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  • Day 40

    Antilopen an der Dauerschleife

    April 23, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 10 °C

    Page / AZ - Hidden Antilope and Horseshoe Bend - Lake Powell Lunch - Monument Valley / The View Hotel Monument Valley / UT

    Am Morgen inzwischen ein routiniert früher Aufbruch zum Einchecken für die Secret Antilope and Horseshoe Bend Tour. Neben dem Laden des Tourveranstalters dann auch die bereits erwähnte Shooting Range. Da wir etwas Zeit zu vertrödeln hatten kurze Besichtigung des Angebots, was sich von historischen Waffen, Kalaschnikows und mindestens 20 verschiedenen Pistolen und Revolvern (Dirty Harry) bis zu großkalibrigen Waffen inklusive eines Maschinengewehrs erstreckte. Anders als im Tourshop tatsächlich auch sehr freundliches Personal, das sogar Verständnis dafür zeigte, dass FF mit seinen 6 Jahren vielleicht noch etwas zu jung für seine ersten eigenen Schießerfahrungen sei. „Obwohl, falls er unbedingt will, könnten wir ihm etwas leichtes raussuchen….!“ Wir haben das freundliche Angebot dann doch nicht in Anspruch genommen. Noch erfreut er sich an Zwillen und Holzpistolen und das kann auch gerne noch eine Weile so bleiben. Zudem begann dann auch unsere Tour.

    Der Antelope Canyon, der Name entstand aus dem Missverständnis heraus, dass es sich bei den hier verbreiteten Pronghorns (Gabelbockhirschen) um Antilopen handelte, gehört zu den bekanntesten Slot Canyons der USA. Die durch Wind und Wasser entstandenen Einklüftungen sind hier teils so eng, dass man sich dazwischen nur mit Mühe bewegen kann (Slots oder Schlitze halt). Bei Regenwetter kann das extrem gefährlich sein, da die Canyons sich innerhalb von Minuten von Rinnsalen in Sturzfluten mit 80 Meilen/Stunde verwandeln können. Das stand heute nicht zu befürchten, denn wie die allermeisten Tage schien die Sonne und die größere Gefahr drohte wohl von Sonnenbränden und -Stichen.

    Anders als der Grand Canyon ist die Gegend hier kein Nationalpark sondern vielmehr noch oder wieder im Besitz und Eigentum der Navajo Indianer. Die heutige Tour wurde auch von einem Navaho geführt, dessen Großeltern das jeweilige Land gehörte. Die Fahrt mit dem offenen Jeep ging dann auch nur ein kurzes Stück auf öffentlichen Straßen und danach durch eine Gate hindurch auf Privatland. Dies hatte für uns den Vorteil, dass wir den ca. 2 Kilometer langen Canyon ganz für uns als Reisegruppe hatten, was ausreichend Gelegenheit gab die geschliffenen und gewundenen Steinformationen zu fotografieren. Einschließlich eines kurzen Tutorials unseres Führers zur Handhabung der IPhone Kamera. Der Weg durch den Canyon war, ich nutze diese Formulierung in Kenntnis der sich anschließenden 5 großen Nationalparks Utahs, spektakulär und magisch. Zwar hatte ich vorher schon Bilder gesehen, aber die Licht- und Schattenwirbel auf die Kunst des Fotografen oder eine extensive Bildbearbeitung zurückgeführt. Dem war mitnichten so. Alles genauso wie auf den Bildern und in Realtität sogar noch schöner, da die Bilder ja leider eindimensional bleiben müssen.

    Einen weiteren aber in keiner Weise weniger beeindruckenden Blick gewährte die zweite Station der insgesamt drei Stunden dauernden Tour: die Horsshoe Bend. Ja, ich weiss, Deutschland hat die Saar Schleife und obwohl Miss I und ich im letzten Jahr noch auf einer dreitägigen Tour im schönen Saarland waren, hatten wir uns diese wegen Regenwetters auf der Rückfahrt nicht angesehen. Also vielleicht besteht tatsächlich kein Anlass in die Ferne zu schweifen, wobei der Blick in den Glen Canyon (kein Tippfehler) auf den Colorado River von dem ca. 300 Meter hohen Felsplateau herab, der war schon atemberaubend. Und zwar im wahrsten Sinne, da wir uns für unsere Verhältnisse nahe an die Felskante wagten um Bilder zu machen. Nichts allerdings im Vergleich zu unserem Guide, der locker am Abgrund herumtänzelte. Auch hier war der Vorteil der privat geführten Tour, dass wir uns den Anblick nicht hundert anderen Menschen teilen mussten, die ein Stück weiter (allerdings für uns nicht sichtbar) den öffentlichen Aussichtspunkt besuchten.

    Toller Ausflug und viele schöne Bilder!

    Danach ging es ca 200 Kilometer ins Monument Valley. Unser Hotel dort war ebenfalls im Navajo Reservat gelegen. Das heißt um ins Hotel zu kommen mussten wir erstmal 20 Dollar Eintrittsgebühr zahlen. Die wurden aber schon durch die Aussicht aus unserem Hotelzimmer auf die Tafelberger und die Wildwestlandschaft des Monument Valley belohnt. Inzwischen befinden wir uns in Utah, und damit - um die geringere Befremdlichkeit des Bundesstaates zu nennen, in der Daylight Saving Zone. Diese Zeitverschiebung kostete uns eine Stunde, die zwar keinen Einfluss auf den bevorstehenden Sonnenuntergang hatte, aber unsere Abendessenpläne über den Haufen warf, da das dem Hotel angeschlossene Restaurant nur bis 18 Uhr Bestellungen annahm und wir kamen an um: 18:30 Uhr. Klar. Dafür dann aber Zeit für den Sunset-Drink auf dem Balkon with a View. Umständliche Bemühungen den Lampenschirmständer zum Stativ umzurüsten um den Moment auch für die Nachwelt in einem völlig natürlichen Bild festzuhalten.

    Zum Abendbrot gab es dann Reste. War auch gut!
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