefen wir dann doch.
    Am nächsten Tag fuhren wir nach dem dürftigen Frühstück mit dem Moped zu einem Gehege, in dem man die Tarsier, deutsch: Koboldmakis, sehen kann. Diese gehören zu den kleinsten Primaten, Kopf und Körper werden zusammen nur bis etwa 15 cm groß. Sie haben riesige Augen. Jeder Augapfel hat einen Durchmesser von etwa 16 Millimetern und ist so groß oder größer als ihr gesamtes Gehirn. Wir wurden durchs Gehege geführt und der Guide wusste offenbar genau, wo die nachtaktiven Tierchen gerade sind. Allein hätten wir sie nicht entdeckt. Statt die Äffchen zu fotografieren, interessierten sich zwei Asiaten offenbar mehr für Fotos und Videos von und mit mir. Ich sollte zum Schluss dann nochmal richtig ins Bild winken. Obwohl sich auch hier manche die Haare rotblond färben, scheine ich, rotblond und hellhäutig, wie schon damals in China, irgendwie was Exotisches auszustrahlen.
    Anschließend fuhren wir kurz ins Hotel, um mein Smartphone aufzuladen. Ich hatte ja wieder die Navigation übernommen und musste wegen der geschrotteten Powerbank mit der Power ziemlich haushalten. Nachmittags fuhren wir mit dem Moped zu einem Strand auf einer vorgelagerten Insel, die über eine Brücke von Bohol aus erreichbar ist. Hier gefiel es uns deutlich besser als in Tagbilaran. Wir hatten nur Badesachen, ich ein Tuch und Andreas noch Flipflops mit. In der Sonne beim Cocktail sitzend und aufs Meer schauend, entschieden wir uns spontan, für die beiden Nächte bis zur Abreise hier ein neues Zimmer zu mieten und heute gleich hier zu bleiben. Um die Turnschuhe und die durchgeschwitzen Klamotten ausziehen zu können, kaufte ich mir ein Paar Flipflops für etwa 1,50 € und bastelte mir aus dem Tuch ein Kleid. Flipflops hätte ich gar nicht gebraucht, weil wir später in Pension und Restaurant nur barfuß umherliefen. Wir aßen im Restaurant, das zur Pension gehört und wurden von einer wirklich guten Liveband drei Stunden gut unterhalten. Wir saßen quasi in der ersten Reihe und konnten beobachten, wie der Bassist im Laufe des Abends eine 0,7 l Flasche Rum fast allein leerte und mehr mit seinen langen Haaren statt der Gitarre beschäftigt war. Trotzdem machte er noch einen relativ klaren Eindruck, was für eine hohe Giftfestigkeit spricht, wie meine liebe Kollegin mit Erfahrungen in der Verkehrspsychologie (MPU) immer sagt :) Zum Schluss fragte der Bassist mehrfach nach, ob es nicht Interessenten gebe, die mitjammen wollten. Eine Koreanerin traute sich als erstes, mit Begleitung durch die Band, zu singen. Dann kamen auch andere koreanische Gäste auf den Geschmack. Das sah so aus und hörte sich so an, als ob die das nicht das erste Mal machten. Karaoke ist ja auch in Südkorea sehr populär. Gegen 22 Uhr waren wir im Bett.
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