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  • Day 37

    From Dawn till Dusk

    April 20, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    29 Palms - Joshua Tree NP - Kingman - Grand Canyon South Rim - Mather Point / Grand Canyon Plaza Resort, Grand Canyon AZ

    Liebe Leserin, lieber Leser,
    Bitte mach noch mal ein paar Übungen und mach Dir vielleicht einen starken Kaffee zur Begleitung der Lektüre dieses Artikels. Denn heute wird ein langer Tag!
    Und der Begann mit dem Klingeln unserer Wecker (ja zur Sicherheit hatten Miss I und ich uns beide präpariert, auch wenn dies nicht notwendige gewesen wäre) um 5 Uhr.
    Wenn wir schon nicht im Park campten und so nur bedingt in den Genuss des Sternenhimmels kamen, so hatten wir uns zumindest vorgenommen den Sonnenaufgang im Park zu erleben. Also hurtig raus aus den Betten. FF war noch mehr oder minder im Halbschlaf machte aber keine größere Mucken und liess sich ohne Gegenwehr anziehen und ins Auto verfrachten. Von Frühstück oder einem Kaffe war um diese Zeit noch keine Rede. Stolz auf unsere - gemeinhin eher faule und morgenmuffelige- Fammilienbande fuhren wir also in den Park und zum Cholla Cactus Garden, der mit zu den Top 5 der Sunrise-Spots gehört. Es dämmerte zwar schon leicht und wir kamen in diesem bläulich-grauen Übergang von der Nacht zum Tag an, aber während der Mond noch hell leuchtete, war von der Sonne tatsächlich nichts zu sehen. So suchten wir uns einen Platz in dem riesigen Kakteenfeld und warteten auf den Moment. Um 6:03 Uhr war es dann so weit und nach ca. 20 Minuten auch schon mehr oder minder vorbei. Zumindest erschien der Aufgang der Sonne wie im Zeitraffervideo und ebenso schnell verflüchtigte sich das tatsächlich magische Morgenlicht auch wieder und das Feld wirkte einfach nur noch trocken und stachelig. Aber gelohnt hat es sich.

    Da wir im Hotel bereits ausgecheckt waren und unsere Siebensachen oder zwei großen Koffer, einen Bordcase und die große Reisetasche schon zusammen mit der Essenstasche in den Wagen gepackt hatten, machten wir dort keinen Halt mehr, schon allein aus Sorge, dass wir uns ansonsten nochmal ins Bett legen und unseren taktischen Vorsprung verspielen würden.

    Stattdessen noch ein kurzer Stopp am Visitor Center, schließlich hatte FF sich mit seinem Ranger Buch echt viel Mühe gegeben und fleissig alles notiert und angekreuzt, was er im Park entdeckt hatte. Dafür wurde er dann auch zum Junior Ranger ernannt und die Plakette dann auch von einem echten Ranger überreicht. Da war jemandem der Stolz schon anzumerken.

    Danach ging es gleich in Richtung Grand Canyon los. Schließlich hatten wir heute mit ausgewiesenen 588 Kilometern eine unserer längsten Etappen vor uns.

    In Kingman bei Black Bear eine kurze Mittagspause mit Steak und Bärchenpfannekuchen, Kaffeepause im Roadkill Café an der Route 66 und dann via Ash Fork ins Grand Canyon Village Tusayan, einem komplett auf den Parktourismus ausgerichteten Städtchen am Südeingang des Grand Canyon National Parks. Bekannter ist wahrscheinlich Flagstaff auf der nördlichen Seite, wenigsten habe ich die Nacht, die ich 1988 dort mit Mister Sig dort im Freien unter einem bombastischen Sternenhimmel aber auch in einer Schweinekälte (um den Gefrierpunkt und danke an meine Oma für die damals lebensrettenden selbstgestrickten Socken!) verbracht hatte. Das waren andere Zeiten. Auch wenn sich daraus die Geschichten und Legenden bilden, die man immer wieder (so auch hier) erzählt, so wollte ich es FF nicht zumuten und sowieso würde mir Miss I vermutlich die Scheidungspapiere aushändigen, sollte ich auch nur mit dem Vorschlag einer Nacht in der freien Wildnis anklopfen. Zugegeben habe aber auch ich die Nacht in unserem Hotelzimmer genossen. Aber vorher mussten wir ja schon noch den Grand Canyon sehen. Und wir waren auch so rechtzeitig gekommen, dass es zwar für die letzte Vorstellung im IMAX zu spät war, aber zum Sonnenuntergang haben wir es dann gerade noch geschafft.

    Für mich war es der dritte Besuch (wenn auch der erste von der South Rim), aber der erste Blick, egal zu welcher Uhrzeit hat immer etwas erhabenes. So auch diesmal. Im Dunkeln nach Hause ins Hotel. Nach diesem langen Tag, der tatsächlich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ging, war kein großes Abendessen mehr angesagt, stattdessen noch eine Nudelsuppe aus der Packung und ab ins Bett.
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