• Sturmwarnung und Birds with extra Shot

    April 22, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Grand Canyon Village - Painted Deserts - Courtyard Boy Marriott Page / AZ

    Wie hätte es anders kommen können. Nachdem wir am Vorabend schon alles zusammengepackt hatten und uns pünktlich um 8:30 Uhr an dem - dem Anschein nach ausschließlich für touristische Zwecke genutzten - Grand Canyon Airport einfanden: Ein Scout ist unterwegs um die Situation im Canyon zu prüfen, bitte noch etwas Geduld. Immerhin bestanden wir alle Drei das Wiegen! Um dann…Trommelwirbel…….die Absage des Flugs um 9:15 zu erhalten. Okay, das war als eines der Highlights unseres USA Trips geplant und entsprechend hatten wir FF auch schon scharf auf den Flug gemacht, wobei er das ganze Drama Fliegen oder Nicht relativ entspannt behandelte. Aber so schnell wollten wir dann auch nicht aufgeben. Also noch einmal auf den nächsten möglichen Slot hoffen: 11:30 Uhr. Reichlich müde und inzwischen auch hungrig nutzten wir die Wartezeit zu einem Frühstück, mag man das so nennen, bei McDonalds. Immerhin hatten wir es bis hierhin erfolgreich vermieden bei den Golden Arches oder dem Wettbewerber mit dem Grill einzukehren. Mehr aus Prinzip, da unser sonstiges Speisenangebot auch so schon kalorisch hochwertig war (die Kalorienangaben auf der Speisekarte bei McD vergällen einem per se schon jede Freude an der Bestellung, nicht dass diese bei Überwindung dieser Hürde als Belohnung ausgestanden hätte). Hier im Grand Canyon Village war das Angebot an Restaurants allerdings derart eingeschränkt und auch teuer, dass wir dem Pommes-Mogul seine Chance einräumen wollten. Vielleicht war es ja wie bei Starbucks, wo man zwar im Mittelmaß feststeckt aber zumindest preislich und auch was die Qualität anbetrifft meist wusste, was man zu erwarten hatte. Hier war dem nicht so. Zumindest preislich hatte man sich den Umständen vor Ort angepasst und bei zwei kleinen „Big Breakfast“ Portionen mit Kaffee für fast 30 Euro würde ich die Bezeichnung Familienrestaurant nicht bestätigen. Zumal alles erkennbar industriell hergestellt und nicht wirklich sättigend war. Aber das hatte meine Tante schon vor 45 Jahren gesagt und hat mich nur mauf heftigstes Drängen zu meinem allerersten Besuch bei Mc Donalds in Mannheim breit schlagen lassen. Die kindliche Begeisterung meinerseits ist schon lange verflogen und bei FF wirkt zwar die Masche mit Spielplatz an der Autobahnraststätte und den Plastik-Gimmicks als „Geschenk“ zur Junior-Tüte grundsätzlich vergleichbar, allerdings hatten wir es in der Vergangenheit stets restriktiv gehandhabt und können es heute als Erfolg verbuchen, dass er bei weitem nicht so quengelt wie andere Kinder. Mag auch an der bereits erwähnten Gastroerziehung liegen, der wir ihn immer wieder gerne unterwiesen haben.

    Also: Früh aufgestanden, Flug abgesagt, schlechtes Frühstück, Plörren-Kaffee, was konnte noch passieren. Überhaupt kein Flug! Und das Wind war bereits im Village so stürmisch, dass wir die Hoffnung bereits aufgaben ehe der Anruf kam und uns schon vorab in Richtung unseres nächsten Ziels: Page machten. Auf dem Weg war uns vom Reiseveranstalter ein Abstecher in die Painted Deserts emfpfohlen worden („Bis Sie durch das Wüstengebiet der Painted Desert fahren. Die runden Kuppen aus vielfach geschichtetem Gestein sind durch ihre vielfältige Farbgebung in Rot- und Geldtönen sehr beeindruckend.“). Hierbei handelte es sich nicht um einen Nationalpark, aber Google Maps wies uns ein Ziel aus. Und darauf steuerten wir über 16 Kilometer Sand- und Schotterpiste zu. Tatsächlich führte der Weg bereits an den beschriebenen farbigen Kuppeln vorbei, die auch tatsächlich beeindruckend war. Nur war der Zielpunkt dann ein Fleck right in the middle of nowhere und gänzlich ohne farbige Steine. Hier war wohl tatsächlich der Weg das Ziel und selbst wenn es wackelig war, mochten wir es nicht missen, Zumal der Wind hier auf dem Hochplatteau inzwischen derart an Fahrt aufgenommen hatte, dass man sich zum Aussteigen heftig gegen die Tüt stemmen musste um sich im nächsten Moment an sie zu klammern, dass sie nicht aus dem Scharnier gerissen wird. Die Rückfahrt wurde dann auch von dramatischen Wolkenformationen begleitet die uns schon fast zu Hurricane Huntern machten, wobei wir uns eher beeilten von der Beinahe-Windhose wegzukommen.

    Unser Mittagessen nahmen wir dann an der Navajo Bridge in der Nähe des Marble Canyons ein. Eine interessante Zwillingsbrücke deren älterer Teil bereits 1927 erbaut wurde und die launige Bemerkung des Kochs in der Marble Canyon Lodge, keine Ahnung ob auf die deutsch ausgesprochen Bestellung des Reuben Sandwiches anstelle von „Ruben“: How do you call an angry German? Sauerkraut“. Selten so gelacht. Aber der Sandwich war tatsächlich gut.

    In Page nach dem Einchecken eines der besten Hühnchen bisher. Wieder mal in einem Verschlag mit Selbstbedienung und auf den ersten und zweiten Blick wenig einladendem Ambiente: The Bird House! Aber auf Trip Adviser die beste Bewertung der Umgebung. Inwieweit das sonderliche Angebot hierauf einen Einfluss hatte, dass man mit der Quittung als Nachweis über den Besuch bei der ortseigenen Schießrampe (Shoot a Machine Gun!) eine Gratis-Runde Munition bekam, kann ich nicht sagen. Jedenfalls war das Essen einfach aber saftig. Wieder einmal die Bestätigung, dass ein Laden der sich nur auf das beschränkt (hier Hähnchen mit vier verschiedenen Beilagen, das war es) meist eine deutlich bessere Qualität abliefert als die Anbieter mit deutscher, internationaler und kroatischer Küche oder ähnlichem.
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